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6 Unterichtsphasen Hilbert Meyer

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SE: Fachdidaktik - Fächerbündel
Der Unterrichtseinstieg
Der Unterrichtseinstieg ist dazu da, den Schülern den Einstieg in ein neues Thema bzw. eine neue
Lernaufgabe zu erschließen. Er ist sozusagen das „Tor“, durch das der Schüler in die neue LernLandschaft hinauswandert.
Der Einstieg soll das neue Thema für die Schüler auf- oder erschließen. In der didaktischmethodischen Literatur wird diese Grundfunktion des Erschließens in eine Reihe von Teilfunktionen
aufgeschlüsselt:
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Der Einstieg soll bei Schülern eine Fragehaltung wecken.
Er soll die Schüler neugierig machen.
Er soll das Interesse und die Aufmerksamkeit auf das neue Thema, auf das lösende
Problem, auf die zu erwerbende Qualifikation lenken.
Er soll die Schüler über den geplanten Unterrichtsverlauf informieren.
Er soll die Vorkenntnisse und Vorerfahrungen zum Thema in Erinnerung rufen.
Er soll die Verantwortungsbereitschaft der Schüler wecken; sie sollen die Chance
wahrnehmen, mitzuplanen und mitzureden.
Häufig hat der Einstieg zusätzlich die Funktion, das, was schon bekannt ist, mit dem,
was neu erabeitet werden soll, zu verknüpfen. Der Einstieg leistet dann eine
Vernetzung von Ergebnissicherung und Neuanfang.
Der Einstieg hat nicht nur eine kognitive, sondern auch eine affektive (= auf Gefühle, Einstellungen
und Werthaltungen bezogene) und manchmal auch eine psychomotorische (=auf die Verbindung von
Kopf- und Handarbeit zielende) Dimension.
5 Kriterien für die Planung und Beurteilung von Unterrichtseinstiegen:
1. Der Einstieg soll dem Schülern einen Orientierungsrahmen vermitteln
2. Der Einstieg soll in zentrale Aspekte des neuen Themas einführen
3. Der Einstieg soll an das Vorverständnis der Schüler anknüpfen
4. Der Einstieg soll die Schüler disziplinieren
5. Der Einstieg soll den Schülern möglichst oft einen handelnden Umgang mit dem
neuen Thema erlauben
Aufgabe:
Überlegen sie sich 2 mögliche Unterrichtseinstiege.
Phase der Erarbeitung
In der Erarbeitungsphase soll sich der Schüler unter mehr oder weniger direkter Anleitung und
Kontrolle des Lehrers in die gestellte Lernaufgabe einarbeiten. Dabei soll er Kenntnisse erwerben
bzw. Fähigkeiten und Fertigkeiten entwickeln, die ihn dazu qualifizieren, solche oder ähnliche
Aufgaben in Zukunft ohne fremde Hilfe zügig zu erledigen.
Lehrer sollen das Kunststück fertigbringen, einerseits ihre Schüler zur möglichst selbsttätigen
Aneignung der sie umgebenden natürlichen und gesellschaftlichen Wirklichkeit zu führen, anderseits
für sachlich-fachlich korrekte, den Zeit- und Arbeitsaufwand rechtfertigende Lernergebnisse Sorge zu
tragen. Dieses anspruchsvolle, sich an sich selbst reibende Doppelziel kann nicht durch noch so gut
gemeinte verbale Ermahnungen der Schüler und ebensowenig dadurch erreicht werden, dass der
Lehrer den Schülern die Selbsttätigkeit befiehlt und bis ins kleinste Detail hinein vorgibt, was zu tun ist.
Er muss sie vielmehr anleiten, selbst methodisch zu denken und zu handeln.
Mögliche Erarbeitungen:
Georg Jäggle
1
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Arbeiten nach Arbeitsanweisungen: Schreibaufgaben, Arbeitsblätter, Schulbauch
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Nachschlagen: mit dem Schulbuch, Tabellenbuch, Internet

Protokolle verfassen (Niederschriften): Lückentexte, Beobachtungsergebnisse
aufschreiben.

Visualisieren von Inhalten: Plakat, Mindmap, Spickzettel
Aufgabe:
Ergänzen sie die mögliche Erarbeitungsphase
Ergebnissicherung
Der Begriff „Ergebnissicherung“ ist leicht mißzuverstehen. Er könnte den falschen Eindruck erwecken,
als ob alles, was in der Einstiegs- und Verarbeitungsphase behandelt, gelernt und angezettelt worden
ist, in der Schlussphase gesichert werden sollte. Dies ist natürlich nicht der Fall! Nur ein kleiner Teil
wird thematisiert – viele bleibt unerwähnt und unberührt.
Wer alles, was in der Schule angezettelt wird, in den Griff bekommen will, müsste die Schule zum
Gefängnis machen, aber er würde sein Ziel dennoch, verfehlen!
Das, was in der Schule als Ergebnissicherung bezeichnet wird, ist also nahezu allen Fällen eine
radikale Verkürzung dessen, was tatsächlich bewirkt worden ist.
Umsetzung:
Protokollierung und Dokumentation: Der Unterricht wird wiederholt, vertieft, an der Tafel
verkürzt, im Heft festgehalten.
Ergänzung und Vervollständigung: Besonders nach Einzel-, Partnern- und Gruppenarbeiten,
soll in der Ergebnissicherung die Arbeiten ergänz oder vervollständigt werden.
Übung: Durch nochmaliges Üben des Wesentlichen kann ein Thema oder Inhalt gefestigt
werden.
3 Kriterien für eine gute Ergebnissicherung
1. Die Ergebnissicherung dient der Protokollierung und Dokumentation der
Unterrichtsergebnisse. Dadurch wird die Verbindlichkeit der Unterrichtsarbeit
gesichert.
2. Die Ergebnissicherung dient der Übung und Vertiefung der von den Schülern
angeeigneten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Dadurch wird die Sach- und
Sozialkompetenz der Schüler gefestigt.
3. Die Ergebnissicherung dient der kritischen Bewertung und vernünftigen
Verständigung über die geleistete Unterrichtsarbeit.
Aufgabe:
Welche Ergebnissicherung würden sie für ihre Unterrichtsvorbereitung wählen?
Georg Jäggle
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