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Eine Stadt und ihr Patron Thessaloniki u (1)

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Demetriosverehrung zwischen städtischer
Unabhängigkeit und türkischer Bedrohung
Auf einer Kirchensynode des Jahres 1337/8 beschwerte sich
Patriarch Johannes XVI. Kalekas, die Bürger Thessalonikis
versammelten sich zwar in großer Zahl in der Kirche des
Stadtheiligen Demetrios, vernachlässigten jedoch die Kirche Christi: »… sie ehren den Sklaven mehr als den Herrn
und versammeln sich in großer Menge in der Kirche des
heiligen Großmärtyrers und Myronspenders Demetrios,
während sie zugleich an der Kirche des Herrn und Erlösers Christus vorbeigehen. Und so soll der Chartophylax
( Johannes) zu ihnen gesagt haben, dass die Thessaloniker den Märtyrer mehr ehren als Christus.«1 Der Vorwurf
scheint durchaus berechtigt gewesen zu sein, häufen sich
doch in spätbyzantinischer Zeit Hinweise auf eine übertriebene Demetriosverehrung. Man gewinnt den Eindruck, er
sei alleiniger Bezugspunkt des religiösen Lebens in Thessaloniki gewesen.2 Bischöfe und Theologen geizten nicht mit
schmeichelhaften Vergleichen, wenn es darum ging, ihre
Zuhörerschaft von der überragenden Bedeutung des Stadtpatrons zu überzeugen. Demetrios sei der Schutzheilige der
Soldaten und aller Reisender; er allein garantiere die Versorgung der Stadt. Sein Myron sei Medizin gegen jegliche
Krankheit; wie Gott erweise er allen Menschen Wohltaten
und scheine über der Stadt. Und überhaupt: Demetrios sei
wie das Getreide, wie das Getränk, wie alles Angenehme,
wie die Sonne, wie der Himmel und das Meer, wie alles, was
unverzichtbar ist.3 Der Theologe Nikolaos Kabasilas eröffnet
dem Leser seines Enkomions auf den Stadtpatron, er übertreffe nicht nur alle Propheten von Abraham bis Johannes
den Täufer, sondern auch die Apostelfürsten Petrus und
Paulus sowie alle Märtyrer.4 Damit rückt er Demetrios verdächtig nahe an Christus und baut seinen Vergleich wie folgt
1 Darstellung des Todes des hl. Demetrios in einem illustrierten
Menolog des 13. Jh. In die Bildgestaltung floss die Ikonographie
des Marientods ein, aber auch die aktuelle Erscheinung des
­Demetriosschreins in Hagios Demetrios.
aus: »Dieser wurde in Entsprechung zu jenem unter Pontius Pilatus hingerichtet, während jener, in Entsprechung zu
diesem, ebenfalls hingerichtet wurde.«5 Gregorios Palamas
wiederum sieht den lokalen Märtyrer als Opfer, über dem
sich die Stadt Thessaloniki versöhnte. Durch ihn seien die
Gottlosigkeit und die Furcht der Frommen geschwunden,
die Kämpfer Christi zum Vorschein gekommen. Nun seien
große Kirchen errichtet worden, während sich anderenorts
die Christen noch zu verbergen hatten. Thessaloniki wurde
eine Stadt Gottes, gar zum Paradies, das sich nicht mehr an
Wasser, sondern an Myron labte.6
Dem hl. Demetrios ausgefeilte Lobreden zu widmen
wurde geradezu zum intellektuellen Sport. Die gebildete
Oberschicht der Stadt überbot sich darin, in gestelzten
Worten Demetrios zu loben, und zog dabei alle Register
des Vergleichs mit antiken Heroen und mythischen Figuren.7 Immer wieder wurden die Wundererzählungen und
Passionsgeschichten aktualisiert, ausgekleidet und in neuer
Fassung der Gemeinde vorgetragen oder aber in der Oberschicht verbreitet. Ein besonders eindrückliches Beispiel
für die literarische Elaboriertheit des Demetrioslobs ist ein
Verszyklus des bekannten Dichters Manuel Philes (Text 1).8
Er beginnt mit der Geburt des Heiligen – ein Thema, das
sonst nie aufgegriffen wurde9 – fährt fort mit Ereignissen
der Passion, der Gefangennahme im Bad, der Tötung des
Skorpions, Demetrios’ Gebet für Nestor, der Hinrichtung
Nestors und der des Demetrios, und schließt ab mit Epigrammen auf einzelne Wunder des Heiligen. Immer wieder versicherten sich Klerus und Bewohner Thessalonikis
der Bedeutung ihres Schutzpatrons, als müssten sie sich
beständig suggerieren, ihre Stadt sei gegen Feinde gefeit.
Dies galt umso mehr für eine Zeit, in der das byzantinische
Kaiserreich stetig zusammenschmolz. Je mehr Thessaloniki
zu einer von Feinden umzingelten Insel wurde, umso lauter
wurden die Hymnen auf den Stadtheiligen, umso ausgeprägter seine Gleichsetzung mit Christus.
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Demetriosverehrung zwischen städtischer Unabhängigkeit und türkischer Bedrohung
1. Ein ausführlicher Verszyklus
auf den hl. Demetrios von Manuel Philes:
Demetriosverehrung zwischen städtischer Unabhängigkeit und türkischer Bedrohung
(des Gefängnisses) des Demetrios, indem er aus dem
Himmel einen Engel schickt, der ihm einen Kranz
darreicht.
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dem Schrein des Demetrios niederwirft, bekommt er
seine Bitte umgehend erfüllt.
84: A
uf die Heilung des darniederliegenden Konsuls
72: Auf die Geburt des heiligen Demetrios
Der Märtyrer kommt aus Thessaloniki, aber es ist,
als sei er aus Persien gekommen, oder aus Arabien
wegen des Myrons, oder vom Himmel wegen seiner Wunder. Und wenn er auch Samen und Erde
ist, so ist er Samen dieses Lebens.
78: Auf Nestor und Lyaios
Nestor, komm zum Gott des Demetrios und fliehe
nicht vor der Rüstung des Lyaios. Zwar ist er mächtig
wie der Drache Briareos, du aber wirst dem Barbaren
einen tödlichen Schlag versetzen.
79: Auf die Hinrichtung Nestors mit dem Schwert
73: Auf den Heiligen, der zum Konsul von Hellas
ernannt wurde
Maximian ernannte dich, Demetrios, Ruhm
der M
­ ärtyrer, zum Aufseher von Hellas. Christus
aber ernennt dich zum Aufseher der F
­ rommen;
und so bist du gleich zweimal Aufseher.
Welch königlichen Lohn du doch erhältst, hochverehrter Nestor, für die Schlachtung des Barbaren!
Denn du wurdest in die Armee der Märtyrer eingeschrieben und du kommst Demetrios in den Siegeskränzen gleich.
2 Siegel des Erzbischofs Konstantinos Mesopotamites, dessen Amtszeit nicht
sicher datiert werden kann. Es zeigt auf der Vorderseite, wie sich der Bischof
ehrfürchtig vor dem hl. Demetrios verneigt. Die Inschriften auf der Vorderseite
lauten in freier Übersetzung: »Heiliger Demetrios. Mantel, der du das Opfer
kleidest, schütze den Bischof Konstantinos aus der Familie der Mesopotamites.«
Auf der Rückseite ist zu lesen: »Ein Märtyrer, ein Zeuge der Schriften wie der zu
verrichtenden Dinge.«
gegen Christus
Gnade dem Samuel (eigentlich Samson: Richter
15, 10 u. 15 –17). Gnade dem Demetrios Denn
so wie jener die alten Israeliten mit einem Kiefer
urteilt, so weiht dieser mit einem Strick die frommen Herzen.
mit einer Lanze
Wahrhaftig, von Gott hast du empfangen, o Phalanx der Märtyrer, gestern den edlen Nestor, der ein
Schwert darreicht, und heute den Demetrios, der eine
Lanze darreicht, der gestern noch Soldat war, heute
aber Feldherr ist.
81: Auf die Myronabsonderung
3 Umzeichnung eines verlorenen Siegels des Erzbischofs Jakob, der um 1300
sein Amt innehatte. Es zeigt in Anlehnung an das bekannte Formular der Deesis
zu Seiten eines Brustbilds Christi die Muttergottes und den hl. Demetrios in
Fürbitthaltung. Die Inschrift auf der Rückseite lautet: »Das Siegel Jakobs aus
Thessaloniki trägt die Christusgebärerin und den Märtyrer.«
Auch Bilder reagierten auf diese übersteigerte Verehrung.
Ein Siegel des Erzbischofs Konstantinos Mesopotamites,
dessen Episkopat nicht sicher bestimmt werden kann, zeigt
den Bischof, wie er vor dem stehenden Heiligen proskyniert
(Abb. 2).10 Die Verbildlichung solcher Demutsgesten hat
zwar eine lange Tradition, doch findet sie sich eher im Kontext privater ex voto-Darstellungen. Nun aber siegelt der Thessaloniker Erzbischof mit einem öffentlichen Bekenntnis seiner Demut gegenüber dem Stadtheiligen. Noch einen Schritt
weiter ging Erzbischof Jakob, der um 1299 sein Amt innehatte. Sein Siegel zeigt auf der einen Seite die Muttergottes
und den Stadtheiligen in Fürbitthaltung vor einem Brustbild
75: Auf die Gefangennahme im Bad
Den gewesenen Statthalter und Hochverehrten
sperrt nun in die Gewölbe von Badeheizöfen ein
Maximian, das tyrannische Herz, aber selbst im
Gefängnis hörst du nicht auf zu predigen.
76: Auf die Tötung des Skorpions
O Skorpion mit deinem spitzen Stachel, du wagst
alles, und jetzt bist du kühn sogar gegen den
Märtyrer! Wer kann dich jetzt, wenn nicht der
Leichnam des Märtyrers, zusammen mit dem
geistigen Skorpion töten?
77: Auf die Bekränzung aus dem Himmel
Der Kaiser begrenzt die Weite (der Seele) des
Demetrios, indem er ihn in die Gewölbe der
Badeheizöfen einsperrt. Gott erweitert die Enge
85: Auf den blutvergießenden Feldherrn
Nachdem du, Märtyrer, für Gott dein Blut vergossen
hast, erhältst du als Gegenleistung die Myronabsonderung. Du hast auch einen anderen Blutfluss eingestellt,
den des Todes, wie der Feldherr bezeugt.
86: Auf die Herbeibringung von Getreideschiffen
80: Auf die Hinrichtung des heiligen Demetrios
74: A
uf die Anklage
Martinianos (sic)
Martinianos und Leontios war gemeinsam die Präfektur der Illyrer sowie die völlige Lähmung des Körpers,
das Niederfallen vor dem Schrein des Demetrios und
die sofortige wundersame Heilung der Glieder.
Größter Salomon, wen nennst du »ausgeschüttetes
Myron« (Hohelied Salomos 1, 3)? Ich glaube, den
Demetrios, aus dem das Myron wie ein Ozean fließt.
Lasst uns schöpfen; niemand kann die Gnade beenden.
82: Auf Lupos, den Diener des heiligen Demetrios
Der Diener hat den Blick auf den Ring des Herrn
geworfen, mit dem er ganz viele Wunder bewirken
wird. So hat er auch ein würdiges Ende gehabt,
denn er wurde enthauptet und ist jetzt bei seinem
Herrn.
83: A
uf die Heilung des darniederliegenden Leontios,
des Präfekten des Illyricum
Als er die Provinz der Illyrer durchreiste, wurde Leontios am ganzen Körper schwach. Als er sich aber vor
­während der Hungersnot
Kapitän, wohin steuerst du das Schiff? Lass den geraden Seeweg zur Kaiserstadt und komm zu den Thessalonikern, um den Weizen zu verkaufen. Das sagt der
Märtyrer dem Weizenhändler im Traum.
87: Auf die Heilung vom Aussatz
Derjenige, der gestern den Würgegriff der Hungernot
gelöst hat, löst jetzt auch die Schlinge der Pest in Thessaloniki. Wie prächtig ist deine Gegenleistung für die
Erziehung, Demetrios, an deine Pflegerin und Amme,
die Heimat!
88: Auf den Sakristan Onesiphoros
Die Biene macht die Kerze des Märtyrerschreins
nicht für Dich, Sakristan! Lass die schlechte Tat, oder
du wirst aus dem Grab rufen, der Märtyrer habe dich
überrascht.
89: Auf die Stichflamme, die unter (Kaiser) Maurikios
aus dem Schrein hervorkam
Fass nicht die Gebeine des Demetrios an, Herrscher
Maurikios, fürchte die Flamme. Denn der Soldat will
nicht halbiert mit seiner Heimat kämpfen und leiden.
(Manuel Philes, carm. II, 301– 306, Nr. 72 – 89.
Übersetzung Elisabet Sotiroudi)
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Demetriosverehrung zwischen städtischer Unabhängigkeit und türkischer Bedrohung
Konstantinopel
Thessaloniki
Die Stadt feiert ihren Heiligen: die Demetrien
erneut zu einer osmanischen Besetzung, die bis 1402 dauerte.17 Danach wurde Thessaloniki für zwei Jahrzehnte ein
quasi unabhängiges Despotat. 1423 ergab sich die Stadt
den Venezianern.18 Doch machten sich die neuen Herren
schnell durch ihre ungerechte Verwaltung unbeliebt, und
nicht wenige Einwohner Thessalonikis wünschten sich die
türkische Herrschaft zurück.19 Am 29. März 1430 wurde
Thessaloniki schließlich durch Sultan Murat II. (1421–1451)
erobert und blieb für fast ein halbes Jahrtausend im Besitz
des osmanischen Reichs.
Die Stadt feiert ihren Heiligen: die Demetrien
Mistra
100 km
4 In spätbyzantinischer Zeit war Thessaloniki nur mehr eine von Feinden
umgebene Insel des byzantinischen Reichs. Nachdem der Landweg nach
Konstantinopel unterbrochen worden war, war die Stadt wirtschaftlich auf sich
alleine gestellt.
Christi in einem Himmelsegment (Abb. 3).11 Die Bedeutung
dieser Darstellung erschließt sich erst im Vergleich mit anderen sogenannten Deesis-Darstellungen. Mit diesem Begriff,
der eigentlich »Fürbitte« bedeutet, werden Darstellungen
der Muttergottes und des Täufers Johannes bezeichnet, die
sich als Mittler Christus zuwenden und somit Wünsche des
Stifters Gott überbringen.12 Wenn ein Heiliger in dieser Standardbildformel Johannes ersetzen konnte, dann sagt das sehr
viel über die Wertschätzung des hl. Demetrios aus: Er ist an
die Stelle des Täufers getreten und wird geradezu der Muttergottes gleichgestellt.13 Mehr denn je bekannte man sich zur
Verehrung des Stadtheiligen als Garanten städtischen Wohlergehens in turbulenten Zeiten.14
Die wechselhafte spätbyzantinische Phase der Stadtgeschichte begann mit dem Ende der Lateinerherrschaft 1222
und der Einnahme Thessalonikis durch Theodoros Komnenos Dukas, der sich hier wohl 1225 – in Konkurrenz zu
den Herrschern von Nikaia – zum Kaiser krönen ließ. 1230
geriet die Stadt in die Abhängigkeit des Bulgarenreichs,
doch schon 1246 wurde sie von Johannes III. Vatatzes
(1222 –1254), dem Kaiser von Nikaia, eingenommen. Nun
war Thessaloniki wieder Teil des byzantinischen Reichs.
Nach einer vergleichsweise friedlichen Phase in der zweiten Hälfte des 13. und dem ersten Drittel des 14. Jh. kam es
zu inneren Tumulten, die 1342 schließlich zur Übernahme
der Stadt durch die Zeloten führten. Dabei handelte es sich
um eine antiaristokratische Parteiung, die sich aus Angehörigen sozial schwächerer Schichten zusammensetzte. Bis
1350 konnte sich die Zelotenregierung halten, dann wurde
die Stadt wieder unter die Reichsverwaltung gestellt. In
den Folgejahren wurde jedoch der osmanische Druck auf
Byzanz immer größer. 1362 wurde Adrianopel, das heutige
Edirne, erobert; nach und nach fielen auch die byzantinischen Festungen in Nordgriechenland, so dass Thessaloniki
nur mehr eine Insel des schrumpfenden byzantinischen
Reichs war (Abb. 4). Fortan war die Hafenstadt auch wirtschaftlich auf sich allein gestellt, da der Warenverkehr nach
Konstantinopel unterbrochen war.15 Bautätigkeit und künstlerische Aktivitäten stagnierten; Architekten und Künstler
wanderten nach Serbien ab, wo sie die Malerei zu einem
neuen Höhepunkt führten.16 1387 eroberten die Osmanen ein erstes Mal Thessaloniki, doch fiel die Stadt wenig
später wieder in den Besitz der Byzantiner. 1394 kam es
Noch war es nicht soweit, noch feierte man den hl. Demetrios als Schützer der Stadt, noch kamen Pilger von fern und
nah, um dem Heiligen ihre Reverenz zu erweisen. Ein alljährliches Fest – zum Teil religiöse Feier, zum Teil Markt –
zog große Besuchermassen an: Die Demetrien avancierten
bald zu einem überregional bekannten Ereignis.20 Diese
Verbindung eines Heiligenfests mit einem Markt war nichts
Neues; in vielen Städten fand aus solchem Anlass ausgedehnter Handel statt.21 In Thessaloniki entwickelte sich
der Jahrmarkt um das Fest des Heiligen im Lauf der Zeit
zu einem mehrwöchigen Spektakel, das zahllose Besucher
in die Stadt zog und auf welches die Thessaloniker stolz
blickten.22 Es wurde als Fest der Feste angesehen, übertraf – jedenfalls in der Wahrnehmung der Bevölkerung – an
Bedeutung sogar Weihnachten und Ostern. Der ganze Jahresablauf war auf die Demetrien ausgerichtet; der Oktober
galt als heiliger Monat.23
Wie man die Demetrien als auswärtiger Besucher Thessalonikis wahrnahm, das beschreibt der sog. Timarion.24
Dabei handelt es sich um die anonyme Imitation einer
Lukian-Satire aus dem 12 . Jh., die in Dialogform die Abenteuer des Timarion beschreibt. Dieser Timarion, ein Einwohner Konstantinopels, war auf dem Weg zum Demetriosfest in Thessaloniki, als er plötzlich krank wurde, starb und
eine Unterweltreise machte. Doch bevor er dorthin gelangte,
wurde er Augenzeuge der Demetrien, deren Bedeutung er
mit der großer panhellenischer Feste der Antike verglich:25
»Die Demetrien sind ein Fest, wie einst in Athen die Panathenäen und in Milet die Panionien, und sie geben zugleich
die bedeutendste Messe für die Makedonier ab. Nicht allein
eine Menge Volks desselben Landes und Stammes strömt
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dabei zusammen, sondern aus allen Weltgegenden kommen
Griechen jeder Art, dann die mannigfachen Stämme der
anwohnenden Mösier aus den Ländern an der Donau und
an den Grenzen Skythiens, auch Campanier und andere Italiener, Iberier, Lusitanier und Kelten von jenseits der Alpen,
ja, um es kurz zu sagen, die Küsten des fernen Ozeans senden andächtige Wallfahrer und Beter zu den Altären des
Märtyrers; so groß ist sein Ruhm durch ganz Europa weit
und breit.«
Doch war die Handelsmesse nur der kommerzielle
Rahmen einer Feierlichkeit, die einen religiösen Kern hatte
und entsprechend liturgisch begangen wurde.26 »Als es (sc.
das Fest des Demetrios) aber nahe bevorstand, kehrten wir
in die Stadt zurück, wo wir die Heiligtümer und Kapellen
besuchten und auch der vor den Toren unter Zelten abgehaltenen Messe die gebührende Ehre antaten. Diese beginnt
sechs Tage vor dem Feste und hört mit dem Montag unmittelbar danach auf.« Länger als eine Woche ehrte man den
Stadtheiligen durch Gottesdienste in den verschiedenen
Kirchen. Die eigentliche Festliturgie setzte drei Tage vor
dem Demetriosfest, dem 23. Oktober, ein:27 »Nachdem
ich mir alles mit Muße beschaut, begab ich mich, voll von
dem Eindruck des Gesehenen, in die Stadt zurück, wohin
jetzt das Verlangen nach einem anderen Schauspiele, nämlich der heiligen kirchlichen Feier, mich führte. Diese dauert
drei ganze Nächte hindurch unter Mitwirkung einer Menge
von Priestern und Mönchen, die, in zwei Chöre geteilt,
Hymnen zum Preise des Märtyrers anstimmten. Die Oberleitung hat dabei der Erzbischof, nach dessen Anordnung
die Feier vor sich geht, und der dafür sorgt, dass die heiligen
Gebräuche gehörig beobachtet werden. Alles dies geschieht
aber nachts beim Scheine der Kerzen und Fackeln.« Man
versammelte sich also in den drei Nächten vor dem Heiligenfest in der Kirche Hagios Demetrios, wo unter Leitung
des Erzbischofs Vigilien abgehalten wurden. Am Morgen
des Heiligenfests kam dann der Statthalter in die Kirche:28
»Doch als die dämmernde Eos mit Rosenfingern emporstieg, wie es bei Homer heißt, begab sich der Statthalter des
Landes nach dem Tempel, begleitet von einer zahlreichen
und glänzenden Leibwache, von einem ansehnlichen Trupp
Reiter und einer stattlichen Schar Bewaffneter zu Fuß, die
den Pomp seines Aufzugs vergrößerten.« Bei der Ankunft
des Dux verbeugten sich die in der Kirche Versammelten,
während Nonnen im nördlichen Querhausarm sangen. Auf
das Signal des Statthalters begann der Erzbischof mit dem
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Demetriosverehrung zwischen städtischer Unabhängigkeit und türkischer Bedrohung
Festgottesdienst, und die Gemeinde rief den Titelheiligen in
einer Reihe von Gebeten an.29 Gegen Ende der Feier trat der
Statthalter vor das Sanktuar und folgte diesem Beispiel. Vor
der Ikonostase stehend bat er den Erzbischof hervorzukommen. Es folgte eine Psalmodie, antiphonierend gesungen
von einem Männer- und einem Nonnenchor. Alle Kirchenbesucher riefen nun den Heiligen »in der üblichen Art und
Weise« an, wobei die auswärtigen Besucher den Heiligen
um eine sichere Heimreise baten. Dann verließ man die Kirche.30
Wie dieselbe Feier um die Mitte des 14. Jh. aussah,
berichtet Konstantinos Harmenopoulos, eigentlich ein
bedeutender Jurist, der aber auch in einer Lobrede ausführlich auf die Verehrung des Stadtheiligen eingeht.31 Jede
Woche sei der hl. Demetrios an drei Tagen geehrt worden,
am Sonntag, am Mittwoch und, zusammen mit der Muttergottes in der Acheiropoietosbasilika, am Freitag (Text 2).32
Konstantinos liefert auch gleich die Erklärung: Sonntag ist
der Tag der Auferstehung des Herrn und des Martyriums
des hl. Demetrios, Mittwoch der Tag, an dem der Herr verraten und Demetrios geboren wurde, und Freitag schließlich der Tag der Passion Christi, an dem man des Leidens
der Muttergottes gedachte und in dieses Gedenken den
Märtyrer Demetrios miteinschloss. Im Oktober steigerte
sich die Verehrung des Stadtpatrons zu kollektivem Fasten,
das sich – in Analogie zur Fastenzeit vor Ostern – bis zum
Vorabend des Heiligenfests am 26. Oktober hinzog. Nun
erschallten jeden Sonntag und Mittwoch Gesänge zum Lob
des Heiligen; auch traf man sich, wie gehabt, jeden Freitag
in der Acheiropoietoskirche, um neben dem hl. Demetrios
auch die Muttergottes durch reiche Hymnen zu ehren.33
Anders als zu Timarions Zeiten, als die Feierlichkeiten erst
ab dem 20. Oktober einsetzten, war im 14. Jh. der ganze
Oktober für die Feierlichkeiten reserviert.
Am Vorabend des Fests des Stadtpatrons waren die Kirchen Thessalonikis, vor allem aber die des hl. Demetrios und
der Muttergottes, also die Acheiropoietosbasilika, festlich
erleuchtet. Bei Einbruch der Dämmerung begann eine Prozession mit dem Erzbischof und dem Klerus an der Spitze,
umringt von Sängern und Menschen mit Kerzen (Text 3).34
Ausgangspunkt war die Kataphyge genannte Kapelle, die
sich im Bereich der unteren Agora befunden hat. Von dort
begab man sich zur Acheiropoietosbasilika, wo man eine
weitere Station feierte und auch eben jene Festrede des
Konstantinos Harmenopoulos verlesen wurde. Von hier
ging es nach Hagios Demetrios. Dort angekommen, begann
ein Gottesdienst, der die ganze Nacht hindurch andauerte
und am nächsten Tag in die eigentliche Feier des Heiligen
überging. Diese scheint in vier Abschnitte gegliedert gewesen zu sein, einen ersten Teil, in dem Kaiser und Statthalter
aktiv teilnahmen, einen zweiten Teil, in dem der Erzbischof
zelebrierte, einen dritten Teil, an dem die Mönche beteiligt
waren, und einen vierten Teil für das Volk.35
Neben dieser geordneten Liturgie scheint es auch den
Brauch gegeben haben, am Vorabend der Heiligenfeier mit
gefesselten Händen die Kirche Hagios Demetrios zu umrunden. Erzbischof Isidor Glabas preist diese Art der Frömmigkeit, mit der – in offenkundiger Analogie zur Kreuztragung
Christi – das Martyrium des Heiligen nachempfunden
wurde, in den höchsten Tönen: »Ich lasse den Verzicht auf
Speis und Trank unerwähnt, ebenso auch die freiwillige
Kasteiung des Körpers, die großes Lob verdienen und auf
die die eifrigsten Pilger des Märtyrers stolz sind, mehr als
auf andere Ehrbezeugungen oder Geschenkdarreichungen.
Denn während sich seine heilige Andacht schon nähert,
umkreisen sie gerne seine Kirche, indem sie die Hände auf
dem Rücken gebunden haben. Und so glauben sie, vom hl.
Demetrios Gnade zu erlangen, indem sie sich selbst eine
strenge Behandlung ihres Körpers auferlegen und sich zu
diesem Akt der Unterwerfung zu Ehren des Märtyrers verurteilen«.36
Die letzte Beschreibung der Festliturgie stammt von
Erzbischof Symeon. Er verfasste zwischen 1419 und 1429,
also in den Jahren vor der türkischen Eroberung der Stadt,
eine sog. Διάταξις ἀκριβὴς τῆς ἑορτῆς τοῦ Ἁγίου Δημητρίου,
also eine »genaue Anleitung für das Fest des hl. Demetrios«
(Text 4).37 Ihn interessiert vor allem die Anordnung der
Prozessionsteilnehmer und das genaue Prozedere des Klerus während der Festivitäten. Ausgangspunkt des Festzugs
ist die Kirche der Muttergottes τῆς καταφυγῆς, wo sich der
gesamte Klerus der Stadt und das Volk trafen. Dort fand eine
mit feierlichen Gesängen angereicherte Vesper statt, bevor
sich der Prozessionszug in Bewegung setzte. Die Mitte des
Zugs bildeten vier Diakone, die einen Schrein (κιβώτιον) mit
Demetriosmyron trugen, sowie der Erzbischof. Schließlich
erreichte man das Vortor von Hagios Demetrios mit dem
Glockenturm und nach weiteren Gebeten und Gesängen
betraten die Prozessionsteilnehmer die Kirche. Nun begann
eine zweite feierliche Vesper. Vor dem Einzug in den Altarbereich verehrte der Klerus das Proskynema (προσκύνημα),
Die Stadt feiert ihren Heiligen: die Demetrien
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2. Verehrung des hl. Demetrios in der Acheiropoietoskirche am Vorabend des 16. Oktober:
Sprechen wir, wenn ihr wollt, kurz über das Fest und die
feierliche Prozession, wie sie ihren Ausgang genommen
haben. Ich richte mich dabei an diejenigen, die das alles
nicht wissen, wenn es denn solche gibt; die Rede wird vernünftig, fromm und gottliebend sein für diejenigen, die das
Fest erfunden haben. Denn die Stadt, die den großen Märtyrer geboren hat, ehrt ihn das ganze Jahr wegen der Gaben
und Gnade, die sie vom Himmel durch ihn bekommt, und
verehrt ihn auch mit Hymnen, die sie ohne Unterlass zweimal pro Woche während des ganzen Jahres singt, am ersten Tag der Woche, den wir Sonntag nennen – wir wissen
ja, dass unser Herr am Sonntag auferstanden ist –, und am
Mittwoch, als unser Herr bekanntlich an die Ungerechten
verraten wurde. Am Sonntag verehren wir den hl. Demetrios, da ihm in Nachahmung des Herrn freiwillig in die
Rippe gestochen wurde; doch anders als beim Herrn – ich
kann nicht sagen, ob zum Vorteil oder zum Nachteil – hat
seine Rippe unzählige Wunden bekommen. Und am Mittwoch, da er an diesem Tag, wie man sagt, erstmals geboren und durch sein Blut freiwillig wiedergeboren wurde,
weshalb er in den Himmel aufstieg, wo er unsterblich lebt
und von wo er seine eigene und alle Städte überwacht. Und
welch eine Wohltat: Er wird in dieser Kirche der hl. Mutter-
gottes auch jeden Freitag verehrt, am Tag, an dem wir sie
traditionsgemäß wegen der Passion des Herrn feiern, denn
sie stand vor dem Kreuz des Erlösers, das die Juden an diesem Tag aufgerichtet hatten, und ihr mütterliches Herz litt
mit dem Sohn. Die Stadt befand es deshalb für richtig, dass
der Christus nachahmende Märtyrer zusammen mit der
Mutter Gottes gefeiert wird. Da also die Muttergottes das
ganze Jahr so gefeiert wird und da auch die Stadt ihren Patron jedes Jahr mit Fasten ehrt, das seinen Anfang am ersten
Tag des Monats nimmt, an dem der Heilige das Martyrium
gelitten hat, und da die Bürger mit diesem Fasten ihre Seelen und Körper reinigen, haben sie Folgendes entschieden:
Sie singen am Sonntag und Mittwoch der Fastenzeit dem
Siegreichen mit Kanones Lob, die mit außergewöhnlicher
Musik komponiert wurden, und flehen ihn in Vorbereitung
auf das Fest an. Sie entschieden dasselbe am Freitag vor
dem großen Fest des Heiligen zu machen, an diesem Tag
auch das Loblied wieder zu singen und zugleich auch die
Muttergottes zu feiern, indem sie überaus schöne und unerhörte Melodien, Gottes- und Märtyrerhymnen miteinander
vermengen.
(Konstantinos Harmenopoulos, Festrede p. 157296 –158328 Gkines.
Übersetzung Elisabet Sotiroudi)
3. Prozession aus Anlass des Fests des hl. Demetrios:
Ich werde meine Rede beenden mit der heiligen und göttlichen Prozession, welche die ganze Stadt jährlich im
Anschluss an diese vorfestliche Freude wohlgeschmückt
und in guter Ordnung durchführt, wobei es eine, die ihr entsprach oder nahekam, bei niemandem jemals gegeben hat,
noch eine, die so großartig gewesen wäre wie sie.
Wer ihre Anmut nicht bewundern würde, kann ich nicht
sagen, oder ihre Kühnheit, wie sie durch die Hauptstraße
von der sogenannten Zuflucht (Kataphyge) aus – denn dort
verbarg sich der edle Kämpfer eine Weile lang und fand
Zuflucht, weil es da unterirdische Hallen gibt, nach dem
Gebot, das befiehlt, wenn sie uns von hier vertreiben, dorthin
zu gehen, als er gesucht wurde, diese aber, wie es geschrieben steht, dem Zorn Raum gaben (vgl. Römer 12 , 19.) – mit
Gesang, Triumphlied und allergrößtem Lichterglanz zu seiner göttlichen und berühmten Kirche voranschreitet. Alle
Gassen erstrahlten von Licht und sie (die Prozession) bildete sein Christus nachahmendes Leid ab, wie er von dort in
einem Umzug zum Martyrium geführt wurde …. Denn was
den Hervorragenden geschieht, ist auch hervorragend, gleich
ob ihr Geschick besser oder schlechter sein sollte; und das ist
auch zu sehen, wie es täglich dem Erretter aller Dinge Christus durch die Priester in der göttlichen Liturgie geschieht, um
den Verrat an ihm und die Verspottung durch die Unrechten
abzubilden. Was einst zur Schmähung und zum Spott der
Heiligen und, sage ich, des Heiligen der Heiligen durch die
Verschwörung des Bösen erdacht wurde, das zu verehren ist
zu ihrer Ehre und ihrem Ruhm durch die Kirche des Gottes
aller Dinge ersonnen worden, zur Strafe für die Täter, zum
Ruhm für die, die gelitten haben.
(Konstantinos Harmenopoulos, Festrede p. 160 409 –161431 Gkines.
Übersetzung Albrecht Berger)
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Demetriosverehrung zwischen städtischer Unabhängigkeit und türkischer Bedrohung
Die Stadt feiert ihren Heiligen: die Demetrien
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4. Erzbischof Symeon beschreibt 1429 den Ablauf des Demetriosfests:
Genaue Anordnung des Fests des Heiligen Demetrios.
I. Am Vorabend des Festes des Heiligen Demetrios, des
wundertätigen, myronspendenden und allergrößten unter
den Märtyrern, sammeln sich zuerst in der Kirche unserer
allheiligen Muttergottes Kataphyge die Priester aller zentraler
Kirchen mit ehrwürdigen Kreuzen und das ganze Volk. Zu
festgesetzter Zeit kommt dorthin auch der Erzbischof mit
den Bischöfen, den Kreuztragenden, den anderen Kirchendienern, Priestern, Notaren, Kirchensängern und Lektoren. …
Während der Prozession gehen alle in folgender Ordnung: zuerst die ehrwürdigen Kreuze der zentralen Kirchen, getragen von Lektoren, dann das einfache Volk, dann
die Würdenträger des mittleren Stands paarweise und nach
Rang angeordnet – die ehrwürdigeren hinten –, dann die
Senatoren, ebenfalls paarweise und nach Rang angeordnet – die ehrwürdigeren hinten –, dann das heilige Kreuz
der Hagia Sophia, das ein Subdiakon oder ein Lektor mit
bedecktem Kopf trägt. Danach folgen paarweise die Lektoren ohne Kopfbedeckung, dann paarweise die mit Kopfbedeckung, gleich danach die Kirchensänger, ebenfalls paarweise, wobei sich die Domestikoi (Kirchensänger) in ihrer
Kleidung hinten anschließen, darunter auch der Erzkanonarch. Direkt nach den Domestikoi kommen paarweise die
Diakone, zuerst diejenigen, die kein Amt innehaben, dann
die Amtsträger je nach Rang, mit den ehrwürdigeren hinten.
Vor den kreuztragenden (Diakonen) gehen aber vier Diakone, die den Schrein des Heiligen mit dem darin befindlichen heiligen Myron tragen, und auf deren Seiten vier
Lektoren mit Kopfbedeckung, die mit Hilfe von Stangen die
wie einen Himmel über dem Schrein aufgespannten Tücher
halten, während beiderseits dieser letzteren wiederum sechs
Sakristane kommen, welche sechs große brennende Fackeln
tragen, und noch je zwei weitere auf beiden Seiten, die mit
Weihrauchgefäßen räuchern. Hinter dem Schrein kommt
der Zweite Diakon mit einem Weihrauchgefäß, die kreuztragenden Diakone und gleich danach der Erzbischof, der von
den zwei ersten Kreuztragenden begleitet und gestützt wird,
darunter auf der rechten Seite der große Chartophylax. Die
Notare laufen neben dem Erzbischof, der Bischofsstab hingegen folgt dahinter, getragen von einem Lektor mit weißem
Gewand und Kopfbedeckung. Gleich nach dem Erzbischof
kommen die Bischöfe, auch diese paarweise angeordnet in
ihren Mänteln, und danach die kreuztragenden Priester mit
Richterfunktion, dann die Äbte, dann der große Erzpries-
ter und der große Zweite Priester, und die restlichen Offizienträger und Ekdikoi-Priester (Priester mit juristischer
Vollmacht) mit ihren Stäben. Danach die Beichtväter und
die restlichen Mönchspriester und nachfolgend die Priester
der Stadt, alle paarweise in Ruhe schreitend und nach den
Anweisungen des zweiten Kanonarchen singend, der zwischen den Priestern geht. Hinter den Priestern folgt noch ein
Teil des frommen Volks, Männer und Frauen, geordnet und
ehrfürchtig, indem alle das Kyrie eleison singen. Wenn die
Würdenträger und der Klerus das große Vortor erreichen,
wo der Glockenturm liegt, kommt auch der Erzbischof und
bleibt stehen, während diejenigen, die den Myronschrein
tragen, auch anhalten. Es wird ein langes Gebet von dem
Zweiten Diakon gesprochen, das Kyrie eleison gesungen,
und der Erzbischof segnet. …
III. Nach dem Typikon des heiligen und großen Sonntags der Auferstehung Christi, unseren Gottes, wird auch
das Gedächtnis des myronspendenden und heiligen Märtyrers Demetrios in seinem ehrwürdigen Tempel in der Stadt
Thessaloniki gefeiert. Am Abend findet, wie schon erwähnt,
die Prozession von der Kirche der Kataphyge statt ….
IV. Im Orthros, eine Stunde vor dem Sonnenaufgang,
läuten die Glocken prächtig … der Erzbischof hat nun sein
Gewand angelegt, und es wird zusammen mit dem Klerus,
den Bischöfen und allen Priestern eine Prozession in der
Kirche gemacht; sie gehen rund um das Grab und in die
Seitenschiffe hinaus, indem das Kreuz vorangeht und ein
Troparion … gesungen wird: »Weil der Märtyrer Demetrios bei der Auferstehung Christi Ruhm bezeugt, indem
er das Myron aus seiner Seite fließen lässt, preisen wir ihn
hoch.« Nachdem sie die Kirche von der einen zur anderen
Seite umgekreist haben, betreten sie über das Seitenschiff,
dort wo der Ambo steht, das Mittelschiff, durchschreiten es
nach hinten und beten dabei das Grab an. Dann steigt der
Erzbischof auf den Thron und, nachdem der Chartophylax
unten eine Rede auf den heiligen Demetrios gelesen und die
Erlaubnis eingeholt hat, steht der Erzbischof auf. Der Erzdiakon spricht das »Lasst uns den Herrn bitten.« und der
Erzbischof liest für das Volk ein Gebet an den hl. Demetrios.
Und nachdem er die Entlassung des Orthros gemacht und
das Volk gesegnet hat, gibt er Erlaubnis und sie fangen mit
der heiligen Liturgie des Johannes Chrysostomos an.
(Symeon Thess., Diataxis, p. 327 – 334 Laourdas.
Übersetzung Elisabet Sotiroudi)
5 Die genaue Beschreibung des Prozessionszugs und der Liturgie am Festtag
des hl. Demetrios des Erzbischofs Symeon aus der Zeit vor der türkischen Eroberung erlaubt die Lokalisierung des Heiligenschreins in Hagios Demetrios.
eine verehrte Ikone, und das Demetriosgrab (ἅγιος τάφος).
Um die »erste oder zweite Nachtstunde« betrat der Erzbischof erneut die Kirche und nahm auf seinem Thron Platz,
der sich allseits sichtbar vor dem Altarbereich befand. Nach
verschiedenen Gesängen und Gebeten beräucherte er die
»heilige Ikone« (ἅγια εἰκών), offenbar ein weiteres Heiligenbild, das Heiligengrab, den Hauptaltar, den Klerus, das
Volk und schließlich das Proskynema. Dann reichte er das
Weihrauchgefäß weiter, worauf hin sich die Zeremonie wiederholte. Eine Stunde vor Sonnenaufgang erschallten die
Glocken, wieder erklangen verschiedene Gesänge, wieder
zogen Erzbischof, Bischöfe und Klerus in die Kirche ein.
Nun umschritten sie das Grab und begaben sich in die Seitenschiffe (εἰς τὰς πλαγίας), von wo sie den Kirchenraum
einmal umrundeten und das Mittelschiff (ναός) wieder dort
betraten, wo sich der Ambo befand. Von hier schritten sie in
Richtung Altarbereich, wobei sie das Grab verehrten (Abb.
5). Daraufhin nahm der Erzbischof auf seinem Thron Platz
und hielt unter anderem eine Rede auf den hl. Demetrios.
Erst jetzt begann die eigentliche Messfeier.
Symeons Beschreibung, die in erster Linie eine Anleitung für den lokalen Klerus ist, bestätigt zum einen ältere
Angaben zum Prozessionsverlauf am Demetriostag, gibt
zum anderen aber einige wichtige Hinweise zur Ausstattung
der Kirche Hagios Demetrios. Von einem Proskynema ist
die Rede, vermutlich einem verehrtem Bild des Titelheiligen, dem Heiligengrab, einer »heiligen Ikone« und dem
Bischofsthron. All diese Ausstattungselemente befanden
sich vor dem Altarbereich, und die Weihrauchzeremonie lässt vermuten, dass sie gemeinsam im Mittelschiff zu
lokalisieren sind. Die entscheidende Textpassage zur Verortung des Demetriosgrabs ist die Beschreibung des Einzugs im Rahmen des Orthros, also des Morgengebets. Das
Umschreiten des Grabs ist nur bei einer Position im Mittelschiff denkbar, denn von hier führt die Prozession in das
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Demetriosverehrung zwischen städtischer Unabhängigkeit und türkischer Bedrohung
nördliche Seitenschiff. Immer noch befand sich der Demetriosschrein an der Stelle des alten Ziboriums, wobei freilich
ein solcher Baldachin nicht mehr erwähnt wird. Zur Zeit
Symeons war die myronspendende Anlage frei einsehbar.
Die Muttergottes und der hl. Demetrios In der Forschungsliteratur wird immer wieder die Verehrung des hl.
Demetrios mit der der Muttergottes in enge Verbindung
gebracht und geradezu ein gemeinsamer Kult postuliert,
der angeblich bis in die Spätantike zurückreicht. So hat man
die im ersten Buch der Miracula Sancti Demetrii überlieferte
Erzählung von der gemeinsamen Erscheinung des Heiligen
und einer ›Dame Eutaxia‹ als Hinweis auf die enge Beziehung zwischen Demetrios und der Muttergottes, auf ihre
gemeinsame ›Präsenz‹ in Hagios Demetrios interpretiert
und gleichsam zwei Ikonen als Bewohner des Ziboriums
rekonstruiert.38 Doch ist eine solche Annahme mehr als
gewagt. Denn Eutaxia tritt in dieser Erzählung nicht als Pendant der Muttergottes auf, sondern als Personifikation der
Ordnung und damit als Projektion des ersehnten Friedens
in einer Zeit des Aufruhrs.39 In jener Vision sah der Besucher der Demetrioskirche im Ziborium »in der Mitte das
silberne Skimpodion, an dessen Kopfende ein glänzender,
mit Gold und Edelsteinen versehener Thron aufgestellt ist,
und den ruhmreichen Märtyrer Christi Demetrios, der sitzend in einem Gewand wie auf Ikonen dargestellt ist. Am
Fußende der Liege befand sich ein weiterer, ebenfalls glänzender Thron, der gänzlich aus Silber besteht, auf dem er
eine schöngeschmückte Frau sitzen sah, die vornehm und
zurückhaltend gekleidet war und beständig zu dem Märtyrer blickte.« Alleine schon aus dem Verhältnis der beiden
zueinander kann mit Sicherheit gesagt werden, dass es sich
bei Eutaxia nicht um die Muttergottes handelt: Sie hätte
eine zentrale Position eingenommen, während Demetrios
in untergeordneter Position erschienen wäre.40
Einen weiteren Hinweis für eine enge kultische Verbindung der beiden sah man in einer Homilie, die der Erzbischof
von Thessaloniki, Leon der Mathematiker, am 25. März
842 in der Kirche der »unbefleckten Muttergottes« verlas.
Hierin wird die Legende berichtet, ein jüdisches Mädchen
sei mit Hilfe der Muttergottes und des hl. Demetrios in
dem Baptisterium der Acheiropoietoskirche getauft worden
(Kap. VI Text 1).41 Was aber beweist diese Episode? Ein Bild
des hl. Demetrios in einem Thessaloniker Baptisterium wäre
nichts Ungewöhnliches, schließlich handelte es sich um den
Stadtheiligen. Außerdem hat man im 9. Jh. sogar in Kons-
5. I konen der Muttergottes und des hl. Demetrios in der Acheiropoietoskirche:
So verhält sich das nun, und auf diese Weise nahm die Vorfeier ihren Anfang. Was geschieht aber daraufhin den beiden wichtigsten Sinnen, Gehör und Sehkraft? Sie werden in
Erquickung und Erstaunen versetzt. Denn das Gehör wird
von dem Geschehen erquickt, wenn es göttlichen Gesängen lauscht, die jene der Sirenen übertreffen. Die Sehkraft
dagegen gerät in Erstaunen, wenn sie das Schauspiel sieht,
das höher als alle Dinge ist, nicht weil sie den göttlichen
Helden unter den Märtyrern erblickt, wie er und die Mutter Gottes auf ihren Thronen sitzen – man könnte es einen
feurigen Stern nennen, der gleichberechtigt neben dem hell
scheinenden Mond leuchtet, oder den Glanz der Perle, der
ebenso wie ein Edelstein strahlt, denn es ist so ein süßes,
liebliches und heiliges Schauspiel – sondern weil er zum
einen die Beschützerin der ganzen Welt aufrecht stehen
sieht. O Wunder, das alle einfach erstaunt: wie sie, ganz
zum Kampf bereit, gleichsam stehend ihre flehenden Hände
ganz zu jemandem und für jemand ausstreckt, oder zu Gott
hin, den sie auf unsagbare Weise geboren hat und für den er
selbst sein Blut vergossen hat, weil er übereingekommen ist,
um seinetwillen Mensch zu werden, und zum anderen den
Vorkämpfer Christi, Demetrios, der Waffen tragend neben
ihr steht, die Lanze haltend und das Schwert tragend, ganz
männlich, ganz bereit zur Abwehr der Gegner und geradezu
unbarmherzig unsere Feinde niedermetzelnd, und doch die
Lanze so lange nicht bewegt, wie er den gerechten Wink der
Mutter Gottes auf seine Fürbitte hin erwartet. Sie fleht, als
die Mutter Gottes, inbrünstig für uns, sein Gott aber, das
weiß ich, wird gnädig die Bitte seiner Mutter erhören und
seinem Märtyrer den Auftrag geben, gegen unsere Feinde zu
ziehen, denn er ist menschenfreundlich. Der tapfere, gleichsam göttliche Kämpfer wird uns, die wir uns an Gott halten,
auf diesen Befehl hin kräftig verteidigen, denn er ist von heimatliebendem Wesen.
Die Stadt feiert ihren Heiligen: die Demetrien
405
tantinopel bei der Taufe Bilder des hl. Demetrios anbringen
lassen, was in zumindest einem Fall belegt ist (Kap VIII Text
7).42 Eine besondere – kultische – Verbindung des hl. Demetrios mit der Muttergottes kann man aus der Homilie Leons
also nicht schließen. Die Erzählung lässt den Stadtpatron
und die Muttergottes deshalb gemeinsam auftreten, weil
Demetrios für sein Wunderwirken bekannt war, die Taufe
aber bei der Muttergotteskirche stattfand. Eine andere Frage
ist die der zeitlichen Dimension der Erzählung. Leon berichtet im 9. Jh. von einer Begebenheit aus der Regierungszeit
des Kaisers Anastasios (491– 518). Zwar wird Demetrios als
»weißgekleideter Mann« beschrieben, was auf eine frühe,
nichtmilitärische Darstellung des Heiligen hinweist, doch
rechtfertigt dies wirklich die Annahme eines gemeinsamen – frühen – Muttergottes-Demetrios-Kults? Wenn sich
die Episode unter Kaiser Anastasios ereignet hätte, wäre die
Demetriosdarstellung im Baptisterium der Acheiropoietoskirche die älteste Darstellung überhaupt. Benjamin Fourlas konnte in seiner Untersuchung zur Mosaikausstattung
der Basilika nachweisen, dass die Taufkapelle im Süden
der Kirche mosaikgeschmückt war. Reste dieser Mosaiken
deuten an, dass die Wände – ähnlich den Mosaiken in der
Georgsrotunde – eine Architekturgliederung aufwiesen, in
denen Heilige dargestellt waren.43 Ob es sich hierbei um
die »älteste Darstellung des Schutzheiligen von Thessaloniki« handelt, ist jedoch fraglich, da diese Rekonstruktion
keinesfalls sicher ist und auch offenbleiben muss, ob in der
Erzählung ein späterer Ausstattungszustand auf die Regierungszeit des Kaisers Anastasios zurückprojiziert wurde.
Allenfalls darf man von einer Darstellung des hl. Demetrios als Beamtem, das heißt in weißer Chlamys, ausgehen,
die sich im 9. Jh. im Baptisterium der Acheiropoietoskirche
befand, und selbst das bedeutet noch keinen Hinweis auf
einen gemeinsamen Kult oder gar, dass Demetrios ein Synnaos der Muttergottes gewesen sei.44
Eine enge Beziehung zwischen Stadtpatron und Muttergottes lässt sich erst seit dem 14. Jh. greifen. Jetzt erst ist von
zwei Ikonen in der Acheiropoietoskirche zu hören (Text 5).
Eine Ikone stelle die Muttergottes in Orantenhaltung dar
(ὄρθιος, ἱκέσιος ἐσχημάτισται) und sei ein Acheiropoieton,
das heißt ein nicht von Menschenhand geschaffenes Bild.45
Das Bild sei durch ein Wunder aus einem anderen hervorgegangen, wobei Maria Haltung und Aussehen verändert
habe.46 Die andere Ikone habe wiederum den stehenden
Demetrios als Soldaten mit Lanze und Schwert gezeigt.
Beide Ikonen hätten sich auf Thronen (ἐν τοῖς ἑαυτῶν ἕδεσιν)
Was ist angenehmer zu hören als das? Was ist erstaunlicher zu sehen als das? Wie anders kann einer die Niederwerfung der Feinde erhoffen oder auf seine Rettung vertrauen
als durch dieses Schauspiel? Wenn nämlich die überaus
reine Mutter Gottes zu sehen ist, wie sie flehend dasteht,
der siegesfrohe Märtyrer aber bewaffnet neben ihr steht, wie
sollten da diejenigen, die sie anflehen und ihnen Hymnen
singen, nicht die hellsten Hoffnungen haben? Wer hat solche
Helfer zur Verfügung, die so für andere oder für diese zum
Kampf bereit sind, du wahre Mutter Gottes und du wahrhaft
Christus nachahmender Kämpfer?
Das war der Anfang des Vorfests, das war sein Anlass, das
ist die Weise der Komposition der Hymnen. Ich weiß nicht,
ob wir den Mut der Stadt oder eher die Sittlichkeit ihrer Taten
bewundern müssen. Es gibt so viele Vorfeste des Demetrios,
wahrhaft voll göttlicher Feier und Freude für alle; von diesen
allen ist die Schönheit des jetzigen Vorfests die Krönung oder
Zusammenfassung, nicht nur weil die Hymnen hier schöner
sind, sondern auch weil gleich danach das Hauptfest gefeiert
wird, das wie die Sonne auf uns ausstrahlt und uns mit Licht
füllt. Wenn also die Vorhalle der Demetrioskirche schon so
schön und über jede Beschreibung erhaben ist, wie soll denn
die Kirche selbst sein, und wer hätte den Mut, in ihr Adyton
einzutreten? Wenn schon das Vorfest des hl. Demetrios so
schön und bewundernswert ist, wer außer einem Verrückten
hätte dann den Mut, das Hauptfest, dem all dies vorangeht,
mit Worten zu loben? Besonders wenn er für das ganze Fest
sprechen möchte, das durch seinen wunderbaren Ruhm die
Grenzen der Oikoumene überschreitet und durch seinen
harmonischen Ablauf die weltliche Ordnung nachahmt.
Einen ganzen Monat wird ständig Lob gesungen, da es vor
dem Fest zwölf Vorfeste gibt, ein jedes mit einem Nachfest.
An den Vorfesten wird dem Heiligen nach festen Regeln Lob
gesungen, ebenso an den Nachfesten. Jeder sieht zu, diese
Hymnen zu hören, die mit ihrer Schönheit jeden musikalischen Genuss und jede Freude übertreffen.
(Konstantinos Harmenopoulos, Festrede p. 158329 –159357 Gkines.
Übersetzung Albrecht Berger)
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406
Demetriosverehrung zwischen städtischer Unabhängigkeit und türkischer Bedrohung
befunden, was vermuten lässt, dass sie einen besonderen
Platz in der Kirche hatten oder aber aus Anlass der Feier
temporär auf Throne postiert wurden.47 Wann die Ikonen
entstanden sind, ist nicht genau zu bestimmen. Die Ikonographie des Soldaten Demetrios mit Schwert und Lanze ist
erst ab dem 11. Jh. belegt; davor ist eine solche Darstellung
nicht denkbar.48 Vermutlich liegt Andreas Xyngopoulos mit
seiner Vermutung richtig, die Acheiropoietosikone der Muttergottes sei erst im 13. Jh. entstanden – als auch die Kirche
zum ersten Mal diese Bezeichnung trägt –, und mit ihr auch
jene des hl. Demetrios.49 Die Verbindung zwischen Muttergottes und Demetrios in spätbyzantinischer Zeit gründete
nicht auf einer langen Tradition, sondern auf der zunehmenden Analogisierung des Stadtheiligen mit Christus.50 Dies
hatte geradezu zwangsläufig einen engen Bezug zur Muttergottes zur Folge.
Die Kataphyge Ausgangspunkt der Prozession am Vor­
abend des Heiligenfests war die καταφυγή, also ein
»Zuflucht« genannter Ort, der im Demetrioskult eine wichtige Rolle spielte.51 Gregorios Palamas erwähnt um 1350 in
einer Predigt, die er am Vorabend des Demetriosfests in der
Kirche des Stadtpatrons hielt, die Kataphyge als einstigen
Ort heimlicher Unterweisung der Christen Thessalonikis
(Text 6).52 Offenbar gab es bei einer Muttergotteskirche eine
unterirdische Räumlichkeit, die man als Zufluchtsort des
hl. Demetrios ansah. Hier nahm am Vorabend des Demetriosfests eine Prozession ihren Ausgangspunkt, die über die
Hauptstraße (λεωφόρος), also die Via Egnatia, zur Kirche
führte.53 Wo aber befand sich dieser »Kataphyge« genannte
Ort und seit wann existierte er bzw. wurde er mit der heimlichen Unterweisung von Christen durch den hl. Demetrios
in Verbindung gebracht?54
Hinsichtlich der Lokalisierung stehen sich zwei Thesen
gegenüber: Während es die Ansicht gibt, der unterirdische
Ort müsse sich bei der Acheiropoietoskirche befunden
haben und kultisch eng mit ihr verknüpft gewesen sein, gibt
es auch die Hypothese, die ›Kataphyge‹ sei ein unabhängiger Kultort, der woanders lokalisiert werden muss. Nun geht
aus der ausführlichen Schilderung bei Gregorios Palamas
keinesfalls hervor, dass es sich bei dem ναὸς τῆς ἀειπαρθένου
καὶ Θεομήτορος um die Acheiropoietosbasilika handelte; es
könnte sich theoretisch um jede andere Muttergotteskirche in Thessaloniki handeln, die in mittelbarer Verbindung
mit der Hauptstraße steht.55 Von hier zog die Prozession
6. Die Kataphyge–Kapelle
in Thessaloniki:
Ihr alle wünscht zu wissen, wie ich genau sehe, auf
welche Art er ergriffen wurde, wo und wie er von der
Volksmasse verfolgt und ergriffen wurde. Bei der Kirche der immerwährenden Jungfrau und Muttergottes gibt es einen unterirdischen Gang (στοά), dessen
Name »Zuflucht« lautet. Es ist alter Brauch, zu Beginn
des alljährlichen Festtags des Großmärtyrers von diesem Ort unter Absingen von Gesängen über die Hauptstraße (zu Hagios Demetrios) hochzugehen und dort
am Ziel angekommen den Festgottesdienst zu feiern.
Als die Gottlosigkeit herrschte und es keinen Ort für
öffentlich bekundete Frömmigkeit gab, da verweilte der
Märtyrer gerne in jenen unterirdischen Räumen und
ließ jene, die sich hingezogen fühlten, an seiner himmlischen Unterweisung teilhaben; ebenso nahm er jene,
die, um der Gottlosigkeit zu entsagen, sich wie eine
anschwellende Woge zu ihm flüchteten, wie ein ruhiger
Hafen der Frömmigkeit unter den zahlreichen Christen
auf. So bildete der göttliche Märtyrer für alle, welche
fromm lebten, eine Zuflucht, und von da an nannten
alle den Ort »Zuflucht«. Als dies die Anhänger des
Maximianus Herculius erfuhren, da schickten sie sich
an, die frommen Gesinnungsgenossen aufzuspüren.
Nachdem sie ihn (Demetrios) bei der Unterweisung
des Volks entdeckt hatten, da entflammten sie in Zorn,
als sie sahen, welch große Menschenmenge Gottes
Wort aus der Rede des Demetrios erfuhr, sie verschafften sich Platz, um ihn festzunehmen, und brachten ihn
vor Maximianus, der hier mit Vergnügen seine Zeit bei
der Tötung von Menschen durch Lyaios zubrachte.
Dieser war nur schwer von seinem Vergnügen abzulenken und befahl, den Heiligen hier einzusperren,
damit er das Martyrium vollende. Um dies jedes Jahr
nach Gebühr nachzubilden, beginnen wir dort (sc. in
der Kataphyge) mit der Feierlichkeit und beenden sie
hier (sc. Hagios Demetrios). Denn auch der Märtyrer
wurde für Christus seinem Tod zugeführt, als wäre er
mit größter Freude zu einem Fest geladen.«
(Gregorios Palamas, hom. 43, p. 544B–D.
Übersetzung Elisabet Sotiroudi)
Die Stadt feiert ihren Heiligen: die Demetrien
über die Leophoros zur Acheiropoietoskirche, was nur
bei zwei vonein­ander getrennten Orten einen Sinn ergibt.
Auch Konstantinos Harmenopoulos’ Enkomion, das in der
Acheiropoietos­kirche verlesen wurde, gibt keinen Hinweis
darauf, dass sich die ›Kataphyge‹ an diesem Ort befunden
habe. Andreas Xyngopoulos hat daher mit Recht vermutet,
die Kataphyge müsse woanders gesucht werden.56 Er erinnerte daran, dass sich die Tradition eines Zufluchtsorts des
hl. Demetrios bereits in der Passio Altera findet:57 »Dies
lehrte der heilige Märtyrer mit Kühnheit und verbürgte so
seine Botschaft durch den Glauben. Deshalb kamen viele
aus der Menge der Griechen zu ihm und sie versammelten sich an der Westseite des großen Forums der Stadt, an
einem Ort, der χαλκευτικὴ στοά genannt wird, wo man sich
auch in den Gewölben unter dem benachbarten Bad zu versammeln pflegte.« Offenbar gab es schon zur Abfassungszeit der Passio altera, also im 9. oder 10. Jh., eine Tradition,
derzufolge Demetrios in unterirdischen Räumlichkeiten
bei der Agora Versammlungen von Christen abhielt. Hier
ist aber nicht von einem Ort bei der Acheiropoietoskirche
die Rede, sondern von einer χαλκευτικὴ στοά, also einer
Säulenhalle der Kupferschmiede. An diesen Ort erinnert
noch heute die 1028 geweihte Panhagia ton Chalkeon, die
Muttergotteskirche der Kupferschmiede.58 Auf eine Lokalisierung im Bereich der Unteren Agora deutet auch ein
Erbschaftsdokument des Jahres 1010, das einen »Hof in der
Nachbarschaft der Kataphyge und in der Nähe des Klosters
des hl. Nikolaos Palaiophabas« nennt.59 Dieses Nikolauskloster befand sich vermutlich an der Stelle der späteren
Kirche Hagios Nikolaos Tranos, an der Westseite der Unteren Agora (Abb. 6).60 Noch deutlicher wird ein Verkaufsvertrag aus dem Jahr 1112 , demzufolge das Viertel der Kataphyge einen Κάτω Φόρος umfasst haben soll, womit nur die
untere Agora gemeint sein kann.61 Vermutlich befand sich
die Kataphyge-Kapelle in den Substruktionen der Unteren
Agora, irgendwo zwischen der Panhagia ton Chalkeon und
Hagios Nikolaos Tranos.62 Diese Lokalisierung bestätigen
auch Katasterverzeichnisse osmanischer Zeit: Der Mahalle
i Ketafi, also das Viertel der Kataphyge, umfasste unter anderem den Mescid des Hamza Bey Hamams und den des Kadı
Abdullah, die beide westlich der unteren Agora lokalisiert
werden können.63
Im Zuge der kultischen Aufwertung der Kataphyge
errichtete man über der unterirdischen Räumlichkeit später eine oberirdische Kirche mit dem Beinamen Kataphyge
407
6 Plan des Bereichs südlich von Hagios Demetrios. Vermutlich befand sich die
Kataphyge genannte Kapelle in den Substraktionen der Unteren Agora zwischen
der Panhagia ton Chalkeon und Hagios Nikolaos Tranos. In osmanischer Zeit
nannte man die Gegend Mahalle i Ketafi, also Viertel der Kataphyge.
bzw. Kamariotissa.64 Dies wiederum belegt ein weiteres
Dokument aus dem Jahre 1356, in dem von einer Grundstücksschenkung die Rede ist. Ein frommer Thessaloniker
habe dem Kloster Vatopedi die in der Nachbarschaft der
Kataphyge sowie bei der Kirche der Muttergottes Kamario­
tissa gelegenen Häuser vermacht.65 Der Beiname Kamariotissa leitet sich offensichtlich von dem griechischen Wort für
›Gewölbe‹, καμάρα, ab und verweist auf den unterirdischen
Versammlungsraum der Demetriospassio. Sogar über eine
eigene Marienikone scheint die Kataphyge/Kamariotissa
verfügt zu haben: Auf einer beidseitig bemalten Ikone des
14. Jh. im Nationalmuseum von Sofia, welche die Muttergottes und Johannes Theologos zeigt, ist die stehende Maria, die
sich mit der verhüllten Hand ans gesenkte Haupt fasst, mit
der Beischrift Μήτηρ Θεοῦ ἡ καταφυγή versehen (Abb. 7).66
Eine solche Maria ist vor allem aus Kreuzigungsdarstellungen bekannt, wo sie gemeinsam mit dem Jünger Johannes
ihren toten Sohn beweint.67 In der Kataphyge scheint man
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Demetriosverehrung zwischen städtischer Unabhängigkeit und türkischer Bedrohung
7 Diese beidseitig bemalte Ikone aus Poganovo zeigt auf der einen Seite eine
Darstellung der Verklärung Christi, auf der anderen Seite die Muttergottes und
den Apostel Johannes. In der begleitenden Inschrift wird Maria als Kataphyge
bezeichnet. (Sofia, Bulgarisches Nationalmuseum).
also eine Ikone der trauernden Muttergottes verwahrt zu
haben.
Die Prozession am Vorabend des Demetriosfests verband also die beiden wichtigsten Stationen aus dem Leben
und Leiden des Heiligen miteinander, den Ort, an dem
Demetrios heimlich seine Glaubensbrüder unterwies, und
den Ort, an dem er eingekerkert wurde und zu Tode kam:
Hagios Demetrios. Wie bei einer Karfreitagsprozession
empfand man Leben, Leiden und Tod nach. Man parallelisierte den Stadtheiligen mit Christus, machte aus Thessaloniki Jerusalem. War das der Grund, warum die Muttergottes
auf der Ikone in der Kataphyge-Kapelle ihr Antlitz in Trauer
senkt, als sei ihr Sohn zu Tode gekommen?
Der Konstantinopler Patriarch erhält Konkurrenz:
Demetrios krönt Theodor Komnenos Dukas in
Thessaloniki zum Kaiser
Der hl. Demetrios war aber nicht nur identitätsstiftender
Bezugspunkt des religiösen Lebens der Stadt, er hatte seine
Hand auch über lokale Herrscher zu halten. In welchem
Maße er wechselnde Herrschaftsansprüche legitimieren
musste, verdeutlicht eine Begebenheit aus der Zeit nach der
Vertreibung der Lateiner aus Thessaloniki. Theodor Komnenos Dukas war seit 1215 Despot von Epiros; 1224 ergriff
er die Krone des – von den Lateinern begründeten – Königreichs Thessaloniki. Bald nach Regierungsantritt ließ Theo-
Der Konstantinopler Patriarch erhält Konkurrenz: Demetrios krönt Theodor Komnenos Dukas in Thessaloniki zum Kaiser
dor Münzen prägen, die seine enge Verbundenheit mit dem
Stadtheiligen zum Ausdruck bringen.68 Immer wieder ist
Demetrios zu sehen, der als Ganz- oder Halbfigur dem Kaiser ein Labarum oder ein Kreuz überreicht (Abb. 8). Daneben gibt es aber auch eine Prägung, die den Heiligen beim
Überreichen eines Stadtmodells an den Despoten zeigt
(Abb. 9). Diese Darstellung musste als Sinnbild der Eigenständigkeit Thessalonikis verstanden werden, war Ausdruck
eines unabhängigen Königreichs, das unter dem Schutz des
hl. Demetrios stand.69 Doch Theodor strebte nach mehr.
Wenig später, vermutlich im Jahre 1225, beschloss er sich
in Konkurrenz zum Kaiser von Nikaia selbst zum byzantinischen Kaiser krönen zu lassen. Die Krönung wurde vom
Erzbischof von Ochrid, Demetrios Chomatenos (1215 –
1236), vollzogen, der für die Salbung angeblich Myron des
Thessaloniker Stadtpatrons verwendet haben soll.
Demetriosmyron hatte in diesen Jahren städtischer
Unabhängigkeit einen hohen liturgischen Stellenwert.
Man begriff den Heiligen selbst als Bischof, der mit seinem
Myron die Taufe spendete:70 »Du spendest vielen die Taufe
auf verschiedene Art. Aus einer trockenen Höhle erhältst
du Wasser. Das ist nicht verwunderlich, denn groß ist deine
Stärke. Und dennoch, aus dir fließt Myron genanntes Öl auf
eine Weise, dass niemand es in Zweifel ziehen würde, falls er
erführe, dass ein Soldat die Arbeit eines Priesters verrichtet,
denn die Taufe ist die Aufgabe der Priesterschaft. Der Herr
zeigt, dass Du ein Bischof bist, indem er dich mit großen
Mengen von Myron versieht.« So lautet ein Gedicht von
Nikephoros Blemmydes, das 1239/40 in der Kirche Hagios
Demetrios verlesen wurde. Diese Zeilen werden in ihrer
Tragweite erst verständlich, wenn man sich daran erinnert,
dass für die Taufsalbung eigens vom Patriarchen in Konstantinopel geweihtes Öl verwendet wurde, das an die Bischofskirchen des gesamten Reichs verteilt wurde.71 Dieses angebliche Vorrecht wurde in Thessaloniki jedoch schlichtweg
ignoriert, wobei man das populäre und wesentlich wirkmächtigere Demetriosmyron zum Einsatz brachte.72
Um wie viel mehr musste sich der Konstantinopler Patriarch übergangen fühlen, sollte Demetriosmyron auch bei
Herrschersalbungen Anwendung finden! So musste sich
Demetrios Chomatenos bissige Fragen vom Kirchenoberhaupt anhören, das zu dieser Zeit in Nikaia weilte.73 Germanos II. (1222 –1240) bezweifelte die Legitimität der
Kaiserkrönung und fragte in einem Brief an Demetrios
Chomatenos etwas ironisch, von welchem Olivenbaum er
409
8 Münze (Aspron Trachy) des Despoten von Epiros und Königs von Thessaloniki,
Theodoros Komnenos Dukas. Die um 1225 geprägte Goldsilbermünze zeigt auf
der Vorderseite den thronenden Christus. Auf der Rückseite halten der Stadtheilige Demetrios und der Herrscher gemeinsam eine Standarte mit Kreuz.
9 Münze (Aspron Trachy) des Despoten von Epiros und Königs von Thessaloniki,
Theodoros Komnenos Dukas. Die wohl 1227 geprägte Goldsilbermünze zeigt
auf der Vorderseite die stehende Muttergottes mit erhobenen Armen. Auf der
Rückseite überreicht der Stadtheilige Demetrios dem Herrscher ein Modell Thessalonikis. Die Beischrift lautet: ΘΕΟΔΩΡΟC ΔΕΣΠΟΤΙC / Ο ΑΓΙΟC ΔΙΜΙΤΡΙΟ.
eigentlich das Salböl für die Kaiserkrönung genommen habe
und in welcher ›Parfümerie‹ er das Myron für die Krönung
gekauft habe (Text 7).74 Normalerweise – so Germanos –
verwende man nicht Myron des hl. Demetrios, sondern Öl,
das vom Patriarchen geweiht werden müsse.75 Doch gab sich
der angegriffene Erzbischof von Ochrid gelassen: Er antwortete dem Patriarchen, hier, in Thessaloniki, habe man
es nicht nötig, auf eigens geweihtes Salböl zurückzugreifen;
es gäbe doch nichts Besseres als Myron des hl. Demetrios.76
Außerdem lässt Chomatenos’ Antwort offen, ob er für die
Kaisersalbung überhaupt Demetriosmyron verwendet hat
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Demetriosverehrung zwischen städtischer Unabhängigkeit und türkischer Bedrohung
7. Patriarch Germanos II. bezweifelt die Legitimität der Kaiserkrönung Theodors Komnenos Dukas im
Jahr 1227:
Denn sprich, heiligster Mann, von welchen Vätern wurde
Dir das Erbgut der Krönung überlassen? Durch welche
Erzbischöfe Bulgariens trugen jemals Kaiser der Ausonen
eine Krone? Wann hat ein Erzbischof von Ochrid eine patriarchale Rechte ausgestreckt und ein kaiserliches Haupt
geweiht? Zeig uns den Vater, und es genügt uns. Ertrage
die Nachprüfungen, Du bist doch klug, und sei freundlich, obwohl Du geschlagen wirst, da ja eine diesbezüglich
einsichtige Seele auch Verzeihung erbittet, und sei nicht
ungehalten, wenn Du von uns, die wir misshandelt wurden, belästigt wirst. In Wirklichkeit nämlich ist das durch
Dich erneuerte kaiserliche Chrisam-Öl für uns kein Öl der
Freude, sondern es besitzt die unbrauchbare und schwer
zugängliche Qualität einer wilden Olive, überhaupt aber:
Von welchem Salbenhändler hast Du dieses kostbare und
unverkäufliche Myron gekauft, woher hast Du, myronspendender Demetrios, Myron, mit dem die aus dem Bade der
Wiedergeburt Steigenden gesalbt und mit dem die geistlichen Gaben versiegelt werden? Woher hast Du dieses
Myron? Entweder nämlich hast Du es gar nicht besessen
(denn all die alten Alabastra hat die gefräßige Zeit ausgeleckt
und vollständig entleert) oder Du hast uns, wenn Du von
irgendwoher neues (sc. Myron) beschafft hast, als Myronhersteller anerkannt!
(Brief Germanos’ II. an Demetrios Chomatenos, ed. Johannes B.
Pitra, Analecta sacra et classica spicilegio Solesmensi parata, VI,
Paris – Rom 1891, 484 – 485 Nr. 113, neuediert bei Prinzing 1983,
3418 – 3531, Übersetzung nach Prinzing 1983, 37 – 38)
8. Demetrios Chomatenos verteidigt die Salbung des Kaisers Theodor Komnenos Dukas:
Ich weiß nicht, wieso sich deine Vollkommenheit allein die
Zeremonie der Myronweihe vorbehalten hat, obwohl sie
den heiligen Weiheriten gleichrangig ist, wie uns der große
Visionär und Exeget der himmlischen Ränge, göttlichen
Riten und Hierarchien, Dionysios, eindeutig lehrt. Wenn
also das Mysterium der heiligen Liturgie, also der Kommunion, jedem Priester erlaubt ist, und wenn logischerweise
die Zeremonie der Myronweihe dieser gleichrangig ist, und
wenn – nach demselben Dionysios – der Priester dieses
(Myron) für jeden rituellen Akt benutzt, wieso wird es bei
Wichtigerem, also bei der Taufe, von der Größe deiner Heiligkeit unerwähnt gelassen, obwohl es bei Unwichtigerem,
also bei der Salbung des Kaisers, hinterfragt und als unrechtmäßig befunden wird, wenn es nicht von der Hand des Patriarchen von Konstantinopel komme? Jeder weiß, dass die
Salbung des Kaisers Teil der priesterlichen Zuständigkeit ist.
Und wenn auch der Kaiser vom Patriarchen gesalbt wird, so
könnte er doch – falls nötig – auch von einem untergeordneten Erzpriester gesalbt werden, gemäß den festen und unveränderlichen Bräuchen und Dogmen des frommen Glaubens.
Es gehört in der Tat nicht zu den herrschenden Bräuchen,
dass derjenige, der auf den kaiserlichen Thron berufen wird,
mit Myron gesalbt wird, sondern vielmehr mit Öl, das durch
Gebete geweiht wird. Warum also klagst du mich an, obwohl
ich es (sc. Myron) nicht benutzt habe? Daher weiß ich nicht,
ob du mich im Ernst oder im Scherz »myronspendenden
Demetrios« genannt hast.
Wenn es also möglich wäre, dass der Kaiser mit Myron
gesalbt wird, falls es denn vorhanden ist, dann hätten wir
kein zusammengemischtes Myron. Warum sollten wir etwas
Neues sagen? Uns wäre der heilige Schrein des Demetrios,
des ruhmreichen, kampfsiegenden Großmärtyrers, für diese
Zeremonie genug. Dieser Schrein verströmt wie ein Fluss
Myron, das die Gesalbten mit allerlei Gnaden bereichert.
Das Myron gehört folglich nicht nur dir, wie du schreibst,
und zwar weder das angerührte und aus vielen wohlriechenden Substanzen zusammengesetzte, da dessen Herstellung
nämlich jedem frommen und orthodoxen Priester erlaubt
ist, wie der sechste Kanon des Konzils von Karthago deutlich erklärt, noch das einfache, das lediglich durch Gebetsprechung hergestellt wird, das auch die Kaiser salbt und die
Taufe besiegelt. Das ist alles.
(Brief des Demetrios Chomatenos an Patriarch Germanos II.,
ed. Johannes B. Pitra, Analecta sacra et classica spicilegio
Solesmensi parata, VI, Paris – Rom 1891, 493 – 494 Nr. 114.
Übersetzung Elisabet Sotiroudi)
Demetrios Palaiologos und der hl. Demetrios: das Oxforder Menolog
(Text 8). Wie dem auch sei, der Stadtheilige war zur herrschaftslegitimierenden Instanz geworden. Man gewinnt den
Eindruck, dass sich Thessaloniki anschickte, den Rang des
von den Lateinern besetzten Konstantinopel zu übernehmen! Während die Hauptstadt das Joch der lateinischen
Herrschaft erdulden musste, war Thessaloniki – dank seinem Patron – Ausgangspunkt eines byzantinischen Kaisertums, das selbstbewusst neben das der Laskariden in Nikaia
trat.
Demetrios Palaiologos und der hl. Demetrios:
das Oxforder Menolog
Diese Aneignung des Stadtheiligen durch lokale Herrscher
dokumentieren zwei Zeugnisse ganz anderer Art, ein Reliquiar und eine reich illuminierte Handschrift, die sich im
Besitz des Despoten Demetrios Palaiologos (1306 –1343)
befanden. Das Reliquiar muss in etwa den aufwändig gestalteten Demetriosreliquiaren in Halberstadt und auf dem
Berg Athos entsprochen haben. Es ist aus drei Versen des
Manuel Philes bekannt, die mit der Überschrift beginnen:
»Auf einen Anhänger des Despoten Demetrios, auf dem der
große Demetrios (dargestellt) ist« (Text 9).77 Im ersten Vers
ist davon die Rede, dass der Despot Demetrios das myronspendende Reliquiar bei sich trug. Die beiden folgenden
Epigramme tragen die Überschrift »auf dasselbe (sc. Enkolpion)« und gehen wie das erste auf die myronspendende
Qualität des Schreins ein, in dem sich der Heilige befindet.78
Die Brust des Despoten sei wie die Stadt Thessaloniki, da sie
mit dem Reliquiar das Grab des Heiligen trage. Ein Fach des
Reliquiars enthalte ein goldenes Bild des hl. Demetrios, das
reichlich Gnade spende. Ganz offensichtlich besaß Demetrios Palaiologos eines jener reich gestalteten Demetriosreliquiare mit verschiedenen Fächern für das Heiligenbild und
die Myronreliquie.
Das zweite bedeutende Objekt aus dem Besitz des Demetrios Palaiologos ist ein reich illuminiertes Menolog, in dem
der Stadtheilige Demetrios eine besondere Rolle spielt.79
Der kleine Kodex im Format eines Taschenbuchs umfasst
60 Folien mit 103 Miniaturen, die sich wiederum aus 368
Einzelbildern zusammensetzen. Er beginnt mit einem Festbildzyklus, an den ein Heiligenkalender für das gesamte Jahr
anschließt, der den Großteil der Miniaturen enthält. Den
Schluss bildet ein kurzer Demetrioszyklus auf einer Dop-
411
pelseite (Abb. 10). Stifter und damit Datierung der Handschrift gehen aus dem in Ich-Form verfassten Epigramm am
Buchende hervor, das als Auftraggeber Demetrios Palaiologos Angelos Dukas nennt:80 »Palaiologos –Angelos –Dukas
(gab) dies (in Auftrag), frommer Kaisersohn und Despot,
Demetrios nach dem (heiligen) Demetrios genannt.«81
Dieser Demetrios wird oft als »Despot von Thessaloniki«
bezeichnet, doch trifft das nur teilweise zu.82 Sein Geburtsund Todesjahr sind unbekannt, doch kam er noch vor 1300
auf die Welt und verstarb nach 1343. Immer wieder sind
Aufenthalte in Thessaloniki bezeugt, wo er auch mehrfach
als Statthalter kaiserliche Interessen vertrat. Dennoch teilte
er, der nach dem Stadtheiligen benannt worden war, die Verehrung des hl. Demetrios, was sich unter anderem auch in
der Gestaltung des kleinen Menologs äußert. In welchem
Maße die Handschrift als Mittel privater Kontemplation zu
begreifen ist, hat Hans Belting herausgearbeitet.83 Mit dem
9. Beschreibung eines Demetriosreliquiars im
Besitz des Despoten Demetrios Palaiologos:
269: Auf einen Anhänger des Despoten Demetrios,
auf dem der heilige Demetrios (dargestellt) ist.
Er trägt dich als goldnen Leichnam in einem goldnen Schrein. So hat er das Glück, den goldnen
Fluss des Myrons zu genießen und das Ungeziefer
der Leidenschaft zu vernichten: Der Despot, der
mit dir den Namen teilt.
270: Auf denselben.
Die Brust des Despoten ist die Stadt Thessaloniki,
da sie Demetrios in einem goldenen Grab enthält, welches lebensspendende Myronflüssigkeit
verströmt. Den gleichen Namen trägt auch der
Palaio­loge.
271: Auf denselben.
Dieses Behältnis ist aus Gold, verströmt aber kein
Myron. Denn mittendrin liegt der goldene Märtyrer Demetrios, den die Gnade reichlich gibt dem
Despoten Demetrios Palaiologos.
(Manuel Philes, carm. 269 – 271 p. 133 –134 Miller.
Übersetzung Elisabet Sotiroudi)
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Demetriosverehrung zwischen städtischer Unabhängigkeit und türkischer Bedrohung
Demetrios Palaiologos und der hl. Demetrios: das Oxforder Menolog
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Demetriosverehrung zwischen städtischer Unabhängigkeit und türkischer Bedrohung
10 Vorherige Doppelseite: Die Doppelseite dieses Menologs aus dem
Besitz des Demetrios Palaiologos zeigt verschiedene Szenen aus der
Passion des hl. Demetrios. Damit nimmt er in der Handschrift wesentlich
breiteren Raum ein als alle anderen dargestellten Heiligen (Oxford,
Bodleian Library: Cod. Gr. th. 1, fol. 54v und 55r).
einleitenden Festbildzyklus war dem Besitzer gleichsam ein
Satz von Ikonen der hohen Kirchenfeste gegeben, während
das eigentliche Menolog katalogartig die Tagesheiligen vor
Augen führte. Doch während andere Heilige in der Regel
nur auf maximal einer Seite illustriert werden, ist dem Thessaloniker Heiligen eine ganze Doppelseite gewidmet, die –
jenseits der kalendarischen Anordnung – an das Menolog
angehängt wurde. Demetrios ist der einzige Heilige in der
Handschrift, der Individualität gewinnt, dessen doppelseitige Illustration zur Kontemplation einlädt: Sie zeigt den
Heiligen in einer statischen Darstellung als Oranten, während sechs weitere Szenen die Gefangennahme, die Tötung
des Skorpions, den Kampf Nestors mit Lyaios, das Martyrium des Nestor, die Lanzentötung des Demetrios und die
Verehrung des Heiligen an seinem Grab zeigen. Postume
Wunderszenen werden nicht gezeigt; sie hatten in einem
Menolog wenig verloren, da es hier um die Todestage der
Märtyrer ging. Demetrios sollte als bedeutendster Heiliger
von allen präsentiert werden. Gewiss, der Miniaturmaler
hätte den Demetrioszyklus auch auf zwei Doppelseiten ausdehnen können, doch wäre dann an die Stelle einer einfachen optischen Erfassung von wesentlichen Momenten der
Passion eine unübersichtliche Reihung ohne Akzentuierung
getreten. So aber konnte das Auge des Betrachters die Doppelseite wie eine Vita-Ikone wahrnehmen und von der zeitlos-frontalen Darstellung des Heiligen über die Martyriumsszenen bis zur abschließenden Darstellung der Koimesis des
Heiligen wandern.84
Ungewöhnlich ist allerdings die letzte Szene (Abb. 1).85
Sie zeigt den verstorbenen Heiligen auf einem rechteckigen
Block liegend. Dahinter befinden sich zwei Gruppen von
Klerikern, von denen einer ein Weihrauchfass schwenkt.
Im Hintergrund erhebt sich ein von vier Säulen getragener
Baldachin. Die begleitende Beischrift lautet Ἡ κοί[μησις τοῦ
Ἁ]γίου Δημητρίου – »Entschlafung des hl. Demetrios«. Die
ungewöhnliche Beischrift bestätigt den Eindruck, dass die
Szene von der des Marientods inspiriert ist: ein Verstorbener mit leicht erhöhtem Kopf, den von zwei Seiten Gruppen
von Verehrenden beweinen. Anders als im Falle des Koime-
sisformulars erscheint im Hintergrund ein Ziborium, womit
ein Hinweis auf den Schrein in Hagios Demetrios gegeben
ist. Dafür spricht auch die Gegenwart von Klerikern, die in
der Passio nicht vorkommen und nur erklärbar sind, wenn
man sie als Reflex aktueller Verehrung ansieht. Bei der Konzeption der abschließenden Szene vermengte der Illustrator
aktuelle Darstellungen des Demetrios auf seinem Schrein
mit dem bekannten Bildformular des Marientods. Wieder
einmal war der Tod des Heiligen in die Gegenwart geholt
worden, wieder einmal waren die Thessaloniker Zeugen des
Martyriums des Heiligen, das sich jedes Jahr am 26. Oktober
wiederholte.
Ein Zyklus des Titelheiligen in der Kirche
Hagios Demetrios
Gemalte Zyklen wie jener des Oxforder Menologs transponieren ins Anschauliche, was zunächst auf Erzählungen
und Texte beschränkt war. Sie führen dem Betrachter eine
Sequenz von Ereignissen vor, die dazu zwingt, die einzelne
Darstellung weniger als überzeitliches Sinnbild wahrzunehmen, sondern als Teil fortdauernder Ereignisse, die an einem
bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit stattfanden.
Sie versetzten den Betrachter – nachhaltiger als ein einzelnes
Bild – in eine bestimmte Zeit und an einen bestimmten Ort.
Die Wand, auf der sich die gemalten Szenen entfalten, ist wie
eine Sphäre, in der Vergangenes und Gegenwärtiges miteinander verschmelzen.
Unsere bisherige Untersuchung zur Ausstattung der Kirche hat zwar Hinweise auf frühe Darstellungen des Heiligen
geliefert, doch scheint sich die Vermittlung der Passion und
Wunder in den ersten Jahrhunderten des Bestehens der Kirche Hagios Demetrios auf das gesprochene Wort beschränkt
zu haben. Erst spät, vermutlich in palaiologischer Zeit, ließ
man in Hagios Demetrios, wo man immer noch die Votivmosaiken aus dem 6. und 7. Jh. sah, einen Freskenzyklus mit
Szenen aus der Vita des Titelheiligen anbringen.86 Vor dem
Brand des Jahres 1917 entdeckte man auf der Südseite der
Arkadenwand zwischen den nördlichen Seitenschiffen sehr
stark beschädigte Fresken, die dann durch das Feuer komplett zerstört wurden. Heute ist nur noch eine Aufnahme
vorhanden, welche die Existenz dieser Malereien bezeugten (Abb. 11), und Kopien der durchlaufenden Beischriften
dieser Fresken, die vor dem Brand von Papageorgiou und
Ein Zyklus des Titelheiligen in der Kirche Hagios Demetrios
Uspenskij kopiert wurden. Während Papageorgiou eine
Umzeichnung des Inschriftenbands veröffentlichte (Abb.
12), unternahm Uspenskij den Versuch einer Transkription
der Inschriften. Diese Dokumentation erlaubt die Rekonstruktion von sieben Szenen, die rechts an die Mosaiken im
inneren rechten Seitenschiff anschlossen und sich bis zum
Querhausübergang hinzogen.
415
Szene den Brunnenwurf des Heiligen darstellt, kann er kaum
vor das 14. Jh. datiert werden, da diese Legende zum ersten
Mal bei Nikephoros Gregoras († 1359/61) überliefert wird.97
Vielleicht ist es kein Zufall, dass die Malereien im inneren nördlichen Seitenschiff angebracht wurden und unmittelbar an die wesentlich älteren Mosaiken anschlossen.98
Sie geben diesem Raumteil eine neue Ausrichtung, führen
1
…ροῖ Δημήτ[ριος?]… OC …
ΑΡΕΤ[ΗC?] …87
»… Demetrios … Tugend …«
2
† Οἱ δημόσι[οι προσ]άγοντες τῷ
[βασιλεῖ] τὸν ἅγιον Δ[ημήτριον]
»Die Gehilfen führen den hl.
Demetrios vor den Kaiser.«
3
[† Ὁ βασιλεὺς κελεύει] τὸν ἅγιον
φρουρεῖσθαι ἐν ταῖς τῶν καμίνων
καμάραις
»Der Kaiser befiehlt, den Heiligen
in ein Gewölbe des Heizraums zu
sperren.«
4
† Ὁ ἅγ[ιος] Δημήτριος
φυλαττόμενος
»Der gefangene heilige Demetrios«
5
† Ὁ βασιλεὺς θεωρῶν τὴν
τοῦ Νέστορος κ(αὶ) Λυαίου
μονομαχίαν
»Der Kaiser betrachtet den Kampf
zwischen Nestor und Lyaios.«
6
† Ὁ βασιλεὺς κελεύων τὸν ἅγιον
Δημήτριον κατασφάζεται
»Der Kaiser befiehlt, den heiligen
Demetrios hinzurichten.«
7
† Ὁ ἅγιος κατὰ κέλευσιν
βασιλέως τελειοῦται ἐντὸς
βαθυτάτου ἀβύσιος καὶ τῶν
ἔνδον φυλακῶν
»Der Heilige wird auf Befehl des
Kaisers im tiefsten Abgrund und
den darin befindlichen Kerkern
getötet.«
Xyngopoulos zog zu Recht in Erwägung, bei dieser Szene könnte es sich um
den Brunnenwurf des Heiligen handeln. Doch bezweifelte er selbst diese
Lösung, da er in der letzten Szene – zu Unrecht – die Bestattung des Heiligen vermutete, was wiederum mit dem Brunnenwurf nicht zu vereinbaren
wäre.91
8
… αρτιῶν ὧν ὖδεν (sic) ὁ Θεὸς
τὰ ὀνόματα †
»… der Sünden, deren Namen
Gott kennt.«
Uspenskij rekonstruierte als letzte Szene die Abwehr der Slawen vor den
Stadtmauern Thessalonikis.92 Dabei zog er Textteile der vorangehenden
Bildbeischrift hinzu und las diese falsch. Xyngopoulos’ Ergänzung der
Inschrift ist ebenfalls nicht korrekt, da nach Ausweis der Umzeichnung von
Papageorgiou kein Platz für eine derartige Ergänzung ist.93 Papageorgious
Umzeichnung dürfte hier einen Fehler aufweisen; anstelle von AITIΩΝ ist
vermutlich …ΑΡΤΙΩΝ zu lesen.94 Entsprechend ist ein gängiges Stifterformular zu rekonstruieren: ὑπὲρ σωτηρίας καὶ ἀφέσεως τῶν ἁμαρτιῶν ὧν οἶδεν
ὁ Θεὸς τὰ ὀνόματα – »Für die Errettung und Vergebung der Sünden, deren
Namen Gott kennt.« Vermutlich handelt es sich um eine Stifterinschrift,
die in dem senkrechten Rahmenfeld begann und sich dann im unteren
Rahmenfeld horizontal fortsetzte.95
Der Zyklus begann mit einer unbekannten Szene, vermutlich einer Darstellung des lehrenden Demetrios, und
zeigte dann die Szenen der Vorführung vor dem Kaiser,
der Einkerkerung, des betenden Demetrios im Kerker, des
Kampfs zwischen Nestor und Lyaios, der Hinrichtung des
Demetrios und des Brunnenwurfs. Abgeschlossen wurde
die Bilderfolge höchstwahrscheinlich durch eine Stifterdarstellung. Wann der Bilderzyklus entstand, ist nicht mit
Sicherheit zu sagen.96 Trifft die Vermutung zu, dass die letzte
Papageorgiou dokumentiert diese Inschriftenreste nicht, so dass nicht mit
Sicherheit gesagt werden kann, ob sie zu dem durchlaufenden Inschriftenband gehören. Einen Hinweis auf die Szene des lehrenden Demetrios
könnte die bei Papageorgiou publizierte Aufnahme geben (Abb. 11), die am
linken Rand der Szene Köpfe mehrerer Personen, vermutlich Zuhörer des
hl. Demetrios, erkennen lässt.
Geht man von der Exaktheit von Papageorgious Umzeichnung aus, dann ist
dieses Bildfeld wesentlich schmaler, und es bleibt kaum Platz für eine Ergänzung der Inschrift.88 Uspenskij ergänzt [ἔνθα τὸν σκόρπιον νεκρὸν ἀπέδειξεν]
und rekonstruiert somit die Szene der Tötung des Skorpions durch das
Kreuzzeichen, doch ist dies sehr unwahrscheinlich.89 Höchstwahrscheinlich
dürfte Xyngopoulos’ Vermutung zutreffen, dass hier nur der hl. Demetrios
im Kerker dargestellt war.90 Eine Darstellung des Heiligen im Orantengestus
dürfte entsprechend auch weniger Platz eingenommen haben.
zum Querhaus hin, an dessen nordwestlichem Pfeiler sich
ja auch jener Brunnen befand, in den man Myronflüssigkeit
eingießen konnte, die in der Ostkrypta wieder austrat.99 Bilder und kultische Ausstattung wären demnach – abermals –
eine enge Synthese eingegangen: Die Bildfolge hätte als
letzte Darstellung eben jene Szene gezeigt, die für die Legitimierung großer Mengen verdünnten Myrons von entscheidender Bedeutung war: der Brunnenwurf. In der Tiefe des
Brunnens sonderte der Leichnam des hl. Demetrios Myron
XI
XI
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Demetriosverehrung zwischen städtischer Unabhängigkeit und türkischer Bedrohung
Die Bildausstattung von Hagios Demetrios in spätbyzantinischer Zeit
417
ab, das sich mit dem Wasser vermischte und als heiltätige
Substanz in der Ostkrypta der Kirche wieder austrat. In dieser Wechselwirkung zwischen Malerei und dem Kultort des
Brunnens wurde das Martyrium des Heiligen ins Hier und
Jetzt geholt, wurde aus einer Begebenheit, die in der Vergangenheit spielte, ein höchst aktueller Vorgang, dessen Zeuge
der Betrachter des Zyklus wurde.
Die Bildausstattung von Hagios Demetrios in
spätbyzantinischer Zeit
11 Hagios Demetrios, Arkadenwand zwischen innerem und äußerem
nördlichen Seitenschiff: Die Aufnahme aus dem Jahre 1908 zeigt rechts
neben den Mosaiken aus dem 6. Jh. noch den Ansatz von Wandmalereien,
die vermutlich aus spätbyzantinischer Zeit stammen.
12 Umzeichnung der Inschriftenreste, die sich unter den Wandmalereien auf
der Arkadenwand zwischen den beiden nördlichen Seitenschiffen fanden.
Obwohl nicht immer korrekt wiedergegeben, erlauben sie doch die Identifizierung der heute verlorenen Szenen eines Demetrioszyklus.
Wer im 14. oder 15. Jh. die Kirche Hagios Demetrios betrat,
muss den Bau und weite Teile seiner Ausstattung als eher
altertümlich empfunden haben. Der Raum unterschied sich
grundlegend von den nun üblichen kleineren Wölbungsbauten mit zentraler Kuppel, und auch die Bildausstattung der
Kirche konnte keinem einheitlichen Konzept untergeordnet werden, sondern setzte sich aus einem Nebeneinander
verschiedenster Ausstattungsmaßnahmen unterschiedlicher
Zeiten zusammen. In einer Kreuzkuppelkirche wurde typischerweise eine Bildausstattung verwirklicht, die in dem
Pantokratorbild in der Kuppel kulminierte und von hier in
verschiedenen hierarchischen Kaskaden von himmlischen
Wesen und Heiligen den ganzen Innenraum überzog.100 In
Hagios Demetrios war das bestenfalls in Ansätzen möglich.
Hier tat man auch in spätbyzantinischer Zeit das, wodurch
diese Kirche jahrhundertelang geprägt worden war: Man
addierte zu bestehenden Bildern neue und hatte so im Laufe
der Zeit ein Konglomerat verschiedenster Darstellungen
geschaffen, das nicht auf einen einheitlichen Gestaltungswillen zurückging, gewissermaßen ein ›Programm‹ reflektierte, sondern mehr oder weniger repetitiv immer wieder
denselben Fürbittgedanken zum Ausdruck brachte.
Zu den späteren Ausstattungsmaßnahmen zählen die
Reihen von Heiligendarstellungen, die sich in den Seitenschiffen nachweisen lassen. Etwa in der Mitte der Nordwand der Basilika fanden sich oberhalb der Durchgänge
Reste einer Ausmalung, die offenbar aus einer Folge von
Heiligen in zwei Reihen übereinander bestand.101 In einer
oberen Zone sah man in Medaillons Brustbilder verschiedener Heiliger, von denen auf einer alten Aufnahme noch
der Bischofsheilige Polykarp zu identifizieren ist (Abb. 13).
Darunter befanden sich den Soterious zufolge Darstellungen ganzfiguriger Heiliger, die allerdings auf den erhaltenen
13 Photographie von verlorenen Wandmalereien auf der Nordwand von Hagios
Demetrios. Zu erkennen ist das Brustbild mit Rest der Namensbeischrift des
Bischofsheiligen Polykarp aus Smyrna.
Aufnahmen nicht zu erkennen sind. Wie bereits erwähnt,
kann die Malerei erst seit dem 9. Jh. entstanden sein, dokumentiert also das Bestreben, auch in Hagios Demetrios
zumindest teilweise Elemente der für die spätere byzantinische Zeit so typischen Kirchenausstattung einzubringen.102
Ferner befanden sich auch über den Arkaden der Stützenreihe zwischen den beiden südlichen Seitenschiffen Darstellungen von Heiligen. Im Schutt der 1917 herabgefallenen
Trümmer der Kirche fanden sich solche mit Wandmalereien,
die sich über den Arkaden zwischen den beiden südlichen
Seitenschiffen befunden haben müssen (Abb. 14).103 Dabei
handelte es sich um von Ranken eingefasste Medaillons mit
Heiligendarstellungen, wobei sich wohl über jedem Bogen
ein Medaillon befand.104 Auch in diesem Bereich scheint
XI
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418
Demetriosverehrung zwischen städtischer Unabhängigkeit und türkischer Bedrohung
14 Im Schutt der 1917 abgebrannten Kirchen fanden sich herabgestürzte
Trümmer mit Malereiresten. Die Umzeichnung zeigt einen Clipeus mit dem
Brustbild vermutlich eines Heiligen.
man also übergreifende Ausstattungen vorgenommen zu
haben.
Das große Fragezeichen innerhalb der Ausstattung von
Hagios Demetrios ist die Apsis. Sie dürfte seit dem 6. Jh.
dekoriert gewesen sein. Vermutlich darf man eine Muttergottesdarstellung rekonstruieren; hierfür spricht eine
Versinschrift, die sich an der Ostseite des nördlichen Querhauspfeilers befindet und an eine kaiserliche Instandsetzungsmaßnahme erinnert (Abb. 15):105 »Zu deinen Füßen
lege ich die Krone der Macht, / Herrin über alle(s), ich,
Michael, Herrscher von Rom. / Denn du hast mir diese (sc.
Krone) gewährt und mögest mir weiter noch / ein langes
Leben, frei von Krankheiten, geben, / und den Sieg gegen
Feinde, Missgünstige (und) Gegner. / Darum bitten die
Zweiheit der Körperlosen, die in der Tat unsagbare Spitze
der Apostel, / die allehrwürdige Schar der Priester / und
die Versammlung der wunderwirkenden Märtyrer. / Dieses
von der Zeit erschöpfte Gotteshaus, das von selbst zu zerfallen drohte, hat der gekrönte Michael prächtig verwandelt. /
Denn da er sein ganzes Dach baufällig vorfand / und die
Ziegel ganz beschädigt, / so dass sie dem schweren Wirbel
des Regens nicht standhalten konnten, / hat er die Kirche
neu gestaltet, so dass sie scheint …, / nun von Grund auf
ein außergewöhnliches Wunder(werk) geworden zu sein.«
Als Auftraggeber kommen zwei Personen in Frage, entweder Michael VIII. Palaiologos (1261–1282) oder aber
Michael IX. Palaiologos (1294/5 –1320), der in den letzten
beiden Jahren seines Lebens in Thessaloniki residierte.106
Eine Entscheidung zwischen den beiden kann nicht mit
Sicherheit gefällt werden, ist vielleicht auch wegen des
geringen zeitlichen Abstands von untergeordneter Bedeutung. Interessant ist vielmehr, dass die Inschrift auf ein Bild
Bezug zu nehmen scheint.
Am Text fällt vor allem die hierarchische Nennung göttlicher und heiliger Kräfte im ersten Teil auf. So wird die
Muttergottes als Adressatin der Bitten genannt, die von den
unkörperlichen Erzengeln, den Apostelfürsten, den Priestern – also Kirchenvätern – und den Märtyrern vorgetragen werden. Da die Inschrift an der Ostseite des nördlichen
Querhauspfeilers angebracht ist, liegt der Verdacht nahe,
dass sie sich an ein Bild in der gegenüberliegenden Apsis
richtet. So hat bereits Michael Laskaris mit gutem Grund
vermutet, hier werde auf ein Apsisbild Bezug genommen,
das die von zwei Erzengeln flankierte Muttergottes zeigte.
Wann dieses Bild mosaiziert oder gemalt wurde, ist jedoch
unklar. In ikonographischer Hinsicht könnte es sich sogar
um eine Darstellung aus der Entstehungszeit der Kirche handeln, da das Motiv der von Engeln flankierten Muttergottes
bereits in den Apsiden der spätantiken Kirchen von Kiti
und Lythrankomi auf Zypern aufgegriffen wird (Abb. 16).107
Vielleicht bildet auch die späte Apsisausmalung der benachbarten Euthymioskapelle einen Reflex der Apsis von Hagios
Demetrios: Sie zeigt die von zwei Erzengeln flankierte thronende Muttergottes (Abb. 27).108
Individuelle Stifterbilder In diesen Rahmen raumgreifender Ausstattung betteten sich an den verschiedensten Stellen isolierte Votivbilder ein, die, wie schon in der Spätantike,
auf die Initiative privater Stifter zurückgegangen sein dürften. Eine dieser Bildstiftungen lässt sich noch heute in der
Vorhalle der Kirche erkennen. Es handelt sich dabei um ein
hochrechteckiges Bildfeld, welches die Kreuzigung Christi
zeigt (Abb. 17).109 Die Partien oberhalb der Arme Christi
sind verloren; gut erkennbar sind noch die Muttergottes
und Johannes zu Seiten des Kreuzes. Die Position dieser
15 An der Ostseite des nördlichen Altarpfeilers befindet sich eine
Inschrift, die von der Reparatur des Dachs der Kirche auf Veranlassung
eines Kaisers Michael berichtet. Der Text aus dem 13. oder 14. Jh.
scheint auf eine Marien­darstellung in der Apsis der Kirche Bezug zu
nehmen.
Die Bildausstattung von Hagios Demetrios in spätbyzantinischer Zeit
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Demetriosverehrung zwischen städtischer Unabhängigkeit und türkischer Bedrohung
16 Das Apsismosaik der Panhagia Angeloktistos in Kiti auf Zypern aus dem
späteren 6. Jh. zeigt die stehende Muttergottes zwischen Engeln. Ähnlich
könnte die Apsisdarstellung in Hagios Demetrios ausgesehen haben.
Darstellung zwischen Tribelon und Durchgang zum nördlichen Seitenschiff lässt vermuten, dass es sich nicht um den
Teil eines Zyklus mit Szenen aus dem Leben Christi handelt,
sondern um eine isolierte Bildstiftung. Vielleicht ist es kein
Zufall, dass das Thema des Todes im Narthex aufgegriffen
wird. Vor allem hier findet sich in anderen Kirchen der mittel- und spätbyzantinischen Zeit immer wieder eine besondere Tendenz zu apokalyptischen Szenen, in denen Tod und
Auferstehung thematisiert werden.110 Erfolgten im Narthex
von Hagios Demetrios gar Bestattungen? Untermauert wird
diese Annahme durch eine weitere sehr ungewöhnliche
Bildstiftung, die wesentlich später entstand und sich an der
südlichen Laibung des Tribelons befindet. Hier ist ein Baum
dargestellt, der einem Drachenmaul entspringt und in dem
sich eine Gestalt mit erhobenen Händen befindet, die mit
geöffnetem Mund eine Flüssigkeit auffängt, die aus einem
kleinen halbkreisförmigen Himmelssegment herabtropft
(Abb. 18).111 Zu sehen ist ein Gleichnis aus dem Barlaamund-Joasaph-Roman, das von einem Sünder handelt, der
17 Im Narthex von Hagios Demetrios hat sich diese Kreuzigungsdarstellung erhalten, die vermutlich in spätbyzantinische Zeit
datiert. Es handelt sich dabei um eine isolierte Bildstiftung, die
vielleicht mit einer Bestattung in Zusammenhang stand.
Die Bildausstattung von Hagios Demetrios in spätbyzantinischer Zeit
von einem Einhorn verfolgt wird. Auf seiner Flucht fällt er
in einen Abgrund, kann sich aber an einen Baum klammern,
der von Ungeheuern bedroht wird. Unten droht der Teufel
den Baum zu verschlingen, während der Mann im Baum die
Bedrohung vergisst und sich honigschleckend den Freuden
des Lebens hingibt.112 Die Szene taucht bereits seit dem
12 . Jh. auf, zumeist als Illustration von Psalm 143.4: »Es
verzagt in mir mein Geist, mein Herz erstarrt in meinem
Inneren«. Seit dem 15. Jh. begegnet sie in Narthices von
Kirchen in Rumänien, Moldavien und Makedonien.113 Diese
liefern auch die inhaltliche Erklärung für die Anbringung
dieser Malerei. Die Szene bot sich als populäres Äquivalent
für die in den Vorhallen gerne aufgegriffene endzeitliche
421
18 Darstellung einer Episode des Barlaam-und-Joasaph-Romans auf der
südlichen Laibung des Tribelons: In einem Baum sitzt ein betender Mann,
dessen Kopf mit geöffnetem Mund sich nach oben richtet, um eine Flüssigkeit aufzufangen. Einst konnte man neben dem Mann noch die Beischrift
ό γληκήτης (»Süßesser«) erkennen. Der Baum entspringt dem geöffneten Maul
eines großen Drachen, zwei weitere Drachen mit den Beischriften νύξ (Nacht)
und μέρα (Tag) schlängeln sich um den Stamm des Baums. Nochmals ein
als α μα (Blut) bezeichneter Drache befindet sich links des Baums, auf Höhe
des Mannes, von rechts unten nähert sich ein als χολή (Galle) bezeichneter
Drachen. Schließlich befindet sich ein kleines Einhorn bei der Wurzel des Baums.
Die Szene war vermutlich ein Sinnbild für die Fragwürdigkeit irdischer Freuden
und die Errettung aus höchster Gefahr.
19 Auf der gegenüberliegenden nördlichen Laibung des Tribelons hat man
in den Jahren vor der Konversion der Kirche in eine Moschee einen Kalender
angebracht, in dem die Daten des beweglichen Osterfests verzeichnet waren.
XI
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Demetriosverehrung zwischen städtischer Unabhängigkeit und türkischer Bedrohung
Die Bildausstattung von Hagios Demetrios in spätbyzantinischer Zeit
423
20 Darstellungen des thronenden Christus und zweier Heiliger, darunter
der hl. Demetrios auf dem südwestlichen Altarpfeiler. Die spätbyzantinischen Malereien ergänzen die Mosaikdarstellungen aus dem 7. Jh.
Thematik an: als Sinnbild für die Fragwürdigkeit irdischer
Freuden und Errettung aus höchster Gefahr. In dieser Zeit
muss auch die Darstellung in Hagios Demetrios in Thessaloniki entstanden sein, die in ihrer Farbwahl, rot und grün,
sehr beschränkt ist und vermutlich gemeinsam mit dem fest
datierten Osterzyklus (1474 –1493) an der gegenüberliegenden Nordlaibung angebracht wurde (Abb. 19).114
Einen anderen inhaltlichen Tenor schlagen jene Malereien an, die – geradezu als Fortsetzung der frühmittelalterlichen Mosaiken – auf den verschiedenen Wandflächen
des südwestlichen Querhauspfeilers angebracht wurden
(Abb. 20).115 Wer vom inneren südlichen Seitenschiff ins
Querhaus trat, sah unterhalb der höher angebrachten Mosaiken hochrechteckige Bildfelder, die den thronenden Christus mit geöffnetem Kodex und einer Beischrift, die ihn als
Christos Antiphonites bezeichnet, sowie einen jugendlichen
Märtyrer in Tunika und Chlamys und den hl. Demetrios als
Soldaten in Rüstung zeigen. Diese zusammenhängenden
Bildfelder dürften gemeinsam im 14. Jh. entstanden sein.
Auf der Südseite des zweiten Pfeilers der südlichen Arkadenwand befindet sich ein Heiliger aus dem Klostermilieu:
Hosios Lukas in der typischen Ikonographie im Mönchshabit (Abb. 21).116 Diese Darstellung, die vielleicht etwas
früher, im 12 . Jh., entstanden ist, greift ein Thema auf, das
bislang in Hagios Demetrios ausgeklammert blieb: das Ideal
klösterlicher Askese, das im spätbyzantinischen Thessaloniki eine große Rolle spielte.117 An der Westseite des ersten
Pfeilers der südlichen Stützenreihe findet sich ein Bildfeld,
dessen Darstellung in der bisherigen Forschungsliteratur kontrovers gedeutet wurde (Abb. 22).118 Es zeigt einen
jugendlichen männlichen Heiligen mit schmaler Reifkrone
und Nimbus, der ein langes, gegürtetes tiefrotes Untergewand, ein eigenes Schulterstück und eine nach hinten
geworfene weiße Chlamys trägt. In der Rechten hält er ein
Doppelkreuz mit Fußbänkchen, während er die Linke um
eine kleiner wiedergegebene bärtige Gestalt legt, die ebenfalls nimbiert ist und in der Rechten ein Weihrauchfass, in
der Linken hingegen einen geschlossenen Kodex hält. Diese
Gestalt trägt Sakkos und Omophorion, also das Gewand
eines Bischofs, und wird also mit einem Metropoliten Thes-
21 Ein weiteres Fresko auf einem der Pfeiler zwischen Mittelschiff und südlichem Seitenschiff zeigt den Mönchheiligen Lukas. Der 953 verstorbene Eremit
erlangte bald nach seinem Tod überregionale Verehrung.
salonikis zu identifizieren sein. Rechts oben erscheint in
einem Himmelssegment die Muttergottes mit dem Christuskind als Adressat der Fürbitte. Bislang hat man den Heiligen gerne als Joasaph identifiziert, wobei man sich auf eine
Beischrift beruft, die Papageorgiou transkribierte, die aber
weder auf Abbildungen noch auf dem Fresko selbst klar zu
erkennen ist: ΑΓ(ιος) ΙὫΑCA(φ).119 In dem kleiner wieder-
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XI
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Demetriosverehrung zwischen städtischer Unabhängigkeit und türkischer Bedrohung
Die Bildausstattung von Hagios Demetrios in spätbyzantinischer Zeit
425
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23a
gegebenen heiligen Bischof wiederum vermutete man nicht
ohne Grund Gregorios Palamas, den 1359 verstorbenen Erzbischof Thessalonikis, der bereits 1368 als Heiliger verehrt
wurde.120 Da der Bischof auf der Wandmalerei von einem
Heiligenschein hinterfangen ist, hat man vermutet, sie sei
erst nach 1368 entstanden, somit nicht von Gregorios Palamas in Auftrag gegeben, sondern zu seinen Ehren.121
Aber handelt es sich bei der großen frontal dargestellten
Figur überhaupt um den hl. Joasaph? Evthymios Tsigaridas
hat neuerdings vorgeschlagen, es könne sich auch um den hl.
Demetrios handeln.122 Joasaph erscheine stets bärtig, während der Heilige auf dem Votivbild jugendlich wiedergegeben wird. Die dünne Reifkrone begegnet auch auf anderen
palaiologischen Demetriosdarstellungen, muss also nicht
bedeuten, dass es sich um einen Herrscherheiligen handelt.
Bewusst scheint man den Heiligen nicht als Feldherrn wiedergegeben zu haben, sondern in einem Gewand, das der
Tunika mit reichgeschmückter Chlamys des spätantiken
Beamten Demetrios zumindest nahekam. Wie die Bischöfe,
Kleriker und hohe Beamte der frühbyzantinischen Zeit
scheint sich auch dieser Erzbischof in einer etwas archaisierenden Bildkomposition darzustellen, die seine enge
Verbundenheit mit dem Titelheiligen Demetrios, aber auch
seine Hoffnung auf Fürsprache zum Ausdruck brachte.123
Demetrios als reitender Feldherr Doch hält Demetrios
auch als Feldherr Einzug in die Kirche Hagios Demetrios.
Immer wieder begegnet er als Reiterheiliger, also in einem
ikonographischen Schema, das erst vergleichsweise spät
aufkommt.124 Rechts neben dem Zugang zur Euthymioskapelle, auf die noch einzugehen sein wird, begegnen in einer
späten Malerei, die über einem zugesetzten Fenster aufgetragen wurde, zwei Reiterheilige – einer wohl als Demetrios, der andere vielleicht als Georg zu identifizieren.125 Als
Reiterheiliger wurde der hl. Demetrios ein weiteres Mal am
Zugang zu den Räumen in der Nordwestecke von Hagios
Demetrios dargestellt, diesmal zusammen mit der hl. Photeine (Abb. 23).126 Nie handelt es sich bei diesen späten
Malereien um szenische Darstellungen oder gar Zyklen; die
meisten dieser Bilder dürften private ex voto gewesen sein.
22 Dieses ebenfalls spätbyzantinische ex-voto-Bild, das einen nimbierten
Bischof vor dem hl. Demetrios zeigt, orientiert sich in seiner Komposition an der
älterer Votivmosaiken. Vermutlich handelt es sich bei der kleineren Gestalt um
den Thessaloniker Erzbischof Gregorios Palamas, der 1359 verstarb.
23b
23 Auf der Wand links des Zugangs
vom inneren nördlichen Seitenschiff zu den beiden Räumen im
Nordwesten der Kirche finden sich
Reste später Wandmalereien. Auf
dem großen Wandfeld kann noch
eine Darstellung des hl. Demetrios
zu Pferd ausgemacht werden. Die
Umzeichnung (23b) verdeutlicht,
dass die späten Wandmalereien die
immer noch sichtbaren frühen Mosaiken ergänzten. An der Westwand
des inneren nördlichen Seitenschiffs
befindet sich noch heute der Rest
einer Darstellung des hl. Demetrios
mit zwei Engeln.
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426
Demetriosverehrung zwischen städtischer Unabhängigkeit und türkischer Bedrohung
Die Euthymioskapelle bei Hagios Demetrios
25 Die Euthymioskapelle stellt
eine kleine dreischiffige Basilika
dar, deren Südwand nachträglich
verändert wurde: Im 14. Jh. legte
man hier einen Zugang an, so dass
man Hagios Demetrios auch über die
kleine Kapelle betreten konnte.
26 Die Ausmalung der Euthymi-
oskapelle geht auf den berühmten
Militär Michael Glabas und dessen
Frau Maria zurück. Michael hatte
sich mehrere Jahre in Thessaloniki
aufgehalten, um von hier die Serben
abzuwehren.
24 Kapelle des Euthymios im Anschluss an den südlichen Querhausarm
von Hagios Demetrios. Die Kapelle wurde vermutlich im 10. Jh. über der
östlichen Freitreppe zur Kirche errichtet und erhielt im frühen 14. Jh. eine
reiche Ausmalung.
Die Euthymioskapelle bei Hagios Demetrios
Aber nicht nur Herrscher und Bischöfe streckten ihre Hand
nach dem Heiligen aus, auch andere Gruppen der Gesellschaft nutzten ihn als Projektionsfigur, in der man eigene
Wertvorstellungen wiederfinden wollte. Hierzu zählten
Angehörige der Aristokratie, vor allem jene, die im Auftrag
des Kaisers Kriege gegen Feinde zu führen hatten. Ein solch
hoher Feldherr, der sich lange Jahre in Thessaloniki aufhielt,
war es auch, der eine ältere Annexkapelle von Hagios Demetrios neu ausmalen ließ. Die kleine dreischiffige Kapelle
wurde vermutlich schon im 10. Jh. an den südlichen Querhausarm angebaut (Abb. 24 – 26).127 Sie erhebt sich noch
heute auf der einstigen breiten Zugangstreppe, die von Osten
in den südlichen Querhausarm führte (Kap. IV Abb. 36).128
Der Bau weist heute noch eine gut erhaltene Ausmalung auf,
die mit dem Stifter Michael Glabas Tarchaneiotes in Verbindung gebracht werden kann. Eine – vermutlich von Manuel
Philes verfasste – Inschrift im nördlichen Seitenschiff erinnert daran, dass das »heilige Haus des bewundernswerten
Priesters Euthymios von dem Protostrator Michael und
seiner Frau Maria« gestiftet wurde und dass das Paar, »das
sich im diesseitigen Leben mit Freude (εὐθυμία) durch gute
Taten vollendet hat, hierdurch ewiger Betrübnis (ἀθυμία)
entflieht.« Die Inschrift spielt bewusst mit dem Namen
des Titelheiligen und vermerkt, dass aus Wohltaten Freude
erwächst. Aus der abschließenden Indiktionsangabe ist zu
entnehmen, dass die Ausmalung im Jahre 1303 erfolgte.129
Obwohl nur eine kleine Annexkapelle, ein sogenanntes Parekklesion, erhielt der Anbau eine auffallend eigenständige Ausmalung.130 In der Apsis ist die Muttergottes
zwischen zwei Engeln dargestellt, wiederum flankiert von
den Büsten der beiden Propheten Jesaia und Jeremias auf
der Apsisstirnwand (Abb. 27). Wie eine »große« Kirche
erhielt die Kapelle einen Zwölffestezyklus in den oberen
427
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Demetriosverehrung zwischen städtischer Unabhängigkeit und türkischer Bedrohung
27 Die Apsis der Kapelle zeigt die Muttergottes zwischen zwei Engeln.
Vielleicht spiegelt sich in diesem Bild auch die Darstellung der Apsis von
Hagios Demetrios wider.
Wandpartien.131 Dieser wird ergänzt durch einen Christuszyklus in den Zwickeln zwischen den Arkaden.132 Innerhalb
der Ausmalung nehmen der Titelheilige Euthymios und
der hl. Demetrios die wichtigste Position ein. Sie begegnen auf den westlichen Schmalseiten der den Altarbereich
flankierenden Wände und bildeten somit die äußere Rahmung der Ikonostase, die einst den Altarbereich vom Mittelschiff trennte (Abb. 28 – 29). Eigentlich war dies der Ort,
an dem Christus und die Muttergottes dargestellt waren.133
Gelegentlich konnte die Darstellung Christi durch den
Titelheiligen ersetzt werden; nie jedoch hat man auch das
nördliche Bild der Muttergottes durch das eines weiteren
Heiligen ersetzt – das ist nur für die Euthymioskapelle in
Thessaloniki bezeugt.134 Der Titelheilige der Hauptkirche
trat als Soldat neben den Titelheiligen der Kapelle, einen
Eremitenmönch.
Euthymios von Melitene in Armenien ist einer der
bedeutendsten Eremitenheiligen und gilt als Begründer des
palästinensischen Koinobitentums, also geregelten mönchischen Zusammenlebens.135 Sein Name, »Freudenbringer«,
leitet sich angeblich von den Umständen der Geburt des
Heiligen im Jahre 376 ab. Ein Engel habe seiner unfruchtbaren Mutter die Geburt eines Sohnes vorhergesagt – eine
Prophezeiung, die zur großen Freude auch tatsächlich eintraf. Euthymios machte in Melitene schnell Karriere als
Anagnostes, Presbyter und Aufseher der Klöster. Im frühen 5. Jh. begab er sich ins Heilige Land, schloss sich dort
zunächst einer Einsiedelei an, gründete aber bald ein eigenes
Kloster und missionierte erfolgreich Ungläubige, darunter
Die Euthymioskapelle bei Hagios Demetrios
28 – 29 Auf den westlichen Schmalseiten der den Altarbereich flankierenden
Wände sind ganzfigurige Darstellungen des hl. Demetrios und des hl. Euthymios
zu sehen. Sie bildeten gleichsam die äußere Rahmung der Ikonostase, die noch
heute den Altarbereich vom Mittelschiff trennt.
den Beduinenscheich Aspabet und dessen Sohn Terevon.
Unter den überlieferten Wundern hatte vor allem Folgendes
besondere Bedeutung: Nach seiner Rückkehr in die Mönchgemeinschaft soll er während der Messfeier von einem göttlichen Feuer umgeben gewesen sein. 97jährig starb Euthymios im Kreis seiner Mitbrüder.
Im Malereizyklus der Euthymioskapelle bei Hagios
Demetrios finden sich einige dieser Begebenheiten wieder:
Die Ankündigung der Geburt des Heiligen, eine Darstellung des Kinds, die Ernennung zum Anagnostes, die Heilung des Terevon, die Taufe des Aspabet, die Herabkunft
des göttlichen Feuers, die Heilung eines Besessenen und
429
die Entschlafung des Heiligen (Abb. 30).136 Der Schwerpunkt der Szenen lag somit auf Herkunft, Prädestination
und Wundern des Heiligen, während asketisches Eremitendasein und spirituelle Erleuchtung vor allem in der Szene
der Herabkunft des göttlichen Lichts zum Ausdruck kamen.
Eine Interpretation der Kapellenausstattung als Ausdruck
monastischer Wertvorstellungen liegt somit nahe.137 Sie
wird auch unterstrichen durch die Auswahl der Heiligendarstellungen, welche die zyklischen Szenenfolgen ergänzen. In den Unterzügen der Arkaden finden sich Büstendarstellungen von Mönchsheiligen, darunter Theodor Studites
und Stephan der Jüngere – Heilige, die üblicherweise nur
in Klosterkirchen begegnen und nochmals die Interpretation der Ausstattung als Hommage an das Mönchsideal
bekräftigen.138 Im unteren Register der Nordwand hat sich
eine Reihe lebensgroßer Darstellungen von Soldaten- und
Bischofsheiligen erhalten, unter anderem die hll. Prokopios,
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Demetriosverehrung zwischen städtischer Unabhängigkeit und türkischer Bedrohung
30 Szenen aus der Vita des hl. Euthymios von Melitene: Herabkunft
des göttlichen Feuers während der Messfeier, Heilung des Besessenen,
Entschlafung des Heiligen. Euthymios war ein Eremitenheiliger, der vor
allem für das Ideal der Askese stand.
Theodor Tiron, Theodor Stratelates, Georg und Nikolaus,
die an der Westwand von den drei Ärzteheiligen Kosmas,
Panteleimon und Damian fortgesetzt wird. Offenbar spielte
auch das Vertrauen auf die Schützer des Reichs und individuelle Heiler eine Rolle.
Welche Intentionen mochten also die Stifter der Neuausstattung der Kapelle, Michael und seine Frau Maria, bei
der Wahl des Patroziniums und der Gestaltung des Dekors
begleitet haben? Michael Glabas Tarchaniotes, Protostrator, also Oberkommandierender der Armee, war eng mit
Thessaloniki verbunden, da er hier seit 1297/98 als Gouverneur des westlichen Reichsteils residierte.139 Immer wieder hatte er sich mit den Serben auseinanderzusetzen, die
in byzantinisches Territorium einfielen, denen man aber
aufgrund ihrer Guerillataktik nicht beikommen konnte.
Daher schloss Andronikos II. Palaiologos (1282 –1328)
auf Michaels Rat hin 1299 ein Bündnis mit Stefan Uroš
II. Milutin (1282 –1321). In diesen Thessaloniker Jahren
mochte Michael von der allgemeinen Demetriosverehrung angesteckt worden sein, und dies umso mehr als er im
Wird Demetrios zum Mönchsheiligen?
Kampf gegen die Serben auf die Hilfe des Soldatenheiligen
angewiesen war. Eine vielleicht verfallene, jedenfalls wenig
genutzte Kapelle gab ihm die Gelegenheit, dem Heiligen
seine Reverenz zu erweisen. Zwar wählte er als Patron den
hl. Euthymios, einen monastischen Heiligen, der in dem
Vita-Zyklus als Asket, Wundertäter und Erleuchteter vorgeführt wurde; doch trat dieser zu Seiten der Ikonostase
neben den hl. Demetrios. Mönchische Askese und militärische Tugend erschienen hier gleichberechtigt nebeneinander. Vielleicht spielte noch ein ganz konkreter Grund
eine Rolle, warum die Wahl auf den hl. Euthymios fiel: Er
wurde – als Kind betagter Eltern – von kinderlosen Frauen
angerufen. Michael und Maria, die selbst erst sehr spät eine
Tochter bekamen, mochten auch aus diesem Grund den hl.
Euthymios gewählt haben.140
Mit der Neuausstattung der Kapelle wurde auch der
Zugang geändert. Baufugen und Unterschiede im Mauerwerk weisen darauf hin, dass sich hier ursprünglich ein
Doppelfenster befand, das in palaiologischer Zeit durch
einen Zugang ersetzt werden konnte, da das äußere Bodenniveau inzwischen stark angestiegen war. An die Stelle dieses
Zugangs trat wiederum später das heutige Bogenfenster.141
Wenn die Interpretation des Baubefunds stimmt, beendete die Kapelle unter Michael Glabas ihr Sackgassendasein. Man konnte über sie in die Kirche Hagios Demetrios
gelangen – oder die Kirche nach Osten verlassen –, sodass
Besuchern die Gelegenheit gegeben wurde, Michaels und
Marias Stiftung wahrzunehmen. Zugleich dürfte ein liturgischer Dienst gestiftet worden sein, in dem des Titelheiligen,
des hl. Demetrios und natürlich der Stifter gedacht wurde.
Obwohl in späteren Jahren in Konstantinopel ansässig und
dort auch begraben, war das Stifterpaar über die Euthymioskapelle stets in Thessaloniki anwesend. Wie hätte man auch
sonst die Nähe eines Heiligen suchen wollen, der seine Kirche nicht verlassen wollte?
Wird Demetrios zum Mönchsheiligen?
In der Euthymioskapelle blieb der hl. Demetrios noch Feldherr und verkörperte den Sieg über die Feinde, während
der hl. Euthymios selbst für asketische Gottesannäherung
stand. Doch war auch der Thessaloniker Stadtpatron von
der gesteigerten Wertschätzung mönchischer Ideale nicht
ausgenommen. Thessaloniki war in jener Zeit stark vom
431
Mönchtum geprägt und eng mit den Klöstern auf dem Berg
Athos verbunden, die in der Stadt Metochien unterhielten.142
Nicht wenige Erzbischöfe Thessalonikis kamen aus Klostergemeinschaften des Athos und kannten den Heiligen Berg.
Das ganze Stifterwesen Thessalonikis war in erheblichem
Maße auf monastische Gemeinschaften ausgerichtet,143 und
zahlreiche der heute noch erhaltenen Kirchen waren Klosterkirchen. Welche Bedeutung die Mönche in der Stadt
hatten, lässt sich auch aus ihrer Rolle während des Fests
des hl. Demetrios ablesen. Konstantinos Harmenopoulos
beschreibt, dass während der Demetrien ein ganzer Tag den
Mönchen der Stadt vorbehalten war, damit diese dem Stadtheiligen ihre Reverenz erweisen konnten.144
Mit dem Klosterwesen des spätbyzantinischen Thessaloniki war eine spirituelle Strömung namens Hesychasmus
10. Der hl. Demetrios übertrifft durch seine
Keuschheit sogar den Propheten Hiob:
Denn von nun an war Demetrios sowohl Lehrer wie
auch Apostel, er, der Weise, der Keusche, der Heilige.
Und wie ich darlegen werde, war er überaus schön und
fehlerlos und strahlend in seinem Aussehen, in seinem
Eifer und seiner Ergebenheit. Und dem Demetrios war,
wie es auch Hiob nachgesagt wird, keiner auf Erden
gleich oder gar besser; dem in allem Göttlichen war
nur Hiob gleich, dem, wie es geschrieben steht, keiner
unter den Menschen gleichkam. Dieser war fehlerfrei,
rechtschaffen und fromm. Und zuerst erschien Hiob,
dann Demetrios. Dieser verfügt nicht über das Lob
der Keuschheit, die Keuschheit, welche der Bekränzte
seit seiner Jugend aufwies, indem er seinen Körper
bezwang und den Engeln um Gott gleichkam. Des
einen Körper wurde mit einer schweren Krankheit
geschlagen, die ihn gegen das Böse ringen ließ. Der
andere aber kämpfte gegen das Böse bis zum blutigen
Ende. Aber Hiob zeigte keine Mäßigung im Gebet,
welche wiederum jener, durch die Gnade des Geistes
gemäßigt, gleichsam als Waffe, als undurchdringbaren
Schild, als Werkzeug zum Hausbau, als Pflug im Ackerbau oder, wenn man so will, auch als Schreibfeder, Netz
zum Fischfang oder als Ähnliches hatte.
(Gregorios Palamas, hom. 43, p. 540D–541 A)
XI
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Demetriosverehrung zwischen städtischer Unabhängigkeit und türkischer Bedrohung
eng verbunden. Der Begriff leitet sich vom altgriechischen
Wort für ›Ruhe‹, im übertragenen Sinne auch ›Einsamkeit‹
und ›Friede‹ ab: ἡσυχία. Mönche wiederholten über längere Zeiträume beständig ein Gebet, wodurch ein Zustand
völliger innerer Stille erreicht wurde. Dieser war wiederum
Voraussetzung für das Erleben einer besonderen göttlichen
Gnade: die Wahrnehmung des Taborlichts, also jenes göttlichen Lichts, das bei der Verklärung Christi auf dem Berg
Tabor manifest wurde. Im 14. Jh. waren vor allem der Athos
und Thessaloniki Zentren des Hesychasmus. Der Athosmönch, Erzbischof von Thessaloniki und nach seinem Tod
als Heiliger verehrte Gregorios von Palamas begründete
die Theologie des Hesychasmus. Diese neuartige spirituelle Ausrichtung, die weite Teil der Mönchsgemeinschaften ergriffen hatte, blieb nicht ohne Auswirkung auf den
hl. Demetrios: Er wurde in religiösen Schriften mehr und
mehr für Tugenden gelobt, die eigentlich in den Kanon
mönchischer Askese passten: Gottergebenheit, Keuschheit
und spirituelle Hingabe.145 Autoren wie Nikolaos Kabasilas,
Gregorios Palamas und Philotheos Kokkinos verwandelten
den Thessaloniker Stadtpatron von einem streitbaren Soldaten in ein Vorbild klösterlicher Spiritualität. An einer Stelle
seiner Homilien auf den »Großmärtyrer, Wundertäter und
Myronspender Demetrios« fragt der Verfasser Gregorios
Palamas: »Hat er, mit solchen Gaben versehen, etwa das
asketische Leben der Heiligen und den Ruhm, der sich aus
deren Leben ergibt, aufgegeben?« An einer anderen Stelle
vergleicht er Demetrios mit dem alttestamentarischen Dulder Hiob, der Gottes Strafen demütig hinnimmt, hebt aber
vor allem des Heiligen Keuschheit hervor, die dieser Hiob
voraushabe (Text 10).146 Aus dem Stadtpatron war ein Vorbild für klösterliche Gemeinschaften geworden.147
Doch blieb trotz der verhaltenen Versuche, den Schutzpatron der Stadt mit mönchischen Qualitäten zu versehen,
ihn zum Vorbild für ein spirituelles Leben zu machen, der
hl. Demetrios eher ungeeignet für dieses Ressort. Militärischer Kampf und hesychastische Kontemplation erschienen nicht in einer Person kombinierbar. Deshalb schafft es
der Thessaloniker Stadtpatron auch nicht auf den Athos.
Was hätte angesichts der engen Beziehungen zwischen dem
Heiligen Berg und Thessaloniki näher gelegen, als dem hl.
Demetrios in den Kirchen und Wandmalereien des Athos
eine bedeutende Rolle einzuräumen? Doch nichts dergleichen geschah; Demetrios blieb außen vor.148 Seine Rolle war
nicht die asketische Kontemplation, sondern der Einsatz für
das Gemeinwohl.
In den letzten Jahrhunderten byzantinischer Herrschaft
hatte der Stadtheilige besonders viel zu tun. Er war immer
noch als Soldatenheiliger für das Reich unterwegs, doch
hatte er vor allem dem Selbstgefühl der Thessaloniker Ausdruck zu verleihen und Zuversicht zu verbreiten. Und doch
mischten sich nach und nach in das Vertrauen auf den Stadtheiligen auch leise Zweifel und Ängste. In den Enkomien
wurden seit dem späten 14. Jh. die übertriebenen Verherrlichungen zurückgenommen, dafür machte sich angesichts
der türkischen Bedrohung eine gewisse Endzeitstimmung
bemerkbar. Nun wurde der Heilige um Hilfe angerufen, nun
setzte man wieder die Hoffnung auf seine Verteidigungskraft. Erneut stellte man sich die Frage, wie es sein konnte,
dass der hl. Demetrios eine solche Bedrohung zuließ und
seine Stadt womöglich den Feinden preisgeben würde.149
Damit ist das letzte Kapitel der Geschichte einer Stadt und
ihres Beschützers aufgeschlagen.
Anmerkungen
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19
Franz Miklosich – Joseph Müller, Acta et diplomata graeca medii aevi, I,
Wien 1860, 175. Vasiliev 1950, 38; Russell 2010, 88 .
Vgl. Tafrali 1913 , 133 –135; Papadopoulos 1989, 132 –141; Russell
2010, passim.
Schutzheiliger von Soldaten und Reisenden: Isidoros Glabas, hom. 1
p. 281– 4 Laourdas. Versorgung der Stadt: hom. 1 p. 2025 – 32 Laourdas.
Myron als Medizin: hom. 1 p. 214 – 6 Laourdas. Gabenverteilung: hom.
1 p. 2619 – 20 Laourdas. Leuchtet wie die Sonne: Isidoros Glabas, hom. 1
p. 2125 – 32 u. p. 2532 – 26 4 Laourdas. Demetrios als alles, was unverzichtbar ist: Isidoros Glabas, hom. 1 p. 2215 –18 Laourdas. Zu Isidor Glabas s.
Kaltsogianni – Kotzabassi – Paraskevopoulou 2002 , 194 –197; Russell
2010, 107 –109.
Nikolaos Kabasilas, Prosphonema c. 42 p. 110 –112 Ioannou. Laourdas 1954, 280 – 281.
Nikolaos Kabasilas, Prosphonema c. 43 p. 112 Ioannou.
Gregorios Palamas, hom. 43, p. 545D–548 A. Laourdas 1954, 284 –
285.
Russell 2010, passim. Vgl. ferner David M. Nicol, Thessalonica as a
Cultural Centre in the Fourteenth Century, in: Ἡ Θεσσαλονίκη μεταξὺ
Ἀνατολης καὶ Δύσεως (He Thessalonike metaxy anatoles kai dyseos),
Thessaloniki 1982 , 121–131.
Manuel Philes, carm. p. II, 301– 306 Nr. 72 – 89 Miller.
Die Erzählung von der Ankündigung der Geburt des Heiligen begegnet sonst erst ab dem 14. Jh. Vgl. Iliadou 1958, 136 .
Vitalien Laurent, Le corpus des sceaux de l’Empire Byzantin, V: L’Église,
1: L’Église de Constantinople, Paris 1963, 338 – 339 Nr. 464.
Gustave Schlumberger, Sigillographie de l’Empire Byzantin, Paris 1884,
105 –106 (mit Umzeichnung); Laurent, a. O. 340 – 341 Nr. 465 und
466 .
Vgl. Thomas von Bogyay, RBK I, 1966, 1178 –1186 s. v. ›Deesis’.
Schlumberger, a. O. 106: † IAKOBOU CΦΡΑΓΙΣΜΑ ΘΕCCAΛΟΝΙΚΕΩC ΧΡΙCΤΟΤΕΚΟΥCAN KAI TON MARTYRA ΦΕΡΕΙ.
Laourdas 1954; Russell 2010. Zur spätbyzantinischen Geschichte
Thessalonikis s. Tafrali 1913; John W. Barker, Late Byzantine Thessaloniki: A Second City’s Challenges and Responses, Dumbarton Oaks
Papers 57, 2003, 5 – 33; Bakirtzis 2003 .
Zur wirtschaftlichen Situation des spätbyzantinischen Thessaloniki
s. Angeliki E. Laiou, The Economy of Byzantine Macedonia in the
Palaiologan Period, in: John Burke – Roger Scott (Hrsg.), Byzantine
Macedonia: Identity, Image and History (Byzantina Australiensia 13),
Melbourne 2000, 199 – 211, hier 208 .
Vgl. etwa Vojislav J. Djurić, Solunsko poreklo resavskog zivopisa,
Zbornik Radova Vizantološkog Instituta 6 , 1960, 111–126; Richard
Hamann-Mac Lean – Horst Hallensleben, Die Monumentalmalerei in
Serbien und Makedonien, II, Gießen 1976, 281– 282 .
Vgl. hierzu George T. Dennis, The Second Turkish Capture of Thessalonica, 1391–1394 or 1430?, Byzantinische Zeitschrift 57, 1964, 53 – 64;
Apostolos Vakalopoulos, Zur Frage der zweiten Einnahme Thessalonikis durch die Türken, 1391–1392 , Byzantinische Zeitschrift 61, 1968,
285 – 290.
Vgl. hierzu Vakalopoulos 1972 , 63 – 68 .
Vgl. Symeon Thess., logos hist. 8, 1 p. 5532 – 561 Balfour. John R. Melville-Jones, Venice and Thessalonica, 1423 –1430: The Venetian Documents, Padua 2002 , 27.
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Zu den Demetrien s. Tafel 1838, 227 – 232; Cormack 1989, 551– 552 .
Zu solchen sog. Panegyreis s. Speros Vryonis, The Panegyris of the
Byzantine Saint: a study in the nature of a medieval institution, its origin and fate, in: Sergei Hackel (Hrsg.), The Byzantine Saint, London
1981, 196 – 226 .
Vgl. hierzu auch die ersten beiden Abschnitte in Johannes Kameniates’
Beschreibung der Eroberung Thessalonikis durch die Araber ( Johannes Kameniates, Eroberung c. 9. p. 1171–81 Böhlig. Übs. nach Böhlig
1975, 25): »Was soll ich zuerst nennen von den Dingen, die von allen
Seiten herankamen und vor allem womit unsere Händler, die das Ihrige
brachten und das Unsrige entgegennahmen, mit uns Bürgern wetteiferten? Da die große Handelsstraße von Westen nach Osten mitten durch
die Stadt führte und die Reisenden ganz zwangsläufig veranlasste, sich
bei uns aufzuhalten und sich mit dem zum Lebensunterhalt Nötigen zu
versorgen, haben wir über sie alle nur möglichen Güter erworben. Deshalb bevölkerte auch immer eine bunte Menge von Einheimischen und
Fremden die Straßen der Stadt, dass es leichter schien, den Sand am
Meer zu zählen als die, die zum Markt kamen und Handelsgeschäfte
tätigten.« Man hat diese Beschreibung oft als ältesten Hinweis auf die
Demetrien angesehen, doch ist das nicht korrekt. Zwar ist von Handelsaktivitäten die Rede, nicht aber von einer Verknüpfung mit einem
Heiligenfest. Dies scheint erst im 12 . Jh. der Fall gewesen zu sein.
Vgl. hierzu Russell 2010, 91– 93 .
ODB III, 1991, 2085 s. v. ›Timarion‹ (Alexander Kazhdan).
Timarion c. 5 p. 53114 –123 Romano. Übersetzung nach Hunger 1958 ,
253 .
Timarion c. 4 p. 5293 – 97 Romano. Übersetzung nach Hunger 1958 ,
253 .
Timarion c. 6 p. 55165 –173 Romano. Übersetzung nach Hunger 1958 ,
255 .
Timarion c. 6 p. 55174 –178 Romano. Übersetzung nach Hunger 1958 ,
255 .
Timarion c. 10 p. 59268 – 279 Romano.
Timarion c. 10 p. 59279 – 287 Romano.
Soteriou 1952 , 31– 33; Laourdas 1954, 281– 283; Xyngopoulos 1952;
Papadopoulos 1989, 141–145; Kaltsogianni – Kotzabassi – Paraskevopoulou 2002 , 171–175; Russell 2010, 97 –103 .
Konstantinos Harmenopoulos, Festrede p. 157296 –158328 Gkines. Tafrali 1913, 143 –144; Xyngopoulos 1949, 19.
Konstantinos Harmenopoulos, Festrede p. 158320 – 328 Gkines.
Konstantinos Harmenopoulos, Festrede p. 160 409 –161431 Gkines.
Isidoros Glabas, hom. 3 p. 4417 – 24 Laourdas.
Isidoros Glabas, hom. 1. p. 2418 – 36 Laourdas. Vgl. auch ibid. p. 30 4 – 22
Laourdas, wo nochmals von dem Brauch, die Kirche mit gebundenen
Händen zu umrunden, die Rede ist.
Symeon von Thessaloniki, Diataxis p. 327 – 334 Laourdas. Russell
2010, 100 –101.
Miracula Sancti Demetrii I.10 §81– 93 p. 1121 –11624 Lemerle. Diese
Idee geht auf Uspenskij 1909, 18 –19, zurück, der auf der Grundlage
dieser Erzählung gar vermutete, die Muttergottes sei die ursprüngliche Schirmherrin Thessalonikis gewesen und erst später durch den
hl. Demetrios ersetzt worden. Pallas 1979, 47 – 52 , rekonstruierte aus
dieser Wundererzählung einen gemeinsamen Kult der Muttergottes
und des Stadtpatrons, dessen Bezugspunkt zwei Ikonen der beiden
im Ziborium von Hagios Demetrios waren. Vgl. ferner Speck 1993,
383 – 386, und Fourlas 2012 , 11–12 .
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Demetriosverehrung zwischen städtischer Unabhängigkeit und türkischer Bedrohung
S. o. S. 227. Lemerle II, 1981, 78 . Kritik an Pallas’ Thesen auch bei
Papazotos 1982 , 125.
Wie das auch auf den Mosaiken in Hagios Demetrios der Fall war:
s. o. S. 191.
Leon von Thessaloniki, Homilie p. 300101 – 301153 Tisserant; Cormack
1969, 50 – 51. Die Begebenheit wird in einer Homilie eines Erzbischofs Leon überliefert, der sich zeitlich nur sehr schwer einordnen
lässt: Laurent schlägt vor, bei Leon handle es sich um den berühmten
Erzbischof Thessalonikis, der sein Amt gegen Ende des Bilderstreits
innehatte, vgl. jedoch Cormack 1969, 51 Anm. 128 .
S. o. S. #.
Fourlas 2012 , 98 – 99.
So Papazotos 1982 , 125 –126 .
Zu dieser Ikone s. Andreas Xyngopoulos, Ἡ λατρευτικὴ εἰκὼν τοῦ ναοῦ
τῆς Ἀχειροποιήτου Θεσσαλονίκης, Hellenika 13, 1954, 256 – 262 (wieder abgedruckt in: Andreas Xyngopoulos, Θεσσαλονίκεια μελετήματα,
1925 –1979 (Thessalonikeia meletemata, 1925 –1979), Thessaloniki
1999, 317 – 324). Xyngopoulos 1952 , 11–12 , vermutet, es habe sich
um eine Ikone der Muttergottes im Typus der Hodegetria gehandelt,
was m. E. nicht zutreffen kann.
Xyngopoulos 1952 , 10 –11. Jetzt erst, so Xyngopoulos, sei die Kirche
nach der Acheiropoietos benannt worden, was gut erklären würde,
warum diese Bezeichnung erst so spät auftaucht.
Konstantinos Harmenopoulos lässt keinen Zweifel daran, dass es sich
um zwei verschiedene Bilder in verschiedenen ἕδη handelt (wie aus
dem Plural ἐν τοῖς ἑαυτῶν ἕδεσιν hervorgeht): Vgl. auch Xyngopoulos 1952 , 20 Anm. 5. Xyngopoulos 1952 , 21 u. 23, deutet den Begriff
ἕδος als Umschreibung für ein προσκυνητάριον und rekonstruiert als
Anbringungsorte zwei gegenüberliegende Säulen zu Seiten des Altarbereichs der Acheiropoietoskirche, doch scheint dies sehr hypothetisch.
Vgl. auch Xyngopoulos 1952 , 25. S. o. S. 254.
Xyngopoulos 1952 , 25. Vgl. ferner Russell 2010, 97.
Vgl. auch Ioannes Phountoules, Ιδιορρυθμίες της λειτουργικής πράξεως
της Θεσσαλονίκης κατά τις αρχές του ΙΕ᾿ αιώνος, in: Christianike Thessalonike. Palaiologeios epoche (= 22 . Demetria), Thessaloniki 1989,
151–163 , hier 153 –156 , der die kultische Aufwertung des Heiligen
im Rahmen von liturgischen Feierlichkeiten und Prozessionen auf die
gesteigerte Gleichsetzung mit Christus zurückführt.
Janin 1975, 389 – 391.
Gregorios Palamas, hom. 43, p. 544B–D. Xyngopoulos 1949, 8 –10;
Soteriou 1952 , 32 – 33; Russell 2010, 98 – 99.
Die Acheiropoietoskirche lag wie Hagios Demetrios nördlich der
Via Egnatia. Die direkte Verbindung zwischen beiden Kirchen führte
nicht über die Via Egnatia.
Zur Kataphyge s. Janin 1975, 389 – 391.
So hatte Tafel 1839, 111–113, eine Muttergotteskirche am Ufer als Ort
der Kataphyge identifiziert.
Xyngopoulos 1949, 16 –18 .
Passio altera p. 1176 A. Xyngopoulos 1949, 10.
Velenis 2003, 16 –18, 26 – 33 u. 94 – 96; Ćurčić 2010a, 371– 372 .
Paul Lemerle (ed.), Actes de Lavra I: des origines à 1204 (= Archives de
l’Athos 5), Paris 1970, 305 – 311 Nr. 59 (Zitat ibid. 3089 –10): αὐλ[ὴν τὴν
οὖσαν] ἐν τῆ γειτονεία τῆς Καταφυγῆς (καὶ) πλη(σίον) τ(ῆς) μον(ῆς)
π[…] τοῦ ἁγ(ίου) Νικολ(άου) τοῦ Παλαιοφάβα.
Euterpi Marki-Angelkou, Ἀνασκαφὴ Ἁγίου Νικολάου Τρανοῦ, Makedonika 19, 1979, 271– 296, hier 291– 296 .
61
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65
Nicolas Oikonomidès, Actes de Docheiariou (= Archives de l’Athos 13),
Paris 1984, 7157 Nr. 3 (mit ausführlichem topographischem Kommentar ibid. 78 – 80).
Xyngopoulos 1949, 18 . Eine andere Auffassung vertrat Stylianos
Pelekanides (Παρατηρήσεις τινές εις Συμεών Θεσσαλονίκης »διάταξις
ἀκριβὴς τῆς ἑορτῆς τοῦ Ἁγίου Δημητρίου«, Makedonika 4, 1960,
410 – 415). Ihm zufolge habe sich die Kataphyge bei der Acheiropoietoskirche befunden, da nur sie geeignet war, die großen Menschenmassen aufzunehmen, die sich am Vorabend des Demetriosfests
versammelten. »Kataphyge« sei nur ein weiterer Name der Acheiropoietoskirche gewesen; außerdem habe es schon immer eine enge
Verbindung zwischen Kirche und Demetrioskult gegeben, sodass
man sich kaum vorstellen könne, dass Symeon nicht die Acheiropoietoskirche gemeint habe (Pelekanides, a. O. 412). Doch lassen sich
Pelekanides’ Argumente leicht entkräften (vgl. Andreas Xyngopoulos,
Καταφυγή – Ἀχειροποίητος, Makedonika 4, 1956 –1960, 441– 448 .
Wieder abgedruckt in: Andreas Xyngopoulos, Thessalonikeia meletemata (1925 –1979), Thessaloniki 1999, 409 – 416): Die Versammlung der Prozessionsteilnehmer musste nicht in einer unterirdischen
Kapelle stattfinden; sie konnte auch bei einer Kirche stattfinden, die
sich bei oder über Kataphyge erhob. Charalambos Bakirtzis (Ρωμαϊκός
λουτρών και η Αχειροποίητος της Θεσσαλονίκης, in: Αφιέρωμα στη
Στυλιανού Πελεκανίδη (Aphieroma ste mneme Stylianou Pelekanide)
(= Makedonika, Beiheft 5), Thessaloniki 1983, 310 – 329) bringt die
Kataphyge mit Bauten in Verbindung, die nordöstlich der Acheiropoietoskirche liegen. Hierbei handelt es sich um Reste einer Thermenanlage, die durch die Kirche teilweise überbaut wurden, offenbar
aber noch in Betrieb blieben. Petros Deboles wiederum verortet die
Kataphyge in der Krypta beim Baptisterium südlich der Hagia Sophia
(Deboles 2008, 27 – 34 u. 71– 91). Doch widerspricht diese Lokalisierung den topographischen Angaben in den erwähnten Stiftungsurkunden.
Heath W. Lowry, Portrait of a City: The Population and Topography of Ottoman Selânik (Thessaloniki) in the Year 1478 , Diptycha 2 ,
1980/81, 224 – 293, hier 275 – 276 . Vasiles Demetriades, Τοπογραφία
της Θεσσαλονίκης κατά την εποχή τῆς Τουρκοκρατίας, 1430 –1912
(Topographia tes Thessalonikes kata ten epoche tes Tourkokratias, 1430 –
1912), Thessaloniki 1983, 32 .
Xyngopoulos 1949, 12 . Da im selben Erbschaftsdokument ein anderes Haus ἐν τῆ γει[τονία] τῶν [Ἀσω]μάτ(ων) lokalisiert wird, also im
Bereich der Kirche der Asomatoi (= Erzengel), muss man sich die
Kataphyge wohl als Bauwerk vorstellen: Vgl. Lemerle, a. O. 306 u.
Janin 1975 , 390 – 391. Dass hiermit nicht die Acheiropoietoskirche
gemeint sein kann, geht wiederum aus einem wenig älteren Verkaufsvertrag aus dem Jahre 1320 hervor, in dem von einer »Nachbarschaft
der Acheiropoietos« (γειτονία τῆς Ἀχειροποιήτου) die Rede ist: Franz
Dölger, Aus den Schatzkammern des heiligen Bergs, München 1948 ,
11116 . Papazotos 1982 , 117.
Jacques Lefort – Vassiliki Kravari – Christophe Giros – Kostis Smyrlis, Actes de Vatopédi, II: de 1330 à 1376 (= Archives de l’Athos XXII),
Paris 2006 , 25512 –14 (Nr. 107): τὰ ἐντὸς μ(ὲν) τῆς θεοσώστου πόλεως
Θεσσαλονίκης καὶ κατὰ τὴν γειτονίαν τῆς Καταφυγῆς δεσποτικῶς
προσόντα μοι ὅσα κ(αὶ) οἷα ὁρῶνται την σήμερον οἰκήματά μου μετὰ
καὶ τοῦ ἐκεῖσε πανσέπτου καὶ θείου ναοῦ τοῦ εἰς ὄνομα τιμωμ(έν)ου τῆς
πανυπεράγνου δεσποίνης ἡμῶν Θ(εοτό)κου κ(αὶ) ἐπωνυμουμ(έν)ης τῆς
Καμαριωτίσσης. Xyngopoulos 1949, 15; Soteriou 1952 , 33 .
Anmerkungen
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66 Todor Gerasimov, L’icone bilaterale de Poganovo au Musée Arché-
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ologique de Sofia, Cahiers Archéologiques 10, 1959, 289 – 288 , hier
282 – 284; André Grabar, À propos d’une icone byzantine du XIVe
siècle au Musée de Sofia, Cahiers Archéologiques 10, 1959, 289 – 304,
hier 300 – 302 .
Grabar, a. O. 302 . Die Ikone weist einen engen Bezug zu Thessaloniki
auf. Die Parousiedarstellung auf der Vorderseite ist offensichtlich vom
Mosaik in Hosios David inspiriert: Gerasimov, a. O. 280 – 282; Grabar, a. O. 291– 299.
Morrisson 2003, 179 –180. Penna, a. O. 198 –199.
Vgl. Morrisson 2003, 180. Manuel Komnenos Dukas (1230 –1237),
Bruder und Nachfolger Theodors, ließ wiederum Münzen prägen,
deren Rückseiten den Despoten Manuel und den Stadtheiligen
Demetrios zeigen, die jeweils thronend gemeinsam ein Modell der
Stadt halten (Morrisson 2003, 179). Beischriften benennen sowohl
die beiden Figuren, Μανουὴλ Δεσπότης bzw. ὁ ἅγιος Δημήτριος, wie
auch die Stadtdarstellung: πόλις Θεσσαλονίκη.
Nikephori Blemmydae Curriculum vitae et carmina, ed. August Heisenberg, Leipzig 1896, 119 –121. Macrides 1990, 195 –196 (mit engl.
Übs.).
S. hierzu Emil Herman, Wann ist die Chrysamweihe zum ausschließlichen Vorrecht der Patriarchen geworden?, in: Izvestija na Bŭlgarskoto
istoričesko Društvo 16 –18 (= Sbornik v pametʹ na prof. Petăr Nikov),
Sofia 1940, 509 – 515.
Auch im Bulgarien des 14. Jhs. verwendete man für die Taufe Myron
des hl. Demetrios: Brief des Patriarchen Kallistos an den Klerus von
T’rnovo in: Franz Miklosich – Joseph Müller, Acta et diplomata graeca
medii aevi sacra et profana, I, Wien 1860, 436 – 442 Nr. 186, hier 441.
Macrides 1990, 196 Anm. 52 .
Macrides 1990, 194 –195; Gilbert Dagron, Emperor and Priest. The
Imperial Office in Byzantium, Cambridge 2003, 275. Zum Datum der
Kaiserkrönung s. Elene Bee-Seferle, Ὁ χρόνος στέψεως τοῦ Θεoδώρου
Δούκα ὡς προσδιορίζεται ἐξ ἀνεκδότων γραμμάτων Ἰωάννου τοῦ
Ἀποκαύκου, Byzantinisch-Neugriechische Jahrbücher 21, 1971/74, 272 –
279.
Brief Germanos’ II. an Demetrios Chomatenos, ed. Johannes B. Pitra,
Analecta sacra et classica spicilegio Solesmensi parata, VI, Paris – Rom
1891, 483 – 486 Nr. 113, neuediert bei Prinzing 1983, 34 – 36 .
Prinzing 1983, 41– 43 .
Donald Nicol, Kaisersalbung. The Unction of Emperors in Late
Byzantine Coronation Ritual, Byzantine and Modern Greek Studies 2 ,
1976, 37 – 52 , hier 44 – 45; Macrides 1990, 195.
Frolow 1953 . Zur Beschreibung des Reliquiars gehören nach Frolow
die Epigramme Escurialensis Nr. 269 bis 280 = p. I, 133 –137 Miller.
Bei der folgenden Gruppe von neun Epigrammen ist der Bezug zu
dem Enkolpionreliquiar jedoch nicht ersichtlich (Manuel Philes,
carm. 272 – 280 p. 134 –136 Miller). Die Titel nennen nicht mehr den
Enkolpionanhänger, sondern den Heiligen und szenische Kontexte.
Würden diese Epigramme tatsächlich weitere Szenen auf dem Enkolpion beschreiben, dann wären die einzelnen Episoden sowohl in den
Überschriften als auch im Text der Epigramme wesentlich deutlicher
hervorgetreten: Xyngopoulos 1970, 46 – 49, 58 – 60, 68; Hutter 2007,
199 – 201. Während in den ersten drei Epigrammen stets Demetrios
Palaiologos erwähnt wird, fehlt in den übrigen neun jeglicher Hinweis
auf den Despoten. Die neun Verse dürften literarische Elaborate ohne
konkreten Bezug auf ein Bild oder einen Gegenstand sein. Die ver-
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schiedenen Epigramme könnten dann von einem späteren Kopisten
zusammengezogen worden sein, da stets von dem hl. Demetrios die
Rede ist.
Menolog: Oxford, Bodleian Library cod. Gr. th. f. 1. Xyngopoulos
1970, 16 – 34; Walter 1973, 167; Irmgard Hutter, Corpus der byzantinischen Miniaturhandschriften, hrsg. v. Otto Demus, II: Oxford Bodleian
Library 2 , Stuttgart 1978, 32; Walter 2003, 85 – 86; Hutter 2007.
Perikles-Petros Joannou, Das Menologion des Despoten Demetrios
I. Palaiologos, Byzantinische Zeitschrift 50, 1957, 307 – 309, mit Übersetzung. Xyngopoulos hatte wie selbstverständlich die Herstellung
des Menologs des Demetrios Palaiologos in Thessaloniki verortet
(Xyngopoulos 1970, 17 –18). Doch widersprach dieser Ansicht vor
wenigen Jahren Irmgard Hutter. Ihr zufolge seien die Bindung des
Demetrios Palaiologos an Thessaloniki längst nicht so eng gewesen
wie angenommen; die Handschrift könne auch in Konstantinopel,
vielleicht sogar im dortigen Demetrios-Kloster, entstanden sein (Hutter 2007, 203 – 210).
Vielleicht stammt das Gedicht aus der Feder des Manuel Philes: Xyngopoulos 1970, 59 – 60, vermutet enge Beziehungen zw. Demetrios
Palaiologos und Manuel Philes, der längere Zeit in Thessaloniki lebte.
Vgl. hierzu Hutter 2007, 184 –195.
Hans Belting, Das illuminierte Buch in der spätbyzantinischen Gesellschaft (= Abh. der Heidelberger Akad. d. Wissenschaften, phil.-hist.
Kl. 1970, 1), Heidelberg 1970, 14 –15 u. 42 – 45.
Vgl. Belting, a. O. 14 –15 u. 42 – 45, der die Handschrift gleichsam als
Umsetzung von Ikonen begreift. Xyngopoulos 1970, 19 – 21, vermutete als Vorlage der Handschrift eine Ikone in Hagios Demetrios. Vgl.
ferner auch Hutter 2007, 196.
Zu dieser Szene Xyngopoulos 1970, 29 – 34.
Papageorgiou 1908 , 367 – 368 mit Taf. 11; Uspenkij 1909, 60 – 61;
Xyngopoulos 1970, 49 – 52 .
Diese Inschriftenreste werden nur bei Uspenskij 1909, 60, überliefert
und fehlen in Papageοrgious Umzeichnung.
Papageorgious Umzeichnung deutet auch keine unlesbaren Reste an,
sondern nur eine kleine Lücke zwischen dem letzten Wort und dem
Kreuz der folgenden Inschrift.
Uspenskij 1909, 60.
90 Xyngopoulos 1970, 51.
92
Xyngopoulos 1970, 51.
Uspenskij 1909, 60, hatte gelesen: [τοῦ ἁγίου μάρτ]υρος σκλαβῶν
ἀνδρῶν [καταπολέμησις] … ὧν οἶδεν ὁ Θεὸς τὰ ὀνόματα.
93
Xyngopoulos 1970, 50 mit Anm. 5 u. 52 .
91
94 Diesen Hinweis verdanke ich Albrecht Berger.
Darauf scheint mir auch die etwas dickere und größere Schrifttype
hinzuweisen, die in Papageorgious Umzeichnung angedeutet wird
96 Datierung ins 14 . Jh. bei Uspenskij 1909, 60 – 61; palaiologische
Datierung bei Xyngopoulos 1970, 52 . Grundsätzlich muss berücksichtigt werden, dass Papageorgiou 1908, 335, mehrere Malschichten
bemerkte, was auf ältere (oder spätere?) Ausmalungen hinweist.
97 S. o. S. 378 – 388 .
98 Anders Xyngopoulos 1970 , 58 , der vermutet, die Malereien hätten
ursprünglich auch die Mosaiken bedeckt, es sei ursprünglich ein
umfangreicheren Zyklus gewesen. Gegen diese Annahme sprechen
zwei Gründe: Zum einen gibt es in den älteren Berichten oder Dokumentationen keinen Hinweis auf eine Malschicht über den Mosaiken,
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Demetriosverehrung zwischen städtischer Unabhängigkeit und türkischer Bedrohung
zum anderen müsste man sich fragen, welche Szenen überhaupt in
Frage kämen, denn Wunderszenen müssten chronologisch auf die
Passionsszenen folgen, nicht aber diesen vorangehen.
S. o. S. 378 – 388 .
Vgl. hierzu Otto Demus, Byzantine Mosaic Decoration, London 1948;
Sirapie der Nersessian, Le décor des églises du IXe siècle, in: Actes du
VIe congrès international d’études byzantines, Paris 1951, II, 315 – 320;
Else Giordani, Das mittelbyzantinische Ausschmückungssystem als
Ausdruck eines hieratischen Bildprogramms, Jahrbuch der Österreichischen Byzantinischen Gesellschaft 1, 1951, 103 –134.
Soteriou 1952 , 205.
Zur Datierung s. o. S. 104 –105.
Soteriou 1952 , 206 .
Die bei Soteriou 1952 , 206, Abb. 83, gegebene Abbildung, die auch
hier reproduziert wird, ist nicht recht verständlich: Die Rundung am
oberen Rand kann sich eigentlich nur auf die Arkaden beziehen, d. h.
die Abbildung wurde verkehrt herum abgebildet. Allerdings scheint
die Büste mit der Heiligendarstellung durchaus richtig herum abgebildet.
Soteriou 1952 , 221– 224; Spieser 1973 , 171–173 Nr. 24 (mit frz.
Übersetzung); Rhoby 2009 196 –199 (mit deutscher Übersetzung,
die hier zitiert wird).
Identifikation mit Michael IX. Palaiologos bei Michael Laskaris, Μιχαὴλ Θ᾿ Παλαιολόγος ἐν ἐπιγραφῇ τοῦ Ἁγίου Δημητρίου
Θεσσαλονίκης, Archaiologike Ephemeris 1953/54 (= Eis mnemen G.
P. Oikonomou), 1–10.
Christa Ihm, Die Programme der christlichen Apsismalerei vom 4 . Jh.
bis zur Mitte des 8 . Jh., Stuttgart 1992², 57 – 61. Robin Cormack, The
Mother of God in Apse Mosaics, in: Maria Vassilaki (Hrsg.), Mother
of God. Representations of the Virgin in Byzantine Art, Mailand 2000,
90 –105, hier 94. Zur Panhagia Angeloktistos in Kiti s. Ellinor Fischer,
Die Panagia Angeloktistos in Kiti auf Zypern. Neue Aspekte zu Bau
und Apsismosaik, in: Sabine Rogge (Hrsg.), Begegnungen. Materielle
Kulturen auf Zypern bis in die römische Zeit, Münster 2007, 151–195,
hier 181–192 .
S. u. S. 426 .
Bakirtzis 1988, 63 .
Vgl. Ursula Weißbrod, »Hier liegt der Knecht Gottes …« Gräber in
byzantinischen Kirche und ihr Dekor (11. bis 15 . Jh.), Wiesbaden 2003,
13 – 34 und passim.
Soteriou 1918b, 462 – 466; Xyngopoulos 1946 , 50 – 52; Soteriou
1952 , 211– 212 .
Klaus Wessel, RBK I, 1966, 495 – 507 s. v. ›Barlaam und Joasaph‹.
Sirapie der Nersessian, L’illustration du roman de Barlaam et Joasaph,
Paris 1937, 63; Soteriou 1952 , 212 .
Soteriou 1952 , 212; Spieser 1973, 178 Nr. 31.
Soteriou 1918b, 459 – 461; Soteriou 1952 , 209.
Soteriou 1952 , 209.
S. u. S. 431– 432 .
Papageorgiou 1908 , 348 – 349; Soteriou 1918b, 461– 462; Soteriou
1952 , 211; Bakirtzis 1988, 62 – 63 .
Papageorgiou 1908 , 348 . Der hl. Joasaph ist die Hauptfigur eines
byzantinischen Romans. Obwohl Sohn eines indischen Königs,
bekennt er sich gegen alle Widerstände zum Christentum, lässt sich
taufen und bekehrt zahlreiche Heiden zum Christentum. Sogar der
Zauberer Theodas scheitert mit seinem Versuch, Joasaph Standhaf-
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tigkeit durch schöne Frauen zu brechen, und wird selbst bekehrt.
Schließlich erbt Joasaph von seinem Vater einen Teil des Reichs,
regiert dort als christlicher Herrscher, legt aber dann die Krone nieder, um als Eremit in der Wüste zu leben und zu sterben.
Andreas Xyngopoulos, Ἅγιος Ἰωάσαφ - Ἅγιος Γρηγόριος ὁ Παλαμᾶς,
Gregorios Palamas 26, 1942 , 194 – 200 (wieder abgedruckt in: Andreas Xyngopoulos, Thessalonikeia meletemata (1925 –1979), Thessaloniki 1999, 167 –174).
Soteriou 1918b, 464; Soteriou 1952 , 211.
Euthymios N. Tsigaridas, Εἰκονιστικές μαρτυρίες τοῦ ἁγίου Γρηγορίου
Παλαμᾶ στήν Θεσσαλονίκη καί στό Ἅγιον Ὅρος, in: Georgios I. Madzarides (Hrsg.), Ὁ ἅγιος Γρηγόριος ὁ Παλαμᾶς στήν ἱστορία καί τό
παρόν (Ho hagios Gregorios ho Palamas sten historia kai to paron),
Heiliger Berg 2000, 193 – 216 , hier 197 –199. Ebenso Gerstel 2003,
237 – 238 .
Andreas Xyngopoulos hat die spekulative These aufgestellt, mit der
Joasaph-Darstellung sei eigentlich Kaiser Johannes VI. Kantakuzenos
gemeint, der dem Hesychasmus gegenüber sehr wohlwollend eingestellt war und nach seiner Abdankung als Mönch den Namen Joasaph
annahm (Xyngopoulos, a. O. (1942) 196 –198; Xyngopoulos 1946 ,
50). Doch entfällt diese These mit der überzeugenden Neuidentifizierung durch Tsigaridas.
S. o. S. 268 .
Soteriou 1918b, 243 – 244.
Bakirtzis 2002 , 190.
Zur Kapelle s. Soteriou 1952 , 138 –139 u. 213 – 219; Bakirtzis 1988,
71– 76; Moutsopoulos 1991; Velenis 2003, 8 –15; Ćurčić 2010 a, 279.
Datierungsvorschläge: Moutsopoulos 1991, 151 (mit Datierung
gegen Ende des 9. Jh.); Panagiotis L. Vokotopoulos, Οἱ μεσαιωνικοὶ
ναοὶ τῆς Θεσσαλονίκης καὶ ἡ θέση τους στὰ πλαίσια τῆς βυζαντινῆς
ναοδομίας, in: Ἡ Θεσσαλονίκη μεταξὺ Ἀνατολης καὶ Δύσεως (He Thessalonike metaxy anatoles kai dyseos), Thessaloniki 1982 , 97 –110, hier
100 –101; Ćurčić 2010 a, 279.
Die Entdeckung der unter der Kapelle befindlichen Treppe erwähnt
Pierre Amandry, Chronique des fouilles et découvertes archéologiques en Grèce en 1947, 1: Première partie. Tableau d’ensemble de
l’activité archéologique en Grèce, Bulletin de Correspondance Hellénique 71/72 , 1947/48, 423 – 444, hier 438 .
Soteriou 1952 , 224 –225; Gouma-Petersen 1976 , 168 . Dass Michael
Glabas einen bereits bestehen Bau neu ausstatten und weihen
ließ, geht vor allem daraus hervor, dass es Reste einer älteren Malschicht gibt: Charalambos Makaronas, Χρονικὰ ἀρχαιολογικά.
Ἀνασκαφαί, ἔρευναι καὶ τυχαῖα εὑρήματα ἐν Μακεδονίᾳ καὶ Θρᾴκῃ
κατὰ τὰ ἔτη 1940 –1950, Makedonika 2 , 1941/52 , 590 – 672 , hier 612 .
Unbegründet ist die Annahme von Moutsopoulos 1991, 155 –156 ,
die Kapelle sei für den gleichnamigen Heiligen Euthymios den Jüngeren errichtet worden. Zu diesem s. Louis Petit, Vie et office de
Saint Euthyme le Jeune, Revue de l’Orient Chrétien 8 , 1903 , 155 –205
u. 503 –536 .
Soteriou 1952 , 213 – 219.
Über der Apsis befindet sich die Verkündigung (mit dem Mandylion), die zugleich den Beginn des Christuszyklus bildet. Auf der
südlichen Obergadenwand folgen Geburt, Darstellung im Tempel,
Taufe, Verklärung und Auferweckung des Lazarus. Auf der nördlichen Obergadenwand schließen Einzug in Jerusalem, Kreuzigung,
Abstieg in den Hades und Himmelfahrt an. Die Pfingstdarstellung
Anmerkungen
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befindet sich auf der Laibung des Apsisstirnbogens. Die Szene der
Marienentschlafung wurde, wie üblich, über dem Portal an der Westseite platziert.
Auf der Südseite sind Christus in der Synagoge, eine Lehrszene, die
Vertreibung der Händler aus dem Tempel und eine nicht identifizierbare Darstellung zu sehen, auf der Nordseite die Heilung des Wassersüchtigen, die Heilung des Gelähmten, die Samariterin am Brunnen
und die Blindenheilung. Auf beiden Seiten des Altars war das letzte
Abendmahl in Form einer Apostelkommunion dargestellt.
Vgl. hierzu zuletzt Sophia Kalopissi-Verti, The Proskynetaria of the
Templon and Narthex: Form, Imagery, Spatial Connections, and
Reception, in: Sharon E. J. Gerstel (Hrsg.), Thresholds of the Sacred.
Architectural, Art Historical, and Theological Perspectives on Religious
Screens, East and West, Washington DC 2006 , 106 –132 , bes. 118 –
119.
Gouma-Petersen 1976, 173 .
Alexander Kazhdan – Nancy Patterson-Ševčenko, ODB II, 1991,
756 – 757 s. v. ›Euthymios the Great‹.
Genaue Beschreibung bei Gouma-Petersen 1976, 175 –177.
So zuletzt Gerstel 2003, 228 – 231.
Eine fragwürdige Interpretation der Kapellenausstattung als Ausdruck der Wertschätzung des Hesychasmus bei Gouma-Petersen
1976 , 180 –181. In einem solchen Fall hätte man stärker auf die
Askese und spirituelle Kontemplation abgehoben, was aber in
Hagios Euthymios nicht geschah.
Vgl. Georgios Theocharidis, Μιχαὴλ Δούκας Γλαβᾶς Ταρχανειώτης,
Epistemonike epeteris tes Philosophikes Scholes tou Panepistemiou Thessalonikes 7, 1956 (= Mnemosynon Ch. Charitonidou), 183 – 206;
Cyril Mango, The Monument and its History, in: Hans Belting –
Cyril Mango – Doula Mouriki, The Mosaics and Frescoes of St. Mary
Pammakaristos (Fethiye Camii) at Istanbul (= Dumbarton Oaks Studies 15), Washington DC 1978, 11– 22 .
Theocharidis, a. O. (1956) 202 – 203 .
437
141 Velenis 2003 , 9 –12 .
142 S. hierzu Gerstel 2003 , bes. 232 – 239.
143 Aristokratisches Stifterwesen im spätbyzantinischen Thessaloniki:
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149
Marcus L. Rautman, Patrons and Buildings in Late Byzantine Thessaloniki, Jahrbuch der Österreichischen Byzantinistik 39, 1989, 295 – 315.
Vgl. auch Robert S. Nelson, Tales of Two Cities: The Patronage of
Early Palaeologan Art and Architecture in Constantinople and Thessaloniki, in: Ο Μανουήλ Πανσέλινος και η εποχή του (Ho Manuel Panselinos kai he epoche tou), Athen 1999, 127 –140, hier 138 –139.
Vgl. S. 400 – 401.
Vgl. Papadopoulos 1971, 110 –131; Gerstel 2003, 229.
Gregorios Palamas, hom. 43, p. 540D–541 A. Laourdas 1954, 283 –
285; Papadopoulos 1971, 119 –120.
Antonios Papadopoulos, Ἐγκώμια στόν Ἅγιο Δημήτριο κατά τήν
παλαιολόγεια ἐποχή καί ὁ ἑορτασμός τοῦ Ἁγίου στή Θεσσαλονίκη, in:
Christianike Thessalonike. Palaiologeios epoche (= 22 . Demetria), Thessaloniki 1989, 134; Papadopoulos 1971, 110 –131. Erzbischof Isidor
Glabas hielt aus Anlass des Demetriosfests vor Mönchen eine Rede,
in der er das monastische Leben mit dem säkularen Leben vergleicht
und Mönchsbrüder hinsichtlich ihrer asketischen Qualität neben
den hl. Demetrios stellt (Isidoros Glabas, hom. 2 , p. 32 – 43 Laourdas). Makarios Choumnos, der Gründer des Nea Moni in Thessaloniki verfasste eine Art privates Gebet an den Heiligen, in dem er
ihn bittet, zusammen mit Christus die Führung seiner Mönche zu
übernehmen (Russell 2010, 105 –107). Erzbischof Symeon wiederum zögerte nicht die spirituelle Führung des Heiligen zu betonen
(Russell 2010, 67 – 70): Er habe alle irdischen Dinge als Einbildung
verachtet und habe den leeren Ruhm aller Besitztümer ignoriert. So
sei der Heilige eins mit Christus geworden.
Vgl. hierzu Gerstel 2003, 235, die sehr schön jene Heiligen Thessalonikis zusammenfasst, die in den Wandmalereien der Athosklöster
auftauchen.
Laourdas 1954, 286 – 288 .
XI
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438

XII
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Demetriosverehrung
in osmanischer Zeit
Die Eroberung Konstantinopels am 29. Mai 1453 wird gerne
als weltgeschichtliches Ereignis angesehen (Abb. 2). Mit
dem Fall der Hauptstadt habe das Mittelalter des christlichen Ostens ein Ende gefunden, sei das Byzantinische Reich
zugrunde gegangen und mit ihm ein Kulturpol, der jahrhundertelang nach Westen ausgestrahlt hatte. Nur wenige Eroberungen spielen in der modernen Geschichtsschreibung eine
vergleichbare Rolle, etwa die Athens durch die Perser im
Jahre 480, die eine beispiellose Zerstörung und Erneuerung
zur Folge hatte, die Roms durch Alarich im Jahre 410, die
immer wieder als Ende der Antike apostrophiert wird, oder
die Jerusalems durch die Kreuzfahrer im Jahre 1099, die eine
zweihundertjährige Christenherrschaft im Heiligen Land
zur Folge hatte. Jedes dieser Beispiele steht für die Zäsur
weltgeschichtlicher Abläufe, die gerne auf symbolträchtige
Ereignisse reduziert werden, und ist mit der Frage ›was wäre
wenn?‹ verknüpft.1 Was wäre, wenn Alarich vor den Mauern
Roms gescheitert wäre? Was wäre, wenn sich nie ein Kreuzfahrerstaat im Heiligen Land etabliert hätte? Was wäre,
wenn Mehmet unverrichteter Dinge hätte abziehen müssen
und Konstantinopel weiterhin Sitz eines östlichen Kaisertums geblieben wäre? Wer die Eroberung Konstantinopels
als finalen Akt eines weltgeschichtlichen Dramas auskleidet,
der vergisst, dass die Stadt Thessaloniki bereits über zwanzig
Jahre zuvor von den Osmanen eingenommen wurde. Thessaloniki hatte bereits hinter sich, was Konstantinopel noch
erwarten sollte: den Sturm auf die Mauern, die Eroberung
und Plünderung der Stadt.
Seit dem späten 14. Jh. realisierte man die Türken als
ernsthafte Gefahr und begann den Stadtheiligen als Schützer vor den Moslems anzurufen. In den 1380er Jahren hielt
1 Diese Aufnahme aus dem frühen 20. Jhs. zeigt Hagios Demetrios noch
als Moschee. Über ein halbes Jahrtausend diente die Kasimiye Camii den
Moslems von Selanik als Gebetsstätte.
sich der spätere Kaiser Manuel II. Palaiologos (1391–1425)
in Thessaloniki auf. Damals unternahmen die Osmanen
einen ersten Versuch, die Stadt zu erobern, und belagerten
Thessaloniki fast sieben Jahre lang.2 In dieser Zeit unterhielt
der Kaiser eine Korrespondenz mit seinem Freund Demetrios Kydones in Konstantinopel. Immer wieder erhielt der
Kaiser Briefe, in denen Demetrios Kydones Mitgefühl und
Trost zum Ausdruck bringt und das Schicksal der Stadt vertrauensvoll in die Hand des Stadtpatrons legt, der schon
so oft »seine Vaterstadt aus dem Unheil erlöst« hatte.3
Später erzählte man sich sogar, der hl. Demetrios sei für
den Tod des Sultans Mehmet I. (1413 –1421) verantwortlich gewesen. Dem Notizbuch eines anonymen Beamten
Thessalonikis zufolge habe der Stadtheilige den Sultan mit
Krankheit und schließlich mit dem Tod geschlagen (Text
1).4 Auch Erzbischof Symeon war überzeugt, dass der
1. Der hl. Demetrios ist für den Tod Sultan
Mehmets I. (1421) verantwortlich:
Am 21. Tag des Monats Mai, in der 14. Indiktion des
Jahres 6929 (= 1421), starb infolge eines Wunders des
großen (Märtyrers) Demetrios der gottlose und frevelhafte Sultan Kyritzes (= Mehmet), der Anführer der
Sarazenen, der Thessaloniki und die Angelegenheiten
der Rhomäer heftig bedrängte, an einer kolischen und
epileptischen Krankheit.«
(Anonymes Notizbuch, ed. Sokrates Kugéas, Notizbuch
eines Beamten der Metropolis in Thessalonike aus dem
Anfang des XV. Jahrhunderts, Byzantinische Zeitschrift 23,
1914 –1919, 143 –163, hier 151–152 Nr. 80)
XII
440
Demetriosverehrung in osmanischer Zeit
Die Eroberung Thessalonikis durch die Osmanen 1430
2 Der Fall Konstantinopels 1453 wurde im Westen immer mit
Nostalgie betrachtet. Benjamin Constants 1876 gemaltes Bild vom
Einzug Mehmets II. in die eroberte byzantinische Hauptstadt zeigt
rechts über dem heroisch einherreitenden Sultan ein Mosaik mit der
Muttergottes (Toulouse, Musée des Augustins).
Stadtheilige beim Entsatz Thessalonikis seine Hände im
Spiel gehabt hatte.5 Ihm zufolge habe der Sultan geschlafen
und geträumt, ein Krieger habe ihn bedroht und auf ihn
eingeschlagen, sodass er aufwachte wie ein zum Tode Verdammter. Wenig später sei Mehmet an Wahnsinn zugrunde
gegangen (Text 2). So wie sich Demetrios einst gegen den
Bulgarenzar Kalojan gewandt hatte, so tötete er nun einzelne türkische Kommandanten, ja selbst den Sultan, die
sich jeweils durch besondere Grausamkeit gegenüber der
Stadt hervorgetan hatten.6 An anderer Stelle preist der Erzbischof den Stadtheiligen ganz in der Tradition des ersten
Buchs der Miracula Sancti Demetrii dafür, dass er Thessaloniki während einer Belagerung mit Getreide versorgte.7
Man schrieb das Jahr 1427, und abermals standen die Türken vor den Mauern der Stadt. Da erschienen auf dem
Höhepunkt der Hungersnot, mitten zur Winterszeit am
Horizont Schiffe und versorgten die Stadt mit Weizen (Text
3). In Symeons aktualisiertem Wunderbericht mischen sich
aber auch Zweifel hinsichtlich des Schicksals Thessalonikis:8 »Er (Demetrios) war geduldig bis zum Tod und zur
Hinrichtung, während wir nur Not litten. Sollte uns dennoch dasselbe Ende wie diesem beschieden sein, so mögen
wir gesegnet und neben ihm gebettet sein.« Symeon ahnte
bereits, wie es kommen würde.
441
Die Eroberung Thessalonikis
durch die Osmanen 1430
Mit der Eroberung Thessalonikis durch die Osmanen im
Jahre 1430 endet das wechselvolle Kapitel einer spätbyzantinischen Stadt und beginnt ein neuer Abschnitt türkischer
Herrschaft, der fast ein halbes Jahrtausend dauern sollte.9 Von
diesem Ereignis berichtet eine Reihe von Quellen, zumeist
im nüchternen Chronistenstil, in einem Fall jedoch wird es
als Brandschatzung gottloser Horden beschrieben. Gemeint
ist Johannes Anagnostes’ Bericht vom Fall Thessalonikis, in
dem alle Register einer dramatischen Erzählung gezogen
und des Langen und Breiten die Grausamkeiten der Eroberer dargelegt werden (Text 3).10 Noch einmal versammelte
sich das Volk, um den Stadtpatron Demetrios anzuflehen:11
»Menschen allen Alters blieben wach, um die ganze Nacht
hindurch lange Gebete vor Gott und dem myronspendenden Märtyrer vorzubringen, da sich alle bewusst waren, dass
sie sich kurz vor einer Katastrophe befanden.« Noch einmal
stemmten sich die Soldaten gegen die feindliche Übermacht.
Und doch fiel die Stadt am 29. März 1430. Angeblich sei die
osmanische Soldateska plündernd und wahllos mordend
durch die Straßen der Stadt gezogen, und erst nach drei
Tagen habe der Sultan Einhalt geboten. 7.000 Einwohner sollen als Sklaven abgeführt worden sein. Wieder einmal hatte
der Heilige seine Stadt für ihre Sünden bestraft, und wieder
einmal legten die Bewohner ihr künftiges Schicksal in seine
Hände:12 »… denn es ist er (sc. Demetrios), der das Steuer
dieses Schiffs unserer Heimat ergreifen kann und es durch
dieses Meer der Unbill zu lenken vermag.«
2. Demetrios erscheint Sultan Mehmet im Traum und bestraft ihn mit dem Tod:
So groß war die Wut dieses wilden Tieres (Sultan Mehmet I.) gegen uns und noch größer sein Vorgehen, uns
aus diesem Anlass mit Hungersnot zu bedrücken, indem
er die Besorgung des Nötigsten verhinderte. Aber der heilige Demetrios ließ ihn diese Machtdemonstration nicht
zu Ende führen. Gleich nachdem dieser Barbar begonnen hatte, uns zu bedrohen, und während er sich in Serres aufhielt, wurde er von Demetrios besiegt. Man sagt, er
(Mehmet) habe im Schlaf einen Soldaten gesehen, der ihn
bedrohte und schlug. Er wachte wie tot auf und kaum hatte
er böse Pläne schmiedend Adrianopel erreicht, da spuckte
er nach kurzem Siechtum seine abscheuliche Seele durch
eine wahnsinnige Krankheit aus. Als Lohn für seinen mörderischen und ungläubigen Geist erhielt er die sofortige Vernichtung und das ewige Feuer mit den Dämonen und allen
seinen Vorvätern, die den Dämonen ähnlich waren. Das war
offensichtlich ein Werk des Demetrios.
(Symeon Thess., hist. logos p. 5133 – 525 Balfour)
XII
XII
442
Noch dramatischer fällt die Beschreibung der Plünderung bei Markos Eugenikos aus, dem Bischof von Ephesos. Alle Kirchenschätze seien in die Hände der Gottlosen
gefallen:13 »Der unreine Barbar hat in den heiligen Kirchen
getanzt, sein tollwütiger und frevelhafter Mund hat über den
unberührbaren Altären gejubelt. Sogar ihr Anführer hat,
kaum in der Kirche des Erzmärtyrers angekommen, laut den
Gott Mohammeds … für den Sieg gelobt. … Heilige Ikonen wurden auf die Erde geworfen, mit Füßen getreten und
unter Gelächter ihres Schmucks beraubt. Geheime und für
Demetriosverehrung in osmanischer Zeit
die meisten verborgene liturgische Geräte aus Gold und Silber mit Edelstein- und Perlverzierung sowie nicht weniger
edle Tücher, heilige Bücher und alle anderen Gegenstände,
die von unserer Frömmigkeit respektiert werden, wurden
nach Belieben herausgeholt und geplündert. Einige davon
wurden für den täglichen Gebrauch bestimmt, andere lagen
als günstige Kaufwaren aus.« Und wieder musste sich der
Stadtheilige vorwurfsvolle Fragen anhören:14 »Und du, o
größter Märtyrer Christi, Demetrios, wo warst du, während
deine Stadt Derartiges erlitt? Wie kann es sein, dass du, der
3. Die Türken erobern Thessaloniki und zerstören den Schrein des hl. Demetrios:
Einige (sc. Bürger Thessalonikis) hatten ihr Vermögen in
den heiligen Kirchen vergraben, dort wo man es nicht vermuten würde, in den Sanktuaren, ja sogar unter den Altären. Doch in der Not verrieten sie es gezwungenermaßen
den Strafenden (Türken). Getrieben von der Gier nach
Wertsachen schickten sich die Türken an die Schönheit der
­Kirchen auszulöschen, in ihrem Wahn die Altäre umzustoßen, auf denen das Messopfer gefeiert wird, das allen Leben
und Heil bringt, und sie, ach, zu Gegenständen zu machen,
auf denen man herumtrampelt. Sie vermuteten, dass sich
unter jedem Stein Wertsachen befanden, und brachten
daher alles durcheinander. Dieselbe frevelhafte Zerstörung
ereilte auch die heiligen Ikonen. Manche wurden von den
Türken angezündet, um uns die Möglichkeit der Verehrung
zu nehmen, manche landeten, gütiger Gott, auf dem Markt,
wo man sie schamlos als Unterlage für Waren verwendete.
Diejenigen jedoch, die besonders an Geld interessiert
waren, hoben einige (sc. Ikonen) auf und verkauften sie
gegen Bezahlung.
16. Was soll ich über den verehrten Schrein (λάρναξ)
unseres siegreichen Landmanns und Märtyrers sagen? Auch
ihn beließen unsere Feinde, rasend vor Wut wie wilde und
tollwütige Bestien, nicht wie er war. Aber sie haben das nicht
aus demselben Grund gemacht, aus dem sie auch die Gräber
unserer Vorfahren geöffnet und zerstört und die darin enthaltenen Reste über den Boden verstreut haben. In diesen
fanden die Türken zahlreiche Wertsachen, die unsere Mitbürger aus der eben erläuterten Hoffnung versteckt hatten,
und deswegen wurden sie fast alle geöffnet und zerstört. Am
Schrein jedoch vergingen sie sich aus diesen beiden Grün-
den: Zum einen weil dessen Schmuck aus großen Mengen
von Gold, Silber, Edelsteinen und Perlen bestand, zum
anderen wegen des heiligen Myrons, welches Gesundheit
verleiht. Einige rissen nur die Verzierung von dem Schrein,
andere aber wollten uns aus Neid den Überfluss an Myron
und die daraus hervorgehende Heilung wegnehmen, auf
dass wir künftig nicht die Gelegenheit haben sollten, diese
frei nach Bedarf zu genießen. Nachdem sie also die Marmorplatten von dem Schrein herabgenommen hatten, beeilten
sie sich, das Myron auszuleeren und die heiligen und göttlichen Reliquien (λείψανον) des Märtyrers herauszunehmen.
Denn sie glaubten, dass sie so ihr Ziel erreichen würden
und uns ohne Myron lassen würden, obwohl dieses doch
niemals versiegt. Doch schließlich hatten ihre Bemühungen
nicht das Ergebnis, das sie sich vergebens erhofft hatten.
Mehrere Tage hindurch leerten sie beständig das Myron
mit ihren Händen, was einige von ihnen für ein lächerliches
Spiel hielten. Diejenigen aber, die über etwas mehr Geist
als die anderen verfügten, dachten, sie könnten es vorsichtig für sich selbst gewinnen, und berührten es mit Respekt
und Frömmigkeit, da sie von jenen, die Erfahrung damit
hatten, hörten, es sei ein Heilmittel für jegliche Krankheit,
wirksamer als jede Medizin. Wie dem auch sei, sie konnten
die Quelle des Myron weder ausschöpfen noch austrocknen,
obwohl sie mit großer Mühe diesem Ziel nachgingen. Denn
wahrlich: Was Gott gnädig tugendhaften Menschen erweist,
entspricht nicht den menschlichen Verhältnissen, denn die
beiden stehen nicht unter denselben Bedingungen.
( Johannes Anagnostes, Eroberung Thessalonikis c. 15 –16 p.
512 8 – 516 6 Bekker. Übersetzung Elisabet Sotiroudi)
Die Eroberung Thessalonikis durch die Osmanen 1430
du so viele Siegesmale gegen die Barbaren errichtet hast,
der du viele dieser Blutdürstenden mit eigener Hand getötet hast und gegen viele andere die furchterregende Lanze
geführt und sie machtvoll vertrieben hat, nun, da du deine
Stadt verteidigen solltest, geschlafen und alles gestattet hast?
Warum hast du dich nicht vor der Stadt, die dich erzogen
hat, geschämt? Warum hast du kein Mitleid mit dem Ort
deines Martyriums gezeigt? Warum hast du die Unversehrtheit der göttlichen Kirche und des myronspendenden Grabs
nicht bewahrt?«
Ob die osmanischen Eroberer tatsächlich wahllos plünderten und die Bevölkerung versklavten, ist fraglich. Denn
selbst Johannes Anagnostes kommt nicht umhin, gegen
Ende seines ›Berichts‹ den Sultan für seine Maßnahmen zur
Wiederherstellung der Ordnung und Versorgung zu loben.15
Auch blieben die meisten Kirchen zunächst als christliche
Kultstätten bestehen. Nur die Acheiropoietoskirche wurde
unmittelbar nach der Eroberung in eine Moschee konvertiert.16 Die Sophienkirche, die Georgsrotunde, Hagia Katharina, Hagios Panteleimon, das Vlatadon-Kloster und Hagios
Nikolaos Orphanos – all diese Bauten blieben zunächst
unangetastet, und dies galt auch für Hagios Demetrios.17
Man scheint sich zwar an den Wertgegenständen vergriffen
und vielleicht auch die Verkleidung des Heiligenschreins
abgenommen zu haben, doch blieb das Demetriosgrab
intakt (Text 4).18
Hagios Demetrios blieb nach der Eroberung Thessalonikis noch für zwei Generationen dem orthodoxen Kult
erhalten. Die Absonderung von Myron wird auch für das 15.
Jh. mehrfach überliefert, was zeigt, dass die neuen Machthaber Thessalonikis der Verehrung des Stadtpatrons zunächst
durchaus tolerant gegenüberstanden.19 Der holländische
Reisende Joost von Ghistele, der Hagios Demetrios 1483
besuchte, fasst seine Erlebnisse in folgende Worte:20 »In dieser Stadt Saloniki befindet sich der Leib des heiligen Demetrios in einem schönen Grabmal, woraus noch heute Öl
fließt, dunkel wie gebranntes Öl, welches man allen Christen, die dort kommen, in sauberen kleinen Glasflaschen darreicht.« 1489 besuchte der russische Mönch Jesaja Thessaloniki und erwähnt – zum letzten Mal – die Myroblysie des
hl. Demetrios (Text 5).21 Seine Angaben sind nicht immer
klar, doch weist er deutlich auf die Existenz unterirdischer
Kulträume hin, bei denen nur die Ostkrypta gemeint sein
kann. Auch er betont, dass der Myronfluss am Festtag des
Heiligen besonders groß war, wenn auch unklar bleibt, wo
443
4. Sultan Murat erlaubt seinen Soldaten, alle
Wertgegenstände aus Hagios Demetrios zu
entfernen, belässt den Bau aber den Christen
Was, wie und wieso nur? Wegen unserer Sünden! Und
so wurde an nur einem Tag die große Stadt geleert
und entblößt. Und ihr Herrscher versammelte türkische Bewohner mit ihren Frauen und Kindern von
den Dörfern und Städten im Umland und siedelte sie
in Thessaloniki an, wobei er den Befehl erteilte, dass
jeder Rhomäer, der freigekauft und freigegeben wurde,
die Erlaubnis hätte, zu kommen und sich in der Stadt
aufhalten dürfe. Er machte die bedeutendsten Klöster,
deren Ruhm weithin bekannt war, zu Altären für seine
eigene Verehrung mit Ausnahme der Kirche des großen
Märtyrers Demetrios. Er betrat diese und verrichtete
ein Gebet, nachdem er einen Widder geschlachtet hatte.
Dann bestimmte er, dass sie in den Händen der Christen bleiben solle. Aber die Türken trugen die Verzierung
des Heiligengrabs und der übrigen Kirche fort, ebenso
alles aus dem Sanktuar, und ließen nur nackte Wände
übrig. Dann verließ er Thessaloniki und begab sich nach
Adrianopel.
(Dukas, Hist. c. 29 p. 20017 – 2019 Niebuhr):
genau das Myron abgeschöpft wurde: im Kirchenraum oder
in der Ostkrypta? Dann folgt der Hinweis auf Ölabsonderung an drei Tagen im Jahr, wobei man am Festtag des Heiligen zahlreiche Kerzen und Lampen entzündete. Vermutlich
sind diese etwas unklaren Angaben damit zu erklären, dass
es zwei Myronquellen gab, den Schrein, der dreimal im Jahr
Myron absonderte, und den Brunnen, aus dem man einmal
im Jahr große Menge verdünnten Myrons abschöpfte. Doch
nicht nur Christen baten den Heiligen um Hilfe. Einige Hinweise deuten darauf hin, dass auch die neuen Herren sich
an den Stadtpatron wandten. Johannes Anagnostes zufolge
sei Myron auch von Moslems allmählich als Heilmittel
geschätzt worden.22 So respektierte man den Titelheiligen
der Kirche auch dann, als man den Bau in eine Moschee
umwandelte.
XII
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444
Hagios Demetrios wird zur Kasimiye Camii
1493, als – neben zahllosen sephardischen Juden – auch
moslemische Flüchtlinge aus Spanien in die Stadt gelangten,
der Bedarf an Moscheen somit stieg und vielleicht auch antichristliche Ressentiments spürbar wurden, enteignete man
den Bau. Ceseri Kasim Pascha, ein Großwesir Sultan Beyazits II. (1481 – 1512), ließ folgende Stifterinschrift über dem
südlichen Westportal der Demetriosbasilika anbringen (Abb.
3 – 4):23 »Eine Wohnung habe ich, Sultan Beyazit Khan, wieder in Dienst gestellt, ein gutes Werk für Gott, den Herrn der
Welten, ein Werk zum Wohle der Moslems. Du Herberge
der Diener (Gottes), sieh diese Datumszeile: Diene Gott
mit Weisheit. Wahrlich, wie schön ist der Lohn für jene,
die (Gott) dienen. 898.« Nach einem knappen Jahrtausend
5. Der russische Mönch Jesaia beschreibt
die Myroblysie am Grab des hl. Demetrios:
In der Stadt Thessaloniki erhebt sich die Kirche des
heiligen Demetrios, die von 66 Säulen getragen wird.
Unter der Kirche, zwischen den Säulen, befinden sich
zwei weitere Kirchen. Und im Inneren der Kirche des
heiligen Demetrios zählt man zwölf Säulen aus Jaspis, 260 aus Marmor und 40 aus Stein. Der obere Teil
der Kirche ist aus Holz. Ein guter Schütze könnte kaum
vom einen Ende zum anderen schießen. Der Leib
des heiligen Demetrios ruht in einem Brunnen inmitten der Kirche, unter dem sich sein Grab befindet. Am
Festtag des Heiligen tritt hieraus so viel heiliges Öl
hervor, dass man es kaum abzuschöpfen vermag. Ein
Bach führt von hier zum Meer, und wenn das heilige Öl
in den Bach fließt und irgendein schwarzes Tier oder
ähnliches den Bach überquert, dann wird es weiß. Das
heilige Öl des heiligen Demetrios tritt an drei Tagen im
Jahr aus. Am Festtag des Heiligen stellt man zwei Kerzenleuchter zu beiden Seiten auf und man entzündet
darauf vergoldete Kerzen und 600 Öllampen aus Glas.
Über dem (Thron des) Metropoliten von Thessaloniki
entzündet man 60 Lampen aus Glas, die kreisförmig
angeordnet sind.
(Sofija P. de Khitrovo, Itinéraires Russes en Orient, Genf
1889 (Ndr. Osnabrück 1966), 263 – 264)
Demetriosverehrung in osmanischer Zeit
ihres Bestehens wurde die Kirche des Stadtheiligen in eine
Moschee verwandelt. Nun rief der Muezzin zum Gebet.
Die Konversion der Kirche in eine Moschee hatte
einige Veränderungen zur Folge. Der Schrein des Stadtpatrons wurde aus dem Mittelschiff entfernt; fortan wurde
der Heilige im hinteren der beiden Räume im Nordwesten
der Moschee verehrt. Auch ließ man auf höherem Niveau
einen neuen Fußboden verlegen, der jahrhundertelang die
sechseckigen Fundamente des Schreins bedecken sollte.24
Alle liturgischen Einbauten hatten zu verschwinden und
alle Malereien wurden übertüncht. In die Apsis ließ man
eine Mihrabnische einbauen, rechts davor einen Mimbar.
An der Südwestecke des Baus ließ man ein Minarett errichten (Abb. 5), vor der ehemaligen Kirche einen Reinigungsbrunnen, für den man acht Säulen und eine frühchristliche
Marmorschale wiederverwendete (Abb. 6).25 Auch statische
Maßnahmen zum Erhalt des nunmehr tausend Jahre alten
Bauwerks wurden nötig: Die weiten Bogenöffnungen zwischen Altarbereich und Querhausarmen wurden mit zusätzlich eingestellten Stützen verstärkt, und am Außenbau ließ
man Strebepfeiler errichten, die den Schub des Dachs abfangen sollten (Abb. 7 – 8).26
Nach dem Stifter wurde die Moschee Kasimiye Camii
genannt, und allmählich wurde die Bezeichnung Kasim zum
moslemischen Synonym für den hl. Demetrios.27 Offenbar
geriet nie in Vergessenheit, dass dies der Bau des Thessaloniker Stadtpatrons war. Denn wenn auch seit dem späten 15.
Jh. keine Nachrichten mehr über Myronentnahme überliefert sind, so scheint der Demetrioskult in bescheidenem Maß
an zwei Orten innerhalb des Baukomplexes fortbestanden
zu haben: in den Räumen an der Nordwestseite und in der
Krypta unter der Ostapsis. Als Richard Pococke 1740 nach
Thessaloniki reiste, erzählte man ihm von einer »unterirdischen Kirche«, doch wurde dem englischen Reisenden der
Zutritt verwehrt.28 Auch der französische Missionar JeanBaptist Souciet erwähnt 1838 unterirdische Räumlichkeiten
mit einem wunderspendenden Brunnen – womit eigentlich
nur das Hagiasma in der Ostkrypta gemeint sein kann.29
Offenbar war auch dieser Teil zumindest teilweise zugänglich geblieben.30 Noch Anton Prokesch von Osten, der sich
1828 in Thessaloniki aufhielt, erwähnt den Brunnen und die
»unterirdische« Kirche, doch ist unklar, ob er sie betreten
durfte (Text 6).31 Erst danach verlieren sich Hinweise auf die
Ostkrypta, die in Vergessenheit geriet und sich mit Schutt
und Erde füllte.
Hagios Demetrios wird zur Kasimiye Camii
Der Demetrioskult in den nordwestlichen Räumen kam
hingegen nie zum Erliegen. Hier errichtete man aus Spolien einen einfachen Schrein, der von Christen aufgesucht
werden konnte und während der Jahrhunderte osmanischer Herrschaft als Kultort diente (Kap. V Abb. 29 – 30).32
Konstantinos Dioiketes erwähnt in einer 1715 publizierten
Schrift als erster Reisender der Neuzeit das Grab des Heiligen.33 John Galt, der sich 1809 in Thessaloniki aufhielt,
bemerkt mit typisch englischem Humor:34 »Uns wurde ein
Raum gezeigt, in dem über einer kleinen Plattform, wo der
hl. Demetrios getötet wurde, eine Lampe brannte. Er war
der Prokonsul der Stadt. Auf welche Weise er das ­Martyrium
3 Aufnahmen aus dem frühen 20. Jh. zeigen die Stifterinschrift Sultan
Beyazits II., welche die Umwandlung von Hagios Demetrios in eine
Moschee 1493 dokumentiert, noch über dem Westportal der Kirche.
4 Die Stiftungsinschrift über dem Westportal der Kasimiye Camii aus dem
Jahr 1493 erinnert an Ceseri Kasim Pascha, einem Großwesir Sultan Beyazits II. (1481–1512) (Hagios Demetrios, Museum in der Krypta).
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5 Aufnahmen aus der Zeit vor dem Brand des Jahres 1917 zeigen die
Kirche Hagios Demetrios noch mit einem Minarett. Beim Wiederaufbau
der Kirche trug man es ab.
Demetriosverehrung in osmanischer Zeit
Hagios Demetrios wird zur Kasimiye Camii
6 Eine der wenigen Farbaufnahmen aus der Zeit vor 1917 zeigt den
7 Um die großen Bögen der Querhausarme abzusichern zog man Stützen ein.
Reinigungsbrunnen vor der Westfassade des Baus. Man verwendete bei der
Errichtung Bauglieder und eine Schale wieder, die vermutlich zum Brunnen
des Westatriums der Kirche gehörten.
Vermutlich stammt diese Baumaßnahme aus osmanischer Zeit.
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Demetriosverehrung in osmanischer Zeit
Hagios Demetrios wird zur Kasimiye Camii
erlitt, kann ich mich nicht erinnern gehört zu haben. Aber
als er erstochen wurde, da quoll das Blut in solch einer
Menge hervor, dass es wie das Blut des Widders von Derby
die Schlächter hinfortspülte. Die Türken bewahren die brennende Lampe über dem Grab, um den Heiligen ruhigzustel-
8 Alte Außenaufnahmen zeigen die Strebepfeiler, die man an der Südseite
der Kasimiye Camii aufmauerte, um die Außenwände abzustützen.
449
len, wie die Griechen sagen. Anderenfalls, so fürchten sie,
würde der Heilige auf einem Pferd hervorstürmen und sie
zum Teufel jagen. Aber das ist nur die Erfindung von Priestern. Die Lampe hält nicht nur die Manen des Demetrios
bei guter Laune, sondern weist auch auf eine Schale hin, in
der man üblicherweise einige wenige Geldstücke hinterlässt.«35 Dass man sich am Schrein des Heiligen Heilung
erhoffte, konnte Anton Prokesch von Osten im Jahr 1828
beobachten; ihm zufolge entnahm man hier ein wenig Erde
7. Eine merkwürdige Zeremonie am Schrein des hl. Demetrios in der Kasimiye Camii:
6. Ein Besuch der Kasimiye Camii im Jahre 1828:
Eben so leichten Eintritt fanden wir in die gleichfalls in
eine Moschee verwandelte Kirche des heil. Demetrius, die
größte der Stadt. Sie mag prachtvoll gewesen seyn; die Verkleidung mit weißem Marmor beweiset das, aber sie trägt
tief eingeprägt den Stempel neugriechischer Barbarei. Sie
hat im Innern auf 80 Schritte Lange, 40 Schritte Breite. Das
Mittelschiff wird von vier Pfeilern und neun Marmorsäulen
an jeder Seite gestützt; die Seitenschiffe von einer Säulenreihe der Länge nach durchschnitten und zwar das linke
durch elf, das rechte durch zwölf. Vor dem Atrium stehen
zwei Säulen aus Verde antiko. Ueber der ersten Säulenreihe
steht eine zweite, welche breite Gänge trägt, nach innen mit
Marmorplatten belegt, auf denen das Kreuz eingearbeitet
ist. Die Emporkirche hat in der Mitte ein freies Schiff, in der
Verlängerung der Seitenschiffe Säulengange zu sechs und
sieben Säulen und drei Pfeilern. Aus dem rechten schreitet
man noch in eine Kapelle zu sechs Säulen und zwei Pfeilern.
Alle Säulen der Emporkirche sind aus rothem Granit. Die
Schäfte aller in dieser Kirche verwendeten Säulen, neunzig
an der Zahl, sind antik; die Knäufe aber verschieden unter
sich, und keiner der griechischen Ordnungen, eben so
wenig der neugriechischen angehörig. In der Kirche selbst
ist ein tiefer Brunnen, unter der Kirche eine zweite, unterirdische. Am unteren Ende des linken Schiffes zeigt man ein
türkisches Grab für das des heiligen Demetrius. Die Türken
haben große Verehrung dafür; es brennt auch eine ewige
Lampe dort, an welcher unsere Pfeifen anzuzünden der
Imam uns jedoch ohne Anstand erlaubte. Die Erde von diesem Grabe wird an die Gläubigen als ein Mittel gegen Fieber
verkauft.
(Anton Prokesch von Osten, Denkwürdigkeiten und Erinnerungen aus dem Orient, Stuttgart 1837, III, 640 – 641)
Die Reste der Vergangenheit, zinnenbekrönte Stadtmauern,
venezianische Paläste, alte Basiliken, antike Ruinen, in die
Mauern eingelassene griechische Inschriften und so weiter,
sind zahlreich und bezeugen in ihrer komplexen Fülle die
Abfolge verschiedener Zivilisationen, die sich an diesem Ort
übereinander gelagert haben. Unter diesen Denkmälern habe
ich die einstige Kirche Hagios Demetrios gesehen, wo mich
der Zufall Zeuge einer merkwürdigen Zeremonie werden
ließ. Hagios Demetrios ist eine alte byzantinische Basilika
von rechteckiger Form mit einem Bodenbelag aus weißem,
rotem und grünem Marmor wie es in San Marco in Venedig
der Fall ist und zwei Reihen von übereinandergestellten Säulen auf beiden Seiten, welche Emporen bilden. Heute handelt
es sich, da wir uns in der Türkei befinden, um eine Moschee.
Ich betrachtete für eine Weile die Architektur, als ein türkischer Sakristan, gefolgt von zwei Griechen, ankam und mir
bedeutete ihm zu folgen. Der Türke schritt voran, dann die
beiden Griechen, dann ich; wir durchschritten eine niedrige Tür auf einer Seite der Moschee und befanden uns in
einem kleinen leeren Raum, der nur schlecht beleuchtet war.
Noch eine kleine niedrige Tür, und wir befanden uns in vollständiger Finsternis. Wo hat man mich hingebracht? Welch
geheimnisvolle Dinge gehen in dieser dunklen Krypta vor,
die nur von einem kleinen schwachen Licht erleuchtet wird?
Der Türke entzündet an der Lampe eine Kerze, und unsere
Augen gewöhnen sich an die Dunkelheit. Einer der Griechen
zeigt mir auf dem Boden eine große Platte, die nur einfach
verziert ist. Dies sei, so sagt er mir, das Grab des hl. Demetrios. Er und sein Begleiter knien vor dem Steinblock nieder
und umarmen ihn, dann fragt er mich, ob ich nicht dasselbe
machen wolle. Ich aber erkläre ihm, dass ich nicht orthodox
sei, woraufhin er mich enttäuscht ansah. Also spricht einer
der Griechen, die den Türken kennen, einige Worte zu dem
Sakristan, und dieser nimmt eine lange Schnur. Er bückt sich
und hält so gut er kann seine alten Arme steif. Dann misst er
eine Seite des Grabblocks, macht einen Knoten, misst dann
die andere Seite und schneidet die Schnur ab. ›To onoma,
dein Name?‹ spricht der Türke, der sich nun anschickte
mit der Schnur die Verzierung des Grabs zu messen und
mit einem lockeren Knoten begonnen hat. Er hält, wobei er
einen Bogen führt, den Ring, der durch die Schnur gebildet
wird, über die entzündete Kerze und wartet auf eine Antwort. ›Georgios‹ antwortet der Grieche, und der Türke wiederholt ›Georgios‹, wobei er den Knoten über der Flamme
zuzieht. Ein zweites Mal vermisst er daraufhin die Verzierung
und fragt nachdem er die Zeremonie wiederholt hat: ›die
Namen deines Vaters und deiner Mutter?‹ ›Nikolaos, mein
Vater; Kalliope, meine Mutter‹. Und wieder zieht der Türke
den Knoten über der Flamme zu, wobei er die Namen wiederholt. Dann fährt er fort: ›deine Kinder?‹ Und nachdem
er sorgfältig drei Knoten gemacht hat, legte er die heilige
Schnur in eine kleine Schachtel, die er in das Öl der Lampe
taucht. Er fügt einige Krümel der Erde aus dem Grab hinzu,
wickelt alles ein und gibt es dem Griechen, der sich darüber
sehr zu freuen scheint. Er erklärt ihm außerdem: ›Wenn du
krank bist, du, dein Vater, deine Mutter, deine Kinder, dann
lege den Knoten über die schmerzhafte Stelle, und ihr werdet geheilt werden.‹ Der Grieche lässt sich die Einzelheiten
erklären, um sicher zu gehen, dann wiederholt sich dieselbe
Zeremonie für seinen Freund.
(Louis de Launey, Chez les Grecs de Turquie.
Autour de la Mer Egée, Paris 1897, 182 –184)
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als Mittel gegen Fieber (Text 6). William Miller besuchte
1894 den Demetriosschrein und erfuhr, dass nur geheilt
wurde, wer von der Erde um ihn herum aß.36 Eine geradezu
bizarre Zeremonie, in der der Schutz des Heiligen durch
einen türkischen Imam vermittelt wurde, erwähnt der französische Reisende Louis de Launey im Jahre 1897 (Text 7).
Man habe mit einer Schnur den Schrein vermessen und die
Distanzen mit Knoten vermerkt, um sie zusammen mit Erde
und dem Öl der Lampe als Heilmittel mitzugeben.37 Nicht
jeder Reisende erfreute sich an dem multireligiösen Nebeneinander, das in der Kasimiye Camii offenbar während der
gesamten osmanischen Zeit Wirklichkeit war. Der Abt
Emile le Camus geht in dem Bericht von seinem Thessalonikibesuch im Jahre 1896 hart mit den Türken ins Gericht
und wünscht sich nichts sehnlicher als deren Vertreibung
durch den Stadtheiligen. Hintergrund ist eine Legende, die
auch von den türkischen Imamen erzählt wurde: Nach der
Eroberung Thessalonikis im Jahre 1430 habe man aus dem
Schrein des hl. Demetrios ein Grollen gehört, das erst aufhörte, als man über ihm eine Lampe entzündete. Diese, so
die Legende, dürfe nie erlöschen, da sonst der Heilige aus
seinem Grab steigen und die Türken vertreiben würde. Auch
würde am Tag der Vertreibung der Türken wieder Myron
aus dem Grabschrein fließen.38 Vor allem Reisende des späten 19. und frühen 20. Jh. berichten von einer intensiven
Verehrung des Heiligen durch Einwohner und Pilger am
Tag seines Martyriums.39 Es scheint die Rücksicht auf den
wachsenden Demetrioskult gewesen zu sein, welche wenig
später die osmanische Verwaltung bewog, Forschungen in
Hagios Demetrios durchzuführen und den Putz von den
Demetriosverehrung in osmanischer Zeit
Wänden zu nehmen, um ältere Mosaiken und Malereien
freizulegen.40
Die Erinnerung an den Stadtpatron Thessalonikis ging
somit nie verloren. Wie hätte sie auch? Der hl. Demetrios
war wie kein anderer Heiliger an seinen Ort gebunden:
Er passte sich den wechselnden Bedürfnissen der Bewohner verschiedener Epochen an, weniger weil er tatsächlich
Hilfe und Schutz gewährte, sondern weil er die Hoffnung
auf diese verkörperte. Deshalb bedeuteten die verschiedenen Eroberungen Thessalonikis und zuletzt die dauerhafte
Einnahme der Stadt durch die Osmanen nicht das Ende des
Demetrioskults. Und mit der gewandelten politischen Situation zu Beginn des 20. Jh. wandelte sich der Heilige erneut
zu einer Projektionsfolie des griechischen Nationalismus
im Kampf gegen die türkische Besatzung. In den Legenden
vom ewigen Licht über dem Demetriosgrab, das der Imam
der Kasimiye Camii nie verlöschen ließ, um den Heiligen
nicht gegen die Türken aufzubringen, spiegelt sich bereits
die Wahrnehmung gestärkter griechischer Identität während des Niedergangs des Osmanischen Reichs. Schließlich sei der hl. Demetrios 1912 gleichsam aus seinem Grab
gestiegen und habe den griechischen Truppen geholfen, die
Türken zu vertreiben. Aus dem in einem dunklen Nebenraum vor sich hindämmernden Fürsprecher der orthodoxen
Bevölkerung Selaniks wurde der Streiter für die griechische
Sache, eine Integrationsfigur für eine Stadt, die sich im Lauf
des 20. Jh. demographisch stark verändern sollte. Kein Wunder, dass man sich die Gebeine dieses Heiligen heimholte,
als man 1978 erfuhr, die Reliquien des Stadtpatrons seien in
einer Kleinstadt in Italien entdeckt worden.
Anmerkungen
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Anmerkungen
24
Vgl. Franz Alto Bauer, Byzanz – das andere Griechenland, in: Elke
Stein-Hölkeskamp – Karl-Jochen Hölkeskamp (Hrsg.), Erinnerungsorte der Antike: Die griechische Welt, München 2010, 186 – 200.
George T. Dennis, The Reign of Manuel II Palaeologus in Thessalonica, 1382 –1387 (= Orientalia Christiana Analecta 159), Rom 1960,
77 –102 .
Demetrios Kydones, ep. 299 ed. Raymond-J. Loenertz, Démétrius
Cydonès. Correspondance, II, Vatikanstadt 1960, p. 21871– 73 .
Sokrates Kugéas, Notizbuch eines Beamten der Metropolis in Thessalonike aus dem Anfang des XV. Jh., Byzantinische Zeitschrift 23, 1914 –
1919, 143 –163 , hier 151–152 Nr. 80. John R. Melville-Jones, Venice
and Thessalonica, 1423 –1430: The Greek Accounts, Padua 2006, 28 .
Symeon Thess., hist. logos 5.5 p. 5135 – 525 Balfour.
Symeon Thess., hist. logos 12 .1– 6 p. 653 – 6633 Balfour.
Symeon Thess., hist. logos 11.2 p. 6334 – 6434 Balfour.
Symeon Thess., hist. logos 13 .2 p. 698 –11 Balfour.
Zur Eroberung 1430 s. Mazower 2004, 15 – 30.
Zu Johannes Anagnostes s. Kaltsogianni – Kotzabassi – Paraskevopoulou 2002 , 74 – 78; Russell 2010, 133 –145.
Johannes Anagnostes, Eroberung p. 5008 –11 Niebuhr.
Johannes Anagnostes, Eroberung p. 5279 – 20 Niebuhr.
Markos Eugenikos, Monodie p. 42195 – 209 Pilavakis – Vamvakas.
Markos Eugenikos, Monodie p. 48270 – 280 Pilavakis – Vamvakas.
Johannes Anagnostes, Eroberung p. 52118 – 52212 Niebuhr. Zur Zeit
unmittelbar nach der Eroberung vgl. auch Kiel 1970, 125 –129.
Vgl. hierzu Kiel 1970, 128 –129.
Hätte man die Kirchen als Beute einer Eroberung betrachtet, dann
wären wohl wesentlich mehr in Moscheen konvertiert worden: Kiel
1970, 141.
Dukas, Hist. c. 29, 5 p. 20017 – 2019 Niebuhr. Vgl. auch Johannes Anagnostes, Eroberung 5167 –17, der betont, man habe den Leib der hl.
Theodora aus ihrem Schrein gerissen, wohingegen nichts dergleichen
für den hl. Demetrios berichtet wird.
Bakirtzis, 2002 , 192 .
Joost von Ghistele, Tvoyage van Mher Joost van Ghistele, Gent 1572 ,
350 – 351. Übersetzung nach Sible de Blaauw, dem ich an dieser Stelle
herzlich danke. Edition und Kommentar auch bei Thanases Papazotos, Μερικὲς πληροφορίες γιὰ τὴ Θεσσαλονίκη ἀπὸ τὸν J. van Ghistele
(1483;), Historikogeographika 5, 1995, 51– 56, hier 53 u. 56 .
Sofija P. de Khitrovo, Itinéraires Russes en Orient, Genf 1889 (Ndr.
Osnabrück 1966), 263 – 264. Thanases Papazotos, Περιγραφὴ τοῦ
Ἁγίου Δημητρίου ἀπὸ τὸν Ρῶσο μοναχὸ Ἠσαΐα (1489), Historikogeographika 4, 1994, 191–192; Tampake 1998, Beil. Nr. 7; Vakaros 2008,
31.
Johannes Anagnostes, Eroberung p. 51520 – 5161 Niebuhr. Scholz
2007, 66 .
Kiel 1970, 143 –144 (mit engl. Übs.). Kasim Pascha wird in einer
Urkunde aus dem Jahr 1489 als Stifter einer großen Geldsumme zur
Reparatur der Eski Camii, also der ehemaligen Acheiropoietoskirche,
erwähnt.
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Der osmanische Bodenbelag wurden von W. S. George teilweise
dokumentiert: Cormack 1985a, 61 Kat. Nr. 4 mit Abb. auf S. 81.
Soteriou 1952 , 68 – 70. Die Bauglieder stammen vermutlich vom frühbyzantinischen Atriumbrunnen.
Abstützen der Querhausbögen: Soteriou 1952 , 85 – 87 mit Abb. 29.
Strebepfeiler: vgl. Soteriou 1952 , 79 – 81.
Clément Huart, First Encyclopaedia of Islam IV, Leiden 1927, 796 s. v.
›Kāsim‹.
Richard Pococke, A Description of the East, and Some other Countries,
London 1743, III, 151; Tampake 1998, Beil. 24.
Jean-Baptiste Souciet, Description de la villa de Salonique, in: Louis
Aimé-Martin, Lettres édifiantes et curieuses, concernant l’Asie, l’Adrique
et l’Amérique, avec quelques realtions nouvelles des Missions, et des notes
géographiques et historiques, Missions du Levant, Paris 1838, I, 70 – 80,
hier 75: Il y avoit un vaste souterrain un puits que les Grecs disent être
miraculeux. Tampake 1998, Beil 23 .
Anders Bakirtzis 2002 , 187 – 188, der davon ausgeht, dass die Ostkrypta
allmählich aufgegeben wurde und sich mit Schutt und Erde anfüllte.
Tatsächlich muss die Aktivität in der Ostkrypta seit dem 14. Jh. stark
nachgelassen haben, da die hier gefundenen Keramik- und Münzbefunde nicht über diese Zeit hinausreichen: Soteriou 1952 , 237 – 245.
Anton Prokesch von Osten, Denkwürdigkeiten und Erinnerungen aus
dem Orient, III, Stuttgart 1837, 640 – 641; Tampake 1998, Beil. 40.
In die Zeit der Nutzung der Kirche als Moschee fällt auch eine Renovierungsinschrift am Schrein des Heiligen: Papageorgiou 1908 , 362
Nr. 3 (mit Taf. IX.2): † Ἀνεκενήστη ὁ ἱερὸς τάφος δηὰ Λέοντος τοῦ
Ἑτεριότου. Datierung ins 15. Jh. bei Soteriou 1952 , 18, und Bakirtzis
2002 , 188 .
Constantin Dioiketes, Chronique de l’expedition des Turcs en Morée
1715 , in: Konstantinos A. Vakalopoulos, Ἡ Μακεδονία στὰ 1715 ,
Makedonika 11, 1971, 260 – 271, hier 268; Tampake 1998, Beil. 21.
John Galt, Voyages and Travels in the Years 1809, 1810, and 1811, Containing Statistical, Commercial, and Miscellaneous Observations on Gibraltar, Sardinia, Sicily, Malta, Serigo, and Turkey, London 1812 , 228 –
229; Tampake 1998, Beil. 33 .
Ähnlich, wenn auch kürzer: Henry Cazenove, A Narrative in two
Parts, written in 1812 , London 1813 (Ndr. London 2011), I, 188 –190
(Tampake 1998, Beil. 35); Henry Holland, Travels in the Ionian Isles,
Albania, Thessaly, Macedonia, etc., During the Years 1812 –1813, London
1815, I, 317 (Tampake 1998, Beil. 36); James John Best, Excursions in
Albania, Comprising a Description of the Wild Boar, Deer, and Woodstock
Shooting in that Country and a Journey from Thence to Thessalonica and
Constantinople and up the Danube to Pest, London 1842 , 209 – 210;
Tampake 1998, Beil. 45.
Wiliam Miller, Travels and Politics in the Near East, London 1898, 367;
Tampake 1998, Beil. 63 .
Vgl. auch Moutsopoulos 1995/96, 315.
Emile le Camus, Voyage aux sept églises de l’Apocalypse, Paris 1896 , I,
283 – 305; Tampake 1998, Beil. 64. Ähnlich bereits Best, a. O. 210.
Le Camus, a. O.; George F. Abbot, The Tale of a Tour in Macedonia,
London 1903, I, 14 –15; Tampake 1998, Beil. 68 .
S. o. S. 72 – 73 .
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XIII
Epilog:
Eine Stadt und ihr Heiliger
Soweit also diese Geschichte einer Stadt und ihres Patrons,
soweit dieser Blick auf die Beziehung der Thessaloniker zu
ihrem Stadtheiligen Demetrios. Wie bei so vielen Heiligen
sind historische Fakten über sein Leben kaum oder gar
nicht greifbar. Seine eigentliche Geschichte beginnt erst
lang nach seinem mutmaßlichen Tod im Jahr 304. Es ist die
Geschichte seines Nachlebens und seiner Wahrnehmung, in
der sich die Bedürfnisse der Mitwelt spiegeln. In den eineinhalb Jahrtausenden ununterbrochener Verehrung haben
sich nicht nur die Ansprüche an den Heiligen verändert,
sondern auch die Formen seiner Gegenwart in der Stadt
und seiner Kirche. Aus einem Heiligen, der zunächst sehr
stark durch ein Zusammenspiel von Bildern, Architektur
und gesprochenem Wort suggeriert wurde, entwickelte sich
im Laufe der Zeit ein Heiliger, der als Spender von Myron
stärker physisch gegenwärtig war und sich bei Pilgern großer
Beliebtheit erfreute. Er wandelte sich zum reichsweit verehrten Soldatenheiligen, der auch während der Türkenzeit als
lokaler Heiler nie vergessen wurde und dessen Kult seit der
Rückeroberung Thessalonikis 1912 ein fulminantes Comeback feierte und seitdem eng mit der nationalen Identität
Griechenlands verbunden ist.
Der hl. Demetrios verfügte über eine besondere Anpassungsfähigkeit bei gleichzeitiger Beibehaltung einiger weniger Grundeigenschaften, die ihn unverwechselbar machten. Er galt und gilt als Sohn der Stadt Thessaloniki, doch
ist sein Ursprung alles andere als klar: Denn vermutlich
importierte man den Heiligen erst im 5. Jh. aus dem pannonischen Sirmium. In Thessaloniki angekommen, wurde er
bald im Bereich einer alten Thermenanlage ›verortet‹. Hier
1 Mosaikikone des hl. Demetrios, vermutlich aus dem 15. Jh. Das Bild
des bewaffneten Heiligen ist von einem Silberrahmen umgeben, der alte
Inschriftenformulare und byzantinische Motive aufgreift und so vorgibt
ein östliches Werk zu sein. In den oberen Teil des Rahmens hat man eine
Myronampulle eingelassen (Sassoferrato, Museo Civico).
entstand um 500 eine große Basilika, vielleicht auch schon
früher eine bescheidene Verehrungsstätte. Hagiographen
bemühten sich, den merkwürdigen Umstand einer innerstädtischen Märtyrerkultstätte damit zu erklären, dass man
den Heiligen in der Therme zu Tode gebracht und gegen die
Regeln dort verscharrt hatte. Die konkrete Verortung des
Demetriosgrabs blieb über die Jahrhunderte ein Fragezeichen; der Heilige war da – ohne präzise lokalisiert werden
zu können.
Flexibel war auch die äußere Erscheinung des Heiligen,
wenn auch innerhalb eines bestimmten Rahmens. Demetrios wurde zunächst als spätantiker Beamter wiedergegeben, wie auch Heiligenlegenden ihm nach und nach eine
senatorische Abkunft andichteten. Damit entsprach er den
Bedürfnissen einer Stadtbevölkerung, die im Kampf gegen
angreifende Barbaren auf sich allein gestellt war und sich
eine Instanz wünschte, die das Funktionieren der Stadt
garantierte. Seit dem 10. Jh. begegnet Demetrios häufig als
gerüsteter Krieger. Als solcher half er nicht nur den Thessalonikern, sondern dem Kaiser im Kampf gegen auswärtige Feinde. Zusammen mit anderen Soldatenheiligen war
Demetrios so attraktiv als militärischer Helfer, dass ihn
selbst Fremde und Feinde von Byzanz vereinnahmen wollten: Kreuzfahrer, Normannen, Bulgaren, Russen und Serben. Doch hatten diese Abwerbeversuche eine Grenze: denn
was wäre ein Heiliger wert gewesen, der seine Heimatstadt
Thessaloniki aufgegeben hätte, um an einen anderen, gar
einen ihr feindlichen Ort überzusiedeln?
Die Reliquien des Heiligen waren ohnehin nicht greifbar. Sie waren – soweit herrschte Konsens – in der Kirche
Hagios Demetrios ohne dort exponiert zu sein und konnten
nicht gestohlen werden. Das Fehlen einer präzise definierten Grabstätte oder gar einer sichtbaren oder berührbaren
Heiligenreliquie begünstigte andere Formen heiliger Präsenz, eine nicht berührbare, aber sehr wohl wahrnehmbare
Gegenwart in Form von Epiphanien. Demetrios erscheint
XIII
454
2 Auch die Machart der Ikone deutet auf ein mixtum compositum hin, das
erst im 15. Jh. entstand. So wurde die Myronampulle erst nachträglich in den
Rahmen eingebettet, bevor sie wiederum von dem Silberrahmen bedeckt wurde.
nicht kontinuierlich, sondern plötzlich, unvorhergesehen.
Er begegnet nicht ›real‹, sondern zumeist in Visionen.
Sein Erscheinen ist von Licht und Duft begleitet. Eine solche Gestalt bedurfte weniger eines Heiligengrabs, sondern
einer – temporären – ›Wohnung‹, und als solche diente das
Ziborium in Hagios Demetrios. In dieses dachte man sich
den Heiligen hinein; es wurde geradezu zeichenhafter Hinweis auf die ersehnte Gegenwart des Stadtpatrons. Bekräftigt wurde dieser kollektive Glaube durch eine Bildausstattung, die oft das wundersame Auftauchen und Eintreten
Epilog: Eine Stadt und ihr Heiliger
des Heiligen für seine Schutzbefohlenen thematisierte, vor
allem aber auch durch die Wundergeschichten der Miracula
Sancti Demetrii, die in der Kirche vorgetragen wurden und
immer wieder von wundersamen Erscheinungen des Heiligen erzählen. Ein solcher Heiliger konnte nicht ›geraubt‹
werden; einen solchen Heiligen konnte man allenfalls überreden, auch Nichtthessalonikern zu helfen. Man konnte ihm
durch den Bau von Kirchen, durch die Überführung von
Kontaktreliquien und Ikonen anbieten, auch anderenorts zu
erscheinen und zu helfen. Doch konnte man ihn nicht verpflanzen.
Eroberungen Thessalonikis, vor allem jene der Jahre
904, 1185 und 1430 durch die Araber, Normannen und Türken, waren immer wieder Prüfsteine für das Verhältnis des
Heiligen zu seiner Stadt. Sie konfrontierten die Bewohner
mit der Frage, wie Demetrios die Einnahme und Plünderung zulassen konnte. Und jetzt zeigte sich auch der Nachteil eines ›volatilen‹ Heiligen: Denn manchmal war er einfach nicht da, versagte er den Bewohnern seine Hilfe, wobei
freilich auch die Sünden der Thessaloniker ausschlaggebend
waren für die Bestrafung der Stadt. Oder aber man erklärte
das Ausbleiben von Hilfe damit, dass Demetrios mit seinen
Fürbitten bei Gott auf taube Ohren stieß. Das weckte vielleicht Zweifel an seiner Macht, war aber immer noch besser
als den Heiligen als Helfer zu verlieren. Strafender für die
Sünden der Bevölkerung oder erfolgloser Fürsprecher vor
Gott: In beiden Fällen blieb Demetrios Thessaloniker.
Zweifel hinsichtlich Gegenwart und Wirkmächtigkeit
des Heiligen glich man seit dem 10. Jh. durch eine besondere
Qualität aus, in der die Heiltätigkeit, aber auch die dauerhafte Anwesenheit des Heiligen veranschaulicht wurden: die
Myroblysie, das Absondern von Myronöl. Nun wurde der
Leib konkreter, stellte man sich doch vor, dass aus seinen
Wunden wie Blut Myronöl floss. Und doch behielt der Heilige seinen traditionellen Epiphaniecharakter bei, spiegeln
doch die Demetriosreliquiare in ihrer Gestaltung nicht nur
das Grab wieder, sondern auch die wichtigste Erscheinungsform des Heiligen in späterer Zeit: die des Myronspenders.
Wer sich fern von Thessaloniki mit duftendem Myronöl
einrieb, dem war für einen Moment, als wäre ihm der Heilige erschienen: Wer eines der vergoldeten Myronreliquiare
öffnete, der sah das von Glanz und Duft umgebene Bild des
Märtyrers und konnte sicher sein, dass sich Demetrios seiner annahm. Das verdünnte Myron, das man seit dem 13. Jh.
in großen Mengen verteilte und dessen Ursprung man mit

3 Die Ikone von Sassoferrato wurde in einer Holzlade aufbewahrt, deren
Deckel ebenfalls das von vier ‚B‘ flankierte Kreuz zeigt. Wie das Mosaikbild
und der Silberrahmen dürfte sie im 15. Jh. im Westen gefertigt worden sein
(Sassoferrato, Museo Civico).
der Brunnenwurflegende rechtfertigte, erfüllte denselben
Zweck für größere Menschenmassen: Das wundersame
Hervortreten von heiltätiger Substanz am Schrein und in der
unterirdischen Krypta unter Hagios Demetrios waren wie
der allgegenwärtige Duft nur eine weitere Form der ersehnten Erscheinung des Heiligen. Und deshalb spielte es auch
keine Rolle, ob jemand das Myronwasser aus dem Brunnen
neben dem Altarbereich zog und eine Pumpe betätigte, die
es zum Schrein beförderte: Das Wundersame war ja nicht
der technische Vorgang der Myronverteilung, sondern das
Vorhandensein von duftendem Öl, das dem Märtyrerleib
entfloss. Und wer dies nicht verstand – wie etwa die barbarischen Normannen –, den bezichtigte man, Fische in Myron
gebraten zu haben oder sich damit die Schuhe geputzt zu
haben.
455
›Die aus dem Westen verstanden eben den Demetrioskult nicht‹ – das sollte wohl diese sarkastische Bemerkung
über die erobernden Normannen im Jahre 1185 sagen. Anastasius Bibliothecarius übersetzte im 9. Jh. die Miracula Sancti
Demetrii ins Lateinische für ein Publikum, das den Heiligen
nicht kannte. Die Kreuzfahrer versicherten sich durchaus der
Hilfe des Demetrios, aber das waren oberflächliche Adaptionen eines Heiligen, der nie wirklich den Schritt in den Westen
schaffte. Nicht einmal während der lateinischen Herrschaft in
Thessaloniki wurde der Kult in den Westen exportiert. Die
wenigen Nachrichten von angeblichen Körperreliquien im
Westen sind allesamt dubios und lassen vermuten, dass es
in Thessaloniki nie eine Entnahme von Körperreliquien gab.
Und eine andere Form von Kultaneignung, etwa über bedeutende Kontaktreliquien oder Ikonen, war nicht attraktiv, da
in diesem Fall das griechische Thessaloniki immer der Referenzpunkt der Verehrung geblieben wäre. Und das war wohl
auch der Grund, warum die Knochen, die man 1520 in San
Lorenzo in Campo entdeckte, nie Bedeutung erlangten oder
einen überregionalen Kult hervorriefen. Demetrios ohne
Thessaloniki, das ging einfach nicht.
XIII
XIII
456
Epilog: Eine Stadt und ihr Heiliger
Demetrios als Symbol für Byzanz: die Mosaikikone von Sassoferrato
5 Diese Radiographie der Mosaikikone lässt besonders gut die verschiedenen
Mosaiksteinchen erkennen und zeigt, dass die Beischrift zu Seiten des Kopfes
den hl. Demetrios nannte.
Demetrios als Symbol für Byzanz:
die Mosaikikone von Sassoferrato
4 Diese Aufnahme der Demetriosikone von Sassoferrato aus der Zeit vor 1894
zeigt noch den intakten Silberrahmen. In diesem Jahr wurde die Ikone gestohlen
und schwer beschädigt. Glücklicherweise konnte sie 1895 wiedergefunden
werden.
Nicht lange vor der Entdeckung der angeblichen Demetriosreliquien in San Lorenzo in Campo gelangte die Kunde vom
Heiligen auf einem ganz anderen Weg in die Marken. Im
benachbarten Sassoferrato wird noch heute eine berühmte
Mosaikikone des hl. Demetrios aufbewahrt (Abb. 1– 2).1 Sie
befand sich einst im Besitz Niccolò Perottis, der Erzbischof
von Siponto, später auch Privatsekretär des Kardinals Bessarion war und vor seinem Tod im Jahre 1480 das Objekt
seiner Heimatstadt Sassoferrato stiftete.2 War es am Ende
gar die Mosaikikone von Sassoferrato, die im benachbarten
San Lorenzo in Campo die Demetriosverehrung ins Leben
rief? Gut möglich, dass Demetrios’ Gegenwart in einer reich
verzierten Ikone bei den Mönchen in dem unweit gelegenen
Kloster den Wunsch nach Gegenwart des Heiligen in corpore
hervorrief. Wann aber entstand das einzigartige Objekt?
Entstanden seine Teile gleichzeitig? Handelt es sich überhaupt um ein byzantinisches Werk?
Das Mittelfeld der fast 25 cm hohen Ikone zeigt eine
Mosaikdarstellung des Heiligen als Soldat. Identifiziert ist
er durch die Beischrift in den sternförmigen Feldern zu
Seiten des Kopfes (Abb. 5): Ὁ ἍΓΙΟC | ΔΗ[ΜΗΤΡΙΟ]C.
Auf den ersten Blick scheint die Ikonographie der anderer
spätbyzantinischer Soldatenheiliger zu entsprechen. Doch
ergeben sich beim näheren Hinsehen Zweifel: Demetrios
457
hält einen tropfenförmigen Schild, dessen Vorderseite einen
aufgerichteten weißen Löwen zeigt – ein in diesem Kontext
eher ungewöhnliches Motiv, das der Forschung Kopfzerbrechen bereitet hat. Man sah in dem Löwen ein ›westliches‹
Element, das auf eine Entstehung des Mosaiks in Italien hinweise. Ja, die Tatsache, dass das Wappen der Perotti-Familie
einen Löwen zeigt (Abb. 6), lässt vermuten, das Demetriosmosaik sei für Niccolò Perotti gefertigt worden.3 Doch
ist das Motiv des lion rampant in spätbyzantinischer Zeit
keinesfalls unbekannt.4 Auf einem Relief an der Fassade der
Peribleptos-Kirche in Mistra, die mit hoher Wahrscheinlichkeit unter Manuel Kantakuzenos (1349 –1380) und seiner
Frau Isabella von Lusignan gestiftet wurde, flankieren zwei
aufrechte Löwen ein Kreuzmonogramm mit dem Namen
des Klosters (Abb. 7).5 Der Despot hatte das Motiv von der
Familie seiner Ehefrau ins Wappen übernommen (Abb. 8).
Allmählich fand der aufrecht stehende Löwe Beliebheit und
tauchte auch in nichtheraldischen Kontexten auf. Er findet
sich in der opus sectile-Verkleidung des Rahmens der nördlichen Proskynese-Ikone der Porta Panhagia bei Trikkala
in Thessalien aus dem späten 14. Jh. (Abb. 9).6 Und auch
Gold- und Silberringe, die Jeffrey Spier dem ›Court Workshop‹ zuweist und ins späte 14. bzw. in die erste Hälfte des
15. Jh. datiert, zeigen den aufrechten Löwen (Abb. 10 u.
11).7 Das Mosaik von Sassoferrato wird in derselben Zeit
entstanden sein;8 die Frage ist allein, ob die Analogie zwischen dem Löwen in dem Schild des Demetrios und dem
Wappen der Perotti Zufall ist oder ob das Mosaik von einem
byzantinischen Künstler für Niccolò Perotti gefertigt wurde.
Der Künstler mochte zunächst ohne spezifische Absicht ein
beliebtes heraldisches Motiv aufgegriffen haben; doch war
die Ikone gerade durch dieses Detail in den Augen eines
XIII
XIII
458
Epilog: Eine Stadt und ihr Heiliger
Demetrios als Symbol für Byzanz: die Mosaikikone von Sassoferrato
459
Niccolò Perotti besondes attraktiv, da sie eine Verbindung
zwischen dem hl. Demetrios und seiner Familie herstellte.
Das Mosaik ist nur Teil einer Collage, deren Elemente
aus verschiedenen Zeiten stammen. Denn der Holzrahmen,
in den das Mosaik gebettet wurde, entstand wesentlich früher. Eine C14 -Analyse ergab einen Zeitansatz im späten 13.
Jh.9 Vermutlich hatte man einfach einen älteren Rahmen wiederverwendet.10 Etwa aus derselben Zeit dürfte die Myronampulle aus Blei stammen, die man in den oberen Rahmen
eigebettet hat. Wiederum anders verhält es sich mit dem Silberbeschlag. Von ihm ist heute nur noch ein Teil erhalten, da
das Objekt neben weiteren Besitztümern des Museo Civico
6 Das Wappen Niccolò Perottis zeigt unter anderem einen Löwen, der eine
Leiter emporklimmt. Einen ganz ähnlichen Löwen erkennt man auf dem Schild
der Mosaikikone von Sassoferrato (Sassoferrato, Museo Civico).
7 Der auf zwei Beinen stehende Löwe begegnet auch in der spätbyzantinischen
Kunst. Zwei Löwen in dieser Haltung begegnen zu Seiten eines Medaillons mit
dem Kreuzmonogramm des Namens des Periblebtos-Klosters auf einem Relief in
Mistra aus dem 14. Jh.
8 Der Despot Manuel Kantakuzenos (1349 -1380 ) übernahm für sein Wappen
das Motiv des lion rampant von seiner Frau Isabella von Lusignan.
1894 gestohlen und erst ein Jahr später – schwer beschädigt –
zurückgegeben wurde. Doch gibt uns eine alte Aufnahme
eine Vorstellung vom ursprünglichen Aussehen (Abb. 2).
Zu Seiten der Mosaikikone befanden sich zwei Inschriften,
deren Text höchst seltsam in eine Folge von auf der Spitze
stehenden Quadraten eingepasst wurde. Die heute noch
erhaltene Inschrift auf der rechten Seite lautet:12 »Dieses
Gefäß birgt das heilige Myron, welches dem Brunnen entnommen ist, in welchem der Körper des Myron spendenden
göttlichen Demetrios ruht und Wunder für die ganze Welt
und die Gläubigen bewirkt.« Die Inschrift greift somit die
bekannte Legende auf und verortet den Leib des Märtyrers
im Brunnen unter der Basilika. Die Inschrift auf dem heute
verlorenen linken Teil des Rahmes lautete:13 »Oh Großmärtyrer Demetrios, lege Fürbitte bei Gott ein, auf dass er mir,
deinem frommen Diener, dem sterblichen Kaiser der Römer,
Justinian, helfe, meine Feinde zu besiegen und sie zu meinen
Füßen niederzuzwingen.« Bei diesem Justinian, der hier in
der Ichform spricht, handelt es sich entweder um Justinian
11
9 Ein stehender Löwe begegnet auch in der opus-sectile-Verkleidung der
Proskynese-Ikone der Porta Panhagia in Trikkala aus dem 14. Jh.
I., der keinen wirklichen Bezug zu Demetrios aufweist, oder
um Justinian II., dessen Feldzug im Jahre 688 das Ende der
slawischen Bedrohung für die Stadt Thessaloniki bedeutete.14
Doch kann der Rahmen unmöglich aus dem 6. oder 7. Jh.
stammen, da er Motive aufgreift, die erst seit der spätbyzantinischen Zeit belegt sind. Die jeweils von vier B flankierten
Kreuze sind ein mit den Palaiologen verbundenes Motiv,
das vielleicht als Abkürzung von ΒΑΣΙΛΕΥΣ ΒΑΣΙΛΕΩΝ
ΒΑΣΙΛΕΥΩΝ ΒΑΣΙΛΕΥΣΙΝ zu verstehen ist: »der Herrscher der Herrscher herrscht über die Herrscher«.15 Nie
jedoch begegnet dieses Motiv auf einem Ikonenrahmen.16
Ähnliches gilt für den Doppeladler in den unteren Ecken.
Auch er ist als Emblem der Palaiologenfamilie belegt, nie
jedoch im Kontext einer Ikone.17 Offenbar handelt es sich
bei dem Silberrahmen um eine westliche Arbeit des frühen
Humanismus, die einen byzantinischen Eindruck erwecken
soll.18 Der Silberschmied hat verschiedene Motive verarbeitet, die er mit Byzanz assoziierte: Motive imperialer Provenienz, aber auch eine Inschrift, in der auf einen längst ver-
XIII
XIII
460
Epilog: Eine Stadt und ihr Heiliger
Anmerkungen
sivität und Verfeinerung war. Wieder einmal hatte sich der
hl. Demetrios gewandelt, wieder einmal sich geänderten
Erwartungen angepasst. Denn die Mosaikikone von Sassoferrato macht nicht mehr den Stadtpatron Thessalonikis,
461
den Verteidiger seiner Heimatstadt und ihrer Bevölkerung
gegenwärtig; sie zeigt Demetrios als Boten einer zunehmend fremdartigen Kultur, die bis in die Gegenwart nichts
von ihrer Faszination eingebüßt hat.
Anmerkungen
1
2
10a–b Ein Goldring des 14. Jh. mit einer antiken Gemme zeigt unterhalb der
Fassung einen tropfenförmigen Schild mit einem stehenden Löwen und belegt
so, dass dieses Motiv, das fast identisch auf der Mosaikikone von Sassoferrato
begegnet, auch in Byzanz bekannt war (Baltimore, Walters Art Museum).
storbenen Kaiser eingegangen wird. Sicher byzantinischen
Ursprungs ist wiederum die Myronampulle, die nachträglich
in den oberen Rahmen der Mosaikikone eingepasst wurde.
Das Koutrouvion zeigt auf der Vorderseite ein Brustbild des
hl. Demetrios, auf der Rückseite das der hl. Theodora. Einst
war die Ampulle von der Verkleidung des Rahmens verdeckt,
die an dieser Stelle folgende Inschrift trug: τὸ ἅγιον μύρoν –
das heilige Myron (Abb. 2). Der ehemals transportable
Flakon, den man um den Hals tragen konnte, wurde in ein
byzantinisierendes mixtum compositum eingepasst, um eine
östliche Provenienz zu zertifizieren.
3
Als Niccolò Perotti die Demetriosikone erhielt, hatte sich
Byzanz gewandelt, war Konstantinopel erobert worden,
hatte das oströmische Kaisertum sein Ende gefunden.
Byzanz hatte als politische Kraft aufgehört zu existieren, als
Idee lebte es freilich fort, als Ausdruck einer fremdartigen
Kultur, deren Reichtümer in den Westen gelangt waren und
immer noch gelangten: als Beute, als rechtmäßige Erwerbungen, als diplomatische Gaben, mit denen die griechischen Schenker diplomatische Allianzen schmieden wollten.19 Und mit dieser Unzahl von Preziosen war nun endlich
auch der hl. Demetrios in den Westen gelangt, freilich nicht
als Reliquie, sondern als überaus fein gearbeitete Mosaik­
ikone, die man als östliches Werk schätzte und die mit allem
angereichert wurde, wofür Byzanz stand: Edelmetall und
Edelsteine, kaiserliche Embleme und griechische Schrift.
So entstand eine ›hyperbyzantinische‹ Collage, in der sich
die Bedürfnisse der westlichen Besitzer und Betrachter
spiegelten. Denn Demetrios fand in Niccolò Perotti und
seinem Kreis weniger inbrünstig Verehrende, die sich heilsuchend an den Märtyrer wandten, sondern Intellektuelle,
für die byzantinische Artefakte höchste Maßstäbe setzten
und Zeugnisse einer bewunderten Kultur waren, für die
byzantinische Erscheinung immer auch Ausweis von Exklu-
4
5
6
7
8
9
10
11
12
11 Ein weiterer byzantinischer Goldring vermutlich des frühen 15. Jh. zeigt als
Mittelmotiv den lion rampant (Privatbesitz).
Rodolfo Cecchetelli Ippoliti, I Reliquiari Perottiani di Sassoferrato,
Nuova Rivista Misena 5 , 1892 , 19 – 24, hier 22 – 23; Sergio Bettini,
Appunti per lo studio dei mosaic portatili bizantini, Felix Ravenna 46,
1938, 7 – 39, hier 19 – 26; Vasiliev 1950; Walter 1973, 165; Theochari
1979, 508 – 517; Serena Romano in: Splendori di Bisanzio, Mailand
1990, 112 Nr. 42; Jannic Durand in: Faith and Power 2004, 231– 232
Nr. 139; Georgia Foukaneli in: Egeria 2008, 293 – 295 Nr. 82 .
http://de.wikipedia.org/wiki/Niccolo_Perotti.
Zum Wappen der Perotti vgl. Gabriele Barucca, I reliquiari donati da
Niccolò Perotti a Sassoferrato, Studi umanistici piceni 12 , 1992 , 9 – 46,
hier 10 –11 u. 15 –16 . Eine Darstellung des Perotti-Wappen findet sich
auch in einem Manuskript in der Bibliotheca Apostolica Vaticana, vat.
lat. 6848, fol. 8 .
Zum folgenden s. Jeffrey Spier, Late Byzantine Rings, 1204 –1453 ,
Wiesbaden 2013, 45 – 46 .
Aspasia Louvi-Kizis, Οἱ κτήτορες τῆς Περιβλέπτου τοῦ Μυστρᾶ, Deltion tes Christianikes Archaiologikes Hetaireias 24, 2003, 101–118; Stefan Sinos, RBK VI, 2005, 433 – 434 s. v. ›Mistra‹.
Anastasios Orlandos, Ἡ Πόρτα Παναγιὰ τῆς Θεσσαλίας, Archeion ton
byzantinon mnemeion tes Hellados 1, 1935, 5 – 40, hier 29 Abb. 19.
Spier, a. O. 28 Nr. 8, 34 Nr. 9 –10, 37 Nr. 23, 53 Nr. 35, 54 Nr. 40, 55
Nr. 42 u. 44.
Der Mosaizist orientierte sich an etwas älteren Vorbildern der palaiologischen Mosaikkunst, wie nicht nur aus dem Figurenstil hervorgeht,
sondern auch der bewegten Wiedergabe des Gewands sowie des Musters des Nimbus und der Standfläche. Vgl. Italo Furlan, Le icone bizantine a mosaico, Mailand 1979, und den Überblick bei Arne Effenberger,
Images of Personal Devotion. Miniature Mosaic and Steatite Icons, in:
Faith and Power 2004, 209 – 214, hier 209 – 212 . Datierung ins frühe 14.
Jh. bei Jannic Durand, in: Faith and Power 2004, 232 Nr. 139.
Alfredo Aldrovandi – Maria Chiara Casini – Giancarlo Lanterna –
Mauro Matteini – Maria Rosa Nepoti – Isetta Tosini – Renza Trosti
Ferroni, Indagini scientifiche per lo studio dei materiali costituivi e il
restauro dell’icona musiva di San Demetrio, Rivista dell’Opificio delle
Pietre Dure e Laboratori di Ristauro Firenze 8 , 1996 , 9 – 20, hier 16:
1279 +/- 26 .
Diese Schlussfolgerung musste auch Gabriele Barucca in Erwägung
ziehen, da er das Mosaik spätpalaiologisch datiert: Gabriele Barucca,
L’icona musiva di San Demetrio: riflessioni storico-artistiche dopo il
restauro, Rivista dell’Opificio delle Pietre Dure e Laboratori di Ristauro
Firenze 8, 1996, 21– 29, hier 25 – 26 .
Gabriele Barucca, I reliquiari donati da Niccolò Perotti a Sassoferrato,
Studi umanistici piceni 12 , 1992 , 9 – 46, hier 11.
Vasiliev 1950, 32; Theochari 1979, 510.
13
14
15
16
17
18
19
Vasiliev 1950, 32; Theochari 1979, 509.
S. o. S. 247 – 248 . Identifizierung mit Justinian auch bei Walter 1973,
165. Immer wieder hat man vermutet, die Inschrift sei die Kopie einer
Inschrift aus der Zeit Justinians II.: Walter 1973, 166 . Der Bezug zum
Dogen, Marc Antonio Giustiniani (1684 –1688), den Theochari 1979,
515 – 517, konstruiert, scheint mir sehr unwahrscheinlich. Der Rückbezug auf Justinian scheint mir eher als eine Art Hommage auf einen
großen Kaisernamen in Byzanz verstanden werden zu müssen: s. u.
Konstantinos Sathas, Sur les quatre B. Lettre à M. Schlumberger,
Revue Archéologique, NS 33 , 1877, 92 –101; Vasiliev 1950, 34 – 36;
Robert Ousterhout, Symbole der Macht. Mittelalterliche Heraldik zwischen Ost und West, in: Margit Mersch – Ulrike Ritzerfeld
(Hrsg.), Lateinisch-griechische-arabische Begegnungen. Kulturelle Diversität im Mittelmeerraum des Spätmittelalters, Berlin 2009, 91–109, hier
95 – 96 (mit weiteren Literaturangaben).
Kein entsprechender Befund bei André Grabar, Les revêtements des
icones byzantines, Venedig 1975. Vgl. auch Ousterhout, a. O. 96 .
Giuseppe Gerola, L’aquila bizantina e l’aquila imperiale a due teste,
Felix Ravenna 43, 1934, 7 – 36; Athanasios Fourlas, Adler und Doppeladler, in: Philoxenia (= Festschrift Bernhard Kötting), Münster
1980, 97 –120; ders., Adler und Doppeladler. Kunstgeschichtliche
Zeugnisse zum palaiologischen Doppeladler, in: Thiasos ton Mouson.
Studien zu Antike und Christentum (= Festschrift Joseph Fink), Köln
1984, 179 –190; Anthony Cutler, ODB I, 1991, 669 s. v. ›eagle‹; Giorgio Vespignani, Santi militari, guerra santa e aquile bicipiti a Bisanzio
e dopo Bisanzio (secc. XIV - XV): considerazioni attorno alla icona
di san Demetrio del Museo Civico di Sassoferrato (AN), in: Luigi
Canetti – Martina Caroli – Enrico Morini – Raffaele Savigni (Hrsg.),
Studi di storia del cristianesimo per Alba Maria Morselli, Ravenna 2008,
337 – 349; Ousterhout, a. O. 96 – 99 (mit weiteren Literaturangaben).
Die Vermutung, es handle sich um die westliche Kopie eines byzantinischen Werks, findet sich bereits bei Luigi Savignoni, Resümee des
Vortrags, in: Atti del II. congresso internazionale di Archeologia Cristiana, Rom 1902 , 422 – 423 . Auch die übrigen Inschriften machen den
Eindruck isolierter Zitate, die nicht sinnvoll in den Kontext eingebettet wurden. Die Formel IC XC NIKA ist zwar durchaus geläufig,
nicht jedoch zu Seiten einer weiteren Inschrift, die das Myron einer
dahinter verborgenen Ampulle nennt. Ebenso problematisch ist die
unspezifische untere Inschrift AΓIOC AΓIOC, die nicht sinnvoll auf
das Motiv des heute verlorenen Edelsteins bezogen werden kann, der
das Brustbild eines Märtyrers mit Stabkreuz zeigte.
Vgl. Franz Alto Bauer, Byzantinische Geschenkdiplomatie, in: Falko
Daim – Jörg Drauschke (Hrsg.), Byzanz – das Römerreich im Mittelalter, III: Peripherie und Nachbarschaft, Mainz 2010, 1– 55.
XIII
462
Anhang
463
Bibliographie
Titel griechischer und kyrillischer Monographien, Sammelbände und Zeitschriften
werden auch in Transliteration wiedergegeben, um das bibliographische Auffinden zu
erleichtern.
Quellen
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Anna Comnenae Alexias (= Corpus Fontium
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rec. Diether Roderich Reinsch – Athanasios
Kambylis, I: prolegomena et textus, II: indices, Berlin – New York 2001.
Deutsche Übersetzung: Anna Komnene, Alexias, übersetzt, eingeleitet und mit Anmerkungen versehen von Diether Roderich
Reinsch, Köln 1996.
Cer.
Konstantin VII. Porphyrogennetos, De Ceremoniis Aulae Byzantinae (Corpus Scriptorum
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Τὸ ἐγκώμιον τοῦ Δημητρίου Χρυσολωρᾶ εἰς
τὸν ἅγιον Δημήτριον, ed. Βasileios Laourdas,
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Ducae Michaelis Ducae nepotis Historia Byzantina (Corpus Scriptorum Historiae Byzantinae), ed. Barthold G. Niebuhr, Bonn 1834.
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Thessalonikis, Eustazio di Tessalonica: La
Espugnazione di Tessalonica, ed. Stilpon Kyriakidis, Palermo 1961.
Deutsche Übersetzung: Herbert Hunger, Die
Normannen in Thessalonike (= Byzantinische
Geschichtsschreiber 3), Graz – Wien – Köln
1967².
Eustathios, Enkomion
Eustathios von Thessaloniki, Λόγος
ἐγκωμιαστικὸς εἰς τὸν ἅγιον μεγαλομάρτυρα
Δημήτριον, Patrologia Graeca 136, 169 – 216.
Georgios Monachos Cont.
Theophanes Continuatus, Ioannes Cameniata,
Symeon Magister, Georgius Monachus (Corpus
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ὁσιομυροβλύτιδος Θεοδώρας τῆς ἐν
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τιμίου λειψάνου τῆς ὁσίας Θεοδώρας (Ho bios
tes hosiomyroblytidos Theodoras tes en Thessalonike – Diegese tes metatheseos tu timiu leipsanu tes hosias Theodoras), Thessaloniki 1991,
66 –189 (mit neugriechischer Übersetzung).
Gregorios, Translation der hl. Theodora
Symeon A. Paschalides, Ὁ βίος τῆς
ὁσιομυροβλύτιδος Θεοδώρας τῆς ἐν
Θεσσαλονίκῃ – Διήγηση τῆς μεταθέσεως τοῦ
τιμίου λειψάνου τῆς ὁσίας Θεοδώρας (Ho bios
tes hosiomyroblytidos Theodoras tes en Thessalonike – Diegese tes metatheseos tu timiu
leipsanu tes hosias Theodoras), Thessaloniki
1991, 190 – 235 (mit neugriechischer Übersetzung).
Gregorios Diakonos, Enkomion
Gregorios Diakonos, ἐγκώμιον εἰς τὸν ἅγιον
μεγαλομάρτυρα Δημήτριον, ed. Theophilos
Ioannou, Μνημεῖα ἁγιολογικά (Mnemeia
hagiologika), Venedig 1884, 54 – 69.
Gregorios Palamas, Homilien
Gregorios Palamas, homiliae, Patrologia
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Isidoros Glabas, Homilien
Basileios Laourdas, Ἰσιδώρου ἀρχιεπισκόπου
Θεσσαλονίκης ὁμιλίαι εἰς τὰς ἑορτὰς τοῦ
ἁγίου Δημητρίου (Isidoru archiepiskopu
Thessalonikes homiliai eis tas heortas tu hagiu
Demetriu) (= Hellenika Suppl. 5), Thessa­
loniki 1954 .
Johannes Anagnostes, Eroberung
Georgius Phrantzes, Ioannes Cananus, Ioannes
Anagnostes (= Corpus Scriptorum Historiae
Byzantinae), ed. Barthold G. Niebuhr, Bonn
1838, 483 – 528 .
Johannes Geometres, carm.
Jean Géomètre: Poèmes en hexamètres et en distiques élégiaques, ed. Emilie M. van Opstall,
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Johannes Kameniates, Eroberung
Ioannis Caminiatae de expugnatione Thessalonicae, rec. Gertrude Böhlig (= Corpus Fontium Historiae Byzantinae IV), Berlin 1973.
Deutsche Übersetzung: Gertrud Böhlig,
Johannes Kaminiates: Die Einnahme Thessalonikes durch die Araber im Jahre 904 (= Byzantinische Geschichtsschreiber 12), Graz –
Wien – Köln 1975.
Johannes Kantakuzenos, Hist.
Johannes Kantakuzenos, Historia I–III (=
Corpus Scriptorum Historiae Byzantinae),
ed. Ludwig Schopen, Bonn 1828 , 1831 u.
1832 .
Deutsche Übersetzung: Georgios Fatouros – Tilman Krischer, Johannes Kantakuzenos: Geschichte, I–III, Stuttgart 1982 , 1986 u.
2011.
Johannes Kinnamos, epit.
Johannes Kinnamos, Epitome rerum ab Ioanne
et Alexio Comnenis gestarum (Corpus Scriptorum Historiae Byzantinae), ed. August Meineke, Bonn 1836.
Johannes Moschos, Pratum Spirituale
Johannes Moschos, Pratum Spirituale, Patrologia Graeca 87.3, 2851– 3116.
Johannes Skylitzes, Synopsis Hist.
Ioannis Scylitzae Synopsis Historiarum, ed.
Johannes Thurn (= Corpus Fontium Historiae Byzantinae V), Berlin – New York 1973.
Johannes Staurakios, Wunder
Johannes Staurakios, Λόγος εἰς τὰ θαύματα
τοῦ ἁγίου Δημητρίου, ed. Ioakeim Iberites,
Makedonika 1, 1940, 324 – 376.
Kedrenos, Synopsis Hist.
Georgius Cedrenus Ioannis Scylitzae ope (Corpus Scriptorum Historiae Byzantinae), I + II,
ed. Immanuel Bekker, Bonn 1838 u. 1839.
464
Konstantinos Harmenopoulos, Festrede
Λόγος ἀνέκδοτος Κωνσταντίνου Ἁρμενοπούλου εἰς τὴν προεόρτιον ἑορτὴν τοῦ Ἁγίου
Δημητρίου, ed. Demetrios Gkines, Epeteris
Hetaireias Byzantinon Spoudon 21, 1951,
145 –162 .
Laurentius-Chronik
Laurentius-Chronik, ed. Полное Собрание
Русских Летописей, I: лаврентьевская
летопись, 1: повесть временных лет (Polnoe
sobranie russkich letopisej, I: Lavrent’evskaja
letopis’i , 1: Povest’ vremennych let), Leningrad
1926 (Ndr. Moskau 1962).
Leon von Thessaloniki, Homilie
Vitalien Laurent, Une homélie inédite de
l’archevêque de Thessalonique Léon le Philosophe sur l’Annonciation, in: Mélanges Eugène
Tisserant, Vatikanstadt 1964, II, 281– 302 .
Anhang
ves dans les Balkans, I: le texte, Paris 1979; II:
commentaire, Paris 1981.
Miracula Sancti Demetrii III
Miraculorum Liber III, Patrologia Graeca 116,
1384 –1397.
Nestor-Chronik
Reinhold Trautmann, Die altrussische Nestorchronik Povest’ vremennych let, Leipzig 1931
(in deutscher Übersetzung).
Nikasios, Mneme
Nikasios, Μνήμη τῆς ἀπὸ Θεσσαλονίκης διὰ
προστάξεως βασιλικῆς γενομένης εἰσλεύσεως
τοῦ περιωνύμου καὶ ἀηττήριου Δημητρίου,
ed. Athanasios Papadopoulos-Kerameus,
Ἀνάλεκτα Ἱεροσολυμιτικῆς σταχυολογίας
(Analekta Hierosolymitikes stachyologias) IV,
Sankt Petersburg 1897, 238 – 246.
Makarios Makres, Ekphrasis:
Ἔκφρασις εἰκόνος λοχευομένου τοῦ Μεγάλου
Δημητρίου, Μακαρίου ἱερομονάχου τοῦ
Μακροῦ, in: Μακαρίου τοῦ Μακρῆ συγγράμματα (Makariu tu Makre syngrammata) (=
Byzantina keimena kai meletai 25), ed. Asterios
Argyriou, Thessaloniki 1996, 167 – 168.
Nikephoros Gregoras, Enkomion
Nikephoros Gregoras, Εἰς τὸν ἅγιον
μεγαλομάρτυρα καὶ μυροβλύτην Δημήτριον,
ed. Basileios Laourdas, Βυζαντινά καί
μεταβυζαντινά ἐγκώμια εἰς τὸν ἅγιον
Δημήτριον, Makedonika 4, 1960, 47 –162 , hier
83 – 96 .
Manuel Philes, carm.
Manuelis Philae carmina, ed. Emanuel Miller,
Paris 1855.
Niketas Choniates, Hist.
Nicetae Choniatae Historia, ed. Jan Louis van
Dieten (Corpus Fontium Historiae Byzantinae 11), Berlin 1975.
Deutsche Übersetzung: Franz Grabler, Die
Krone der Komnenen. Die Regierungszeit der
Kaiser Joannes und Manuel Komnenos (1118 –
1180) aus dem Geschichtswerk des Niketas Choniates (= Byzantinische Geschichtsschreiber
7), Graz 1958; ders., Abenteurer auf dem Kaiserthron. Die Regierungszeit der Kaiser Alexios
II., Andronikos und Isaak Angelos (1180 –1195)
aus dem Geschichtswerk des Niketas Choniates
(= Byzantinische Geschichtsschreiber 8),
Graz 1958; ders., Die Kreuzfahrer erobern Konstantinopel. Die Regierungszeit der Kaiser Alexios Angelos, Isaak Angelos und Alexios Dukas,
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Glossar
475
Glossar
Acheiropoietos:
Nicht von Menschenhand geschaffenes Bild.
Enkomion:
Lobrede auf eine bestimmte Person.
Adyton:
Von griech. ἄδυτον für ›das Unzugängliche‹:
Abgeschlossener Rückraum der Cella eines
griechischen Tempels.
Faldistorium:
Hölzerner oder metallener Faltstuhl, der dem
Kaiser aber Feldherrn, aber auch dem Bischof
dient und somit Ausweis einer hochrangigen
Person ist.
Anagnostes:
Lektor (niederer kirchlicher Rang in der
orthodoxen Kirche).
Campagi:
Geschlossene Schuhe.
Chartularios:
Hoher Beamter in der Steuerbehörde bzw. in
Kanzleien (Archiven).
Chlamys:
Schultermantel, der über der rechten Schulter mit einer Fibel zusammengehalten wird.
Dienstkostüm des spätantiken Beamten.
Colobium:
Knöchellanges ärmelloses Gewand.
Confessio:
lat. für ›Bekenntnis‹. Kontaktzonen zwischen Gläubigem und Heiligem, zumeist Öffnungen zu einem Heiligengrab oder einem
Reliquiendepot, über die man visuell oder
haptisch Kontakt zu den Reliquien aufnehmen konnte.
Dux:
Von lat. dux bzw. griech. δούξ. Militärischer
Befehlshaber eines größeren Distrikts, der oft
Doukaton genannt wurde.
Ekphrasis:
Von griech. ἔκφρασις für ›Beschreibung‹. Im
engeren Sinne ist mit einer Ekphrasis die literarische Beschreibung eines Bilds oder Bauwerks gemeint.
Empore:
Galerieraum im Obergeschoss, der mit seiner
Langseite zum größeren Innenraum (einer
Kirche) hin geöffnet ist.
Hagiasma:
Quelle oder Brunnenanlage, deren Wasser als
heilig angesehen wird.
Hetoimasia:
Von griech. ἑτοιμασία für ›Bereitung‹: Bereiteter Thron für die Wiederkunft Christi nach
der Offenbarung des Johannes 22 , 1– 4.
Hyperpyron:
Von griech. ὑπέρπυρον für ›besonders veredelt‹: Bezeichnung für eine Münze mit
besonders hohem Goldgehalt (über 90 %
Gold), die seit Alexios I. Komnenos (1081–
1118) geprägt wurde.
Insula:
Von lat. insula für ›Insel‹. Im Städtebau ist
damit ein regelmäßiges Grundstück innerhalb eines rechtwinkligen Straßensystems
gemeint.
Interzession:
Eintreten für die Schuld eines anderen.
Im engeren Sinne Fürbitte eines Heiligen
zugunsten eines Individuums vor Gott.
Flüssigkeit über einem geweihten Ort versprengt wird, im speziellen Fall über eine Öffnung einem Verstorbenen oder Heiligem in
einem Sarkophag oder Reliquiar dargebracht
wird.
Loros:
Teil des kaiserlichen Prunkgewands: Langes,
reich verziertes Stoffband, das um den Körper
und den linken Unterarm gelegt wurde. Seit
mittelbyzantinischer Zeit bestand der Loros
aus einem Schulterkragen mit Öffnung für
den Kopf und einem breiten Band, das vor
der Brust hinabfiel.
Maphorion:
Von griech. μαφόριον für ›Schleier‹ oder
›Schal‹. In der Kunstgeschichte bezeichnet
man den Schleier, der Haupthaar und Schultern der Muttergottes bedeckt, als Maphorion.
Mappa:
Von lat. mappa für ›Tuch‹, im spezielleren
Sinne Signaltuch für den Beginn des Wagenrennens im Hippodrom. Hochrangige Beamten ließen sich gerne mit einer Mappa in der
Hand darstellen, um ihre Funktion als Spielegeber und damit ihren hohen Sozialstatus
anzuzeigen.
Martyrium:
In der Architektursprache Bezeichnung für
eine Märtyrerverehrungsstätte.
Karunkel:
Innerer (nasaler) Augenlidwinkel.
Mescid:
Kleinere Moschee, die nicht für das Freitagsgebet bestimmt ist.
Koinobitentum:
Geregeltes klösterliches Zusammenleben (im
Gegensatz zum Eremitentum).
Metochie:
Klosterfiliale, die einem Mutterkloster untergeordnet ist.
Labarum:
Seit Konstantin d. Gr. Bezeichnung für ein
Feldzeichen, das mit einem ChiRho (X + P)
versehen ist.
Mihrab:
Nach Mekka ausgerichtete Gebetsnische in
einer Moschee.
Libation:
Trankopfer. Form des Opfers, bei dem eine
Mimbar:
Kanzel in einer Moschee, von der am Freitag
die Predigt gehalten wird.
476
Modius:
lat. für ›Getreidemaß‹. Meint eine flachzylindrische Kopfbedeckung in Form eines
geflochtenen Korbes.
Niellotechnik (Niellierung):
Von lat. nigellus für ›schwärzlich‹. Technik
der Verzierung von Silber- und Goldoberflächen, bei der in eingravierte Vertiefungen
eine Mischung aus Silber, Kupfer und Schwefel eingebracht wird, die sich nach dem Brand
von dem Hintergrund als schwarze Zeichnung (Inschrift, Ornament usf.) abhebt.
Obergaden:
Auch Fenstergaden. Durchfensterte obere
Wandfläche des Mittelschiffs einer Basilika.
Omophorion:
Von griech. ὦμος für ›Schulter‹ und φέρειν
für ›tragen‹: Liturgisches Kleidungsstück
für Bischöfe, das aus einem breiten, zumeist
weißen und mit schwarzen Kreuzen verzierten Stoffstreifen besteht, der um die Schultern
gelegt wird und sich vor der Brust überkreuzt
oder senkrecht herabfällt.
opus sectile:
Lat. für »geschnittene Arbeit«. In der
Archäologie und Kunstgeschichte steht der
Begriff für einen Boden- oder Wanddekor
aus kunstvoll geschnittenen Steinplättchen
aus verschiedenen Materialen, die zu teils
sehr komplexen Mustern zusammengefügt
wurden.
Orarion:
Schmaler Gewandstreifen, der von Klerikern
um die Schultern getragen wird.
Anhang
Palladion:
Eigentlich das Schnitzbild der Göttin Pallas Athene, das als Schutzgarant der Stadt
Troja angesehen wurde. Im übertragenen
Sinne Synonym für ein Heiltum, das den
Bestand einer Stadt oder eines Gemeinwesens sichert.
Pallium:
Von lat. pallium für ›Mantel‹. Rechteckiges,
zumeist helles Manteltuch, das auf verschiedene Art und Weise getragen werden konnte.
In der Regel umhüllte es den ganzen Körper,
während ein Arm unbedeckt blieb. Oft charakterisiert das weiße Pallium einen Philosophen.
Parekklesion:
Seitenkapelle.
Phelonion:
Liturgisches Kleidungsstück in Form eines
Ponchos, das der lateinischen Kasel entspricht.
Sakkos:
Liturgisches Kleidungsstück der Bischöfe
und Patriarchen in Form einer reich bestickten langärmligen Tunika, das anstelle des
priesterlichen Phelonion getragen wird.
Sticharion:
Langärmliges, knöchellanges Kleidungsstück
eines Liturgen.
Stylobat:
Standfläche von Säulen. In der Basilikaarchitektur ist damit in der Regel das durchgehende Fundament für die Basen der Kolonnaden gemeint.
Synaxar:
Von griech. συναξάριον. Verzeichnis aller gottesdienstlichen Feiern im Laufe eines Jahres,
darunter der Feste der Heiligen, deren Viten
resümiert werden können.
Synnaos (theos):
Begriff aus der paganen Religion: Gott, der
einen Tempel mit einer anderen Gottheit teilt.
Tablion:
Rechteckiges, zumeist reich verziertes Besatzstück auf der Vorderseite einer Chlamys, das
in der Regel hohe Beamte auszeichnet.
Tessera:
Mosaiksteinchen.
Trachy:
Von griech. τραχύς für ›uneben‹. Unter Alexios I. Komnenos (1081–1118) eingeführte
schüsselförmig geprägte Münze.
Tribelon:
Dreibogenöffnung mit zwei freistehenden
Säulen, üblicherweise zwischen der Vorhalle
und dem Hauptraum einer Basilika.
Troparion:
Kurzer Gesang, der Bestandteil der Liturgie ist.
Typikon:
Stiftungsurkunde für ein Kloster, die liturgische Abläufe, administrative Angelegenheiten, verschiedene Aufgaben und Zuständigkeiten regelt.
Vojvode:
Heerführer, abgeleitet von dem slawischen
Войвода (Wojwoda).
Register (Orte, Personen, Sachen)
477
Register (Orte, Personen, Sachen)
Abu Mena
Menaskirche 146
adlocutio 242
Adolas (Einsiedler vor Thessaloniki im
6. Jh.) 240
Adrianopel (Edirne) 45, 250, 398, 441, 443
adventus 244, 285
Agape, hl. (Märtyrerin Thessalonikis, † 304)
47
Agathopus, hl. (Märtyrer Thessalonikis,
† um 300) 47
Agapiti, Pietro Paolo (Maler und Architekt,
ca. 1470 – ca. 1540) 18 –19
Alexander, hl. (Märtyrer Thessalonikis, † um
300) 49, 193
Alexander III. (Papst, 1159 –1181) 27
Alexander (russ. Pilger, 14. Jh.) 328
Alexios I. Komnenos (Kaiser, 1081–1118)
284 – 286, 320, 323
Angebliches Hilfegesuch an den Westen
320 – 321
Älteste der Apokalypse 53
Ambrosius, hl. (Bf. von Mailand, 374 – 397)
45
Ananias, hl. (Priester aus Phönizien, † 303) 54
Anastasia, hl. († um 304 in Sirmium) 32
Anastasios der Perser, hl. (Mönch und Märtyrer, † 628) 317
Anastasios I. (Flavius Anastasius. Kaiser,
491– 518) 215, 405
Anastasios II. (Kaiser, 713 – 715/16) 244
Anastasius Bibliothecarius (um 810 – 878)
33, 318 – 320, 455
Andronikos II. Palaiologos (Kaiser,
1282 –1328) 430
Andronikos III. Palaiologos (Kaiser,
1328 –1341) 350
Anna Komnene 256, 349
Anonymität 218 – 220
Antiochia
Eroberung im Verlauf des ersten Kreuzzugs 321– 323
Antonios (Erzbf. von Thessaloniki, † 843)
346 – 349
Anysia, hl. (Märtyrerin Thessalonikis, † 304)
49
Apokalypse 53, 197, 420
Apostel 258, 261– 262 , 264
Arethas, hl. (Märtyrer aus Najran, † 523)
262 , 264
Aristarchos, hl. (lgd. erster Bf. Thessalonikis,
† 64) 53 – 54
Artemios, hl. (Märtyrer aus Antiochia, † um
362) 227
Asen (Iwan Asen I. Zar der Bulgaren,
1190 –1195) 291
Asketen (Askese) 28, 50, 216, 267, 429,
431– 432
Athos 307, 431– 432
Kloster der Großen Lavra
Demetriosreliquiar 359 – 366
Marmorreliquiar 356 – 358
Miniaturreliquiar 358
Kloster Vatopedi
Demetriosreliquiar mit Szenenzyklus
294, 352 – 356, 375
Bakchos, hl. (Märtyrer, † 303 in Resafa) 217,
323, 373
Balduin I. (lat. Kaiser, 1204 –1205) 324, 326
Bari 288
Überführung der Reliquien des hl. Nikolaus (1087) 283
Barlaam und Joasaph 420 – 424
Barnsley, Sidney (engl. Architekt, 1865 –
1926) 72
Basileios, hl. (Kirchenvater) 322
Basileios I. (Kaiser, 867 – 886) 254
Basileios II. (Kaiser, 976 –1025) 269 – 271
Basiliskos, hl. (Soldat aus Amaseia, † 306) 54
Benedikt XVI. (Papst, 2005 – 2013) 27
Berlin
Staatliche Museen (Kunstgewerbemuseum)
Goldikone des hl. Demetrios 268
Bertha von Sulzbach (Gemahlin Manuels I.
Komnenos) 296
Bleisiegel s. Siegel
Bohemund von Tarent (Fürst von Tarent,
1085 –1111; Fürst von Antiochia,
1098 –1111) 285 – 286, 321
Boissonnas, Frédéric (schwz. Fotograf,
1858 –1946) 66 – 67
Bonifaz I. (Markgraf von Montferrat 1191–
1207, Kg. von Thessaloniki 1204 –1207)
21, 294, 326
Boris und Gleb, hll. 302
Budapest
Ungarisches Nationalmuseum
Monomachos-Krone 338 – 340
Caen
Abteil der hl. Dreifaltigkeit 323 – 324
campagi 217
Cefalù
Dom 288
Ceseri Kasim Pascha (Großwesir Beyazits II.)
444
Chione, hl. (Märtyrerin Thessalonikis, † 304)
47
Chlamys 33, 35, 207, 209, 213, 216 – 217,
220, 226, 244, 258, 260, 262 , 264,
268, 271, 317, 338, 341, 351, 353, 356,
358 – 359, 375, 405, 423 – 424
Christus
Christusdarstellungen 53, 191–194,
210, 213, 235, 254, 261, 269, 294, 354,
358 – 359, 423, 428
Christusreliquien 325, 337, 343 – 344
Blutreliquie 324
Dornenkrone 344
Grabtuch in Turin 335
Kreuzreliquie 324, 337 – 338, 344
hl. Lanze 321
Salbstein 296
Clarke, Edward D. (engl. Reisender und
Naturforscher, 1769 –1822) 72
Colobium 205
confessio (fenestella confessionis) 143, 159
Damian, hl. s. Kosmas und Damian, hll.
Dandolo, Andrea (Doge, 1192 –1205) 325
David, hl. (Asketenheiliger Thessalonikis)
50 – 51, 240
Dečani
Klosterkirche 308
Deesis (s. a. Fürbitte) 194, 261, 264, 398
Demetrien (Demetriosfest in Thessaloniki)
399 – 408, 431
Demetrios, hl.
Brunnenwurf 378 – 388, 415 – 417, 455
Ikone in der Acheiropoeitoskirche
405 – 406
Ikonen in Hagios Demetrios
Ikone in Hagios Demetrios 403
Ikone im Ziborium von Hagios Demetrios 167
Ikone in der Demetrioskirche im Deuteron in Kpl. 296
Ikone in der Demetrioskirche von Dimi­
trov 305
478
Ikone im Kaiserpalast von Kpl. 286, 296
Ikone in der Marienkirche im Oikono­
meion in Kpl. 250, 254, 296
Ikone in T’rnovo 292
Von Johannes Geometres beschriebene
Ikone 258
Ikonographie 216 – 218
als Beamter 31, 35 – 36, 216 – 218,
226 – 227, 239 – 240, 268, 317, 377, 424
als Reiterheiliger 268, 323, 424
als Soldat 258 – 276, 374, 457
Brunnenwurf 415
Demetrioszyklen 308 – 311, 352 – 356,
414, 414 – 417
Lanzentötung 375 – 378, 414 – 415
Reliquien
Angebliche R. im Westen 323 – 324
Blutreliquie 155, 343, 351, 366, 373
Erdreliquie 144, 344
Fingerreliquie 324
Gewandreliquie 296, 302 – 305
Grabplatte 302 – 305
Knochenreliquie in Soissons 324
Kopfreliquie 13 –16
Myron 343, 345, 373, 378 – 388, 395,
409, 443, 454 – 455, 459
Ölreliquie 324, 328
Orarion 33, 35
Prokalymma (Abdeckung des
Schreins) 297 ­– 299, 302 – 305
Ring 33
Reliquientranslationen 13 – 25, 283
Demetrios Palaiologos (Despot, 1306 –1343)
411– 414
Demetrios Chomatenos (Erzbf. von Ochrid,
1216 –1236) 409 – 411
Demetrios Chrysoloras 378 – 379
Demetrios Kydones 439
Diadem 245
Dimitrov
Demetrioskloster 302 , 305
Domninos, hl. (Märtyrer Thessalonikis) 49
Doppeladler 459
Dragalevci
Klosterkirche 295
Dreifuß 177
Dyrrhachion (Durrës) 285, 289
Edessa 235, 321
Eirene, hl. (Märtyrerin Thessalonikis, † 304)
47
Eirene Dukaina (Gemahlin Johannes’ II.
Komnenos) 296
Ekphrasis 185 –188, 376
Anhang
Elias d. Jüngere, hl. (Mönch aus Sizilien,
† 904) 367
Engel 33, 53, 178, 191, 194, 197, 220, 223,
244, 264, 267, 269, 370, 376, 418, 426
Ephesos
Johanneskirche 135
Eudokia Makrembolitissa (Gemahlin Konstantins X. Dukas) 359
Eugenios von Trapezunt, hl. (Märtyrer, † um
300) 346
Eukarpion, hl. (Soldatenheiliger, † um 300)
54
Euphemia von Chalkedon, hl. (Märtyrerin,
† 303) 346
Eusebios (Erzbf. von Thessaloniki, sp. 6. / fr.
7. Jh.) 144, 172 –173, 178
Eustathios, hl. (Märtyrer d. 2 . Jh.) 264,
266 – 267
Eustathios (Erzbf. von Thessaloniki,
1178 –1195) 289 – 291, 351, 369
Eustratios, hl. (Märtyrer von Sebasteia, † um
300) 262 , 264, 266
Eutaxia (Personifikation der ›Ordnung‹ aus
den Miracula Sancti Demetrii) 227, 370,
404
Euthymios, hl. (Begründer des Koinobitentums) 426 – 431
Fächer 235
Fibel 216, 244
Florentios, hl. (Märtyrer Thessalonikis) 49
Fronto, hl. (Märtyrer Thessalonikis) 47
Fürbitte (s. a. Deesis) 191, 194, 209 – 210,
213, 219, 318, 356, 358, 375, 396, 398, 417,
423, 459
Galerius (Gaius Galerius Valerius Maximianus. Kaiser, 293 – 305 als Caesar, 305 – 311
als Augustus) 33, 41, 51, 191, 213, 285
Gelübde 191, 213, 218 – 219, 285
Georg, hl. 209, 214, 217, 262 , 264, 266 – 267,
268, 269, 271, 289, 305, 322 – 323, 356,
373, 424, 431
Kopfreliquie 317
George, Walter S. (engl. Architekt, 1881–
1962) 73, 76 – 77, 79, 198
Germanos II. (Patriarch von Konstantinopel,
1222 –1240) 409 – 411
Gesta Francorum 322
Gottfried von Mayenne (Bf. von Angers,
1093 –1101) 324
Graffiti 214 – 215
Gregorios Palamas, hl. (Erzbf. von Thessaloniki, 1347 –1359) 395, 406, 424, 432
Hagiasma 159, 383, 444
Halberstadt
Domschatz
Demetriosreliquiar (Inv. 16a)
338 – 340, 351
Demetriosreliquiar (Inv. 26) 340, 351
Demetriosreliquiar (Inv. 24) 340 –
343, 351
Heiligsprechung 27 – 28
Heilung von Kranken 33, 35, 84, 167,
225 – 227, 248 – 250, 311, 345, 346, 350,
366, 449
Herakleios (Flavius Heraclius. Kaiser,
610 – 641) 235
Hermagoras, hl. (lgd. Bf. von Aquileia, † um
70; tats. † um 304 in Sirmium) 32
Hesychasmus 431– 432
Hetoimasia 264
Hieropolis 235
Honorius III. (Papst, 1216 –1227) 327
Hosios Lukas, Kloster 137 Anm. 14, 227, 267
Ikonoklasmus 345 – 346
Ikonostase 400, 428, 431
infula 244
Innozenz III. (Papst, 1198 –1216) 324, 327
Isaak II. Angelos (Kaiser, 1185 –1195;
1203 –1204) 292
Isidor Glabas (Erzbf. von Thessaloniki,
1380 –1384; 1386 –1396) 380, 400
Ivan Asen II. (Zar der Bulgaren, 1218 –1241)
294, 305
Jerusalem 30, 174, 408
Eroberung durch die Kreuzfahrer 324
Eroberung durch Saladin 324
Grabeskirche 174
Jesaja (russ. Mönch, 15. Jh.) 443
Joasaph s. Barlaam und Joasaph
Johannes der Täufer, hl. 261, 327, 346, 395,
398
Johannes (fragwürdiger Heiliger Thessalonikis) 50
Johannes XV. (Papst, 985 – 996) 27
Johannes XXIII. (Papst, 1958 –1963) 20 – 22
Johannes Paul II. (Papst, 1978 – 2005) 27
Johannes XVI. Kalekas (Patriarch von Kpl.
1334 –1347) 395
Johannes II. Komnenos (Kaiser, 1118 –1143)
296
Johannes III. Vatatzes (Kaiser von Nikaia,
1222 –1254) 328, 398
Johannes V. Palaiologos (Kaiser, 1341–1391)
377
Register (Orte, Personen, Sachen)
Johannes (Erzbf. von Thessaloniki, fr. 7. Jh.)
47, 49, 178, 227, 370
Johannes Anagnostes 441– 443
Johannes von Damaskus 346
Johannes Geometres (Dichter, 10. Jh.) 258
Johannes Kameniates (Lektor der Kirche von Thessaloniki, Historiograph)
251– 253, 345, 367
Johannes Staurakios (Chartophylax von
Hagios Demetrios, 13. Jh.) 299, 351,
369 – 370
Joost van Ghistele 443
Julian (Flavius Claudius Iulianus. Kaiser,
360 – 363) 55
Justinian I. (Flavius Petrus Sabbatius Iustinianus. Kaiser, 527 – 565) 30 – 31, 144, 178,
209, 459
Justinian II. (Kaiser, 685 – 695; 705 – 711)
242 , 244, 247 – 248, 459
Kahn, Albert (frz. Philanthrop, Pionier der
Farbfotografie, 1860 –1940) 73, 78 – 79
Kalojan (Zar der Bulgaren, 1197 –1207)
294 – 295, 308, 312 , 326, 353, 355
Kamuliana 235
Kanoniker vom hl. Grab 326 – 327
Karl der Kahle (westfränkischer König,
843 – 877; Kaiser, 875 – 877) 33, 319
Kassander (König Makedoniens, 305 – 297
v. Chr.) 41
Kassandria (Valta)
Kirche der Geburt der Muttergottes 153
Kautzsch, Rudolf (Kunsthistoriker,
1868 –1945) 107
Keramidion 235
Kiew 299 – 302
Demetrioskloster 302
Kathedrale des Erzengels Michael 302
Kinder 191–193, 209, 213 – 214
Kiti
Panhagia Angeloktistos 418
Konfessio s. confessio
Konrad von Krosigk (Bf. von Halberstadt,
1201–1209) 326, 338
Konstantin I. d. Gr. (Flavius Valerius Constantinus. Kaiser, 306 – 337) 45, 51, 258
Konstantin VII. Porphyrogennetos (Kaiser,
913 – 959) 256 – 258, 262
Konstantin VIII. (Kaiser, 1025 –1028)
Konstantin IX. (Kaiser, 1042 –1055) 262
Konstantin X. Dukas (1059 –1067) 262 , 359
Konstantinopel
Geschichtliche Ereignisse
Belagerung durch die Awaren (617) 237
479
Belagerung durch die Awaren und
Perser (626) 237 – 238
Eroberung und Plünderung durch die
Teilnehmer des 4. Kreuzzugs (1204)
25, 173, 325
Eroberung durch die Osmanen (1453)
439
Chrysotriklinos 258
Demetrioskapelle im Kaiserpalast 256
Demetrioskirche im Deuteron 254
Demetrioskloster auf der Serailspitze
328 – 329
Hagia Sophia 135 –136
Johanneskirche in Oxeia (Grab des hl.
Artemios) 227
Johanneskirche (-kloster) des Studios
114, 328
Marienkapelle am Pharos 235, 256, 296
Marienkirche im Oikonomeion 254
Pantokratorkloster 296 – 299
Überführung des Prokalymma (1148)
297 – 299
Polyeuktoskirche 115
Sergios-und-Bakchos-Kirche 111, 135
Konstantinos Harmenopoulos 400, 407, 431
Korfu 288, 325
Korinth 323
Leonidas-Basilika in Lechaion 114, 146
Kosmas und Damian, hll. (Ärzteheilige aus
Kilikien, † 303) 53 – 54, 317, 341, 352 ,
430
Koutrouvia (s. a. Pilgerampullen) 383 – 385,
458, 460
Kranz 33, 177, 194, 220, 289 – 290, 317, 376
Kreuz 177, 192 –193, 258, 268, 286, 368, 409
Doppelkreuz 368, 423
Kreuzglobus 267, 294
Lebensspendendes Kreuz 340, 359
Stufenkreuz 368
Tragekreuz 262 , 264, 317, 338, 358
Kreuzigung 337 – 338, 351, 376, 407, 418
Krone 245, 256, 258, 262 , 269, 289, 423 – 424
Kreuzzüge
Erster Kreuzzug (1096 –1099) 320 – 321
Vierter Kreuzzug (1202 –1204) 21,
324 – 325
Kuber (Anführer von Exilgriechen im 7. Jh.)
239
Kyprianos (lgd. Bischof von Thenai aus den
Miracula Sancti Demetrii) 179, 217, 225,
258, 344
Kyrill und Methodios, hll. 292 – 293, 320
Kyrillos, hl. (Bf. von Gortyn, † um 250 oder
305 – 313) 54
Labarum 286, 294, 409
Lambert von Noyon (Kapellan Kaiser Balduins I.) 325
Lanze 33, 56, 244, 258, 260, 268 – 269,
294 – 295, 359, 366, 405 – 406, 443
Le Mans
Kathedrale 324
Leon, hl. (Soldatenheiliger) 54
Leon III. (Kaiser, 717 – 741) 244
Leon VI. (Kaiser, 886 – 912) 254 – 256
Leon (Erzbf. von Thessaloniki, 840 – 843)
215, 404
Leon (praefectus praetorio bzw. praefectus
Thessalonicensis, 7. Jh.) 199, 208 – 209
Leon von Tripolis (arab. Pirat im frühen
10. Jh.) 251
Leontios (Präfekt aus den Passiones Sancti
Demetrii) 33, 34 – 36, 56, 84, 127
Libation 155, 345
Licinius (Licinianus Licinius. Kaiser,
308 – 324) 45
Lietbert (Bf. von Cambrai, 1051–1076) 323
Limburg an der Lahn
Diözesanmuseum
Staurothek 338 – 340
Löwe 457 – 458
London
British Library
Theodor-Psalter 354
British Museum
Enkolpionreliquiar 373 – 374
Loros 294
Lucas, Paul (frz. Altertumskundler u. Reisender, 1664 –1737) 72
Lukas, hl. (Eremit, 10. Jh.) 4 23
Lupos, hl. (Gefährte des hl. Demetrios) 33,
35, 37 Anm. 23, 341, 352, 356, 359, 366, 376
Lyaios (lgd. Gladiator aus den Passiones
Sancti Demetrii) 33 – 34, 37 Anm. 23, 56,
267, 308, 310, 353 – 355, 414 – 415
Lythrankomi
Panhagia Kanakaria 418
Makarios Makres 376 – 377
Malchos (Geschichtsschreiber, 5. Jh.) 31
Mandylion 235
Mantini, Filippo (Bf. von Cagli und Pergola,
1931–1939) 20 – 21
Manuel I. Komnenos (Kaiser, 1143 –1180)
296 – 299
Manuel II. Palaiologos (Kaiser, 1391–1425)
439
Manuel Kantakuzenos (Despot von Morea,
1349 –1380) 457
480
Manuel Philes 305, 395 – 397, 411
Manuel Straboromanos 286
Maphorion 209
Mappa 205, 209
Maria, hl. 191–192 , 209 – 213, 215,
237 – 238, 258, 261, 269, 418
Darstellungen 19, 191–193, 209 – 213,
373, 405 – 406, 418, 423, 426
Kult in Thessaloniki 404 – 406
Maria d. Jüngere, hl. († 903 in Byzanz) 346
Marianos (lgd. Statthalter aus den Miracula
Sancti Demetrii) 167, 177, 225 –227, 308,
353
Markos Eugenikos 442 – 443
Markus, hl. (Evangelist) 283
Martyrologium 27 – 28
Martyrologium Hieronymianum 30
Syrisches Martyrologium d. J. 411 30, 47,
51
Matrona, hl. (Märtyrerin Thessalonikis,
† 3./4. Jh.) 47, 49, 193
Maurikios (Flavius Mauricius Tiberius.
Kaiser, 582 – 602) 144, 235
Mehmet I. (Sultan, 1413 –1421) 439 – 441
Menas, hl. (ägyptischer Märtyrer, † um 300)
216
Merkurios, hl. 264, 266 – 267, 269, 271, 288,
322
Methodios, hl. s. Kyrill und Methodios
Micci, Costanzo (Bf. von Cagli und Pergola,
1977 –1985) 13
Michael IV. Paphlagon (1034 –1041) 350
Michael VIII. Palaiologos (Kaiser, 1259 –
1282) 328, 418
Michael IX. Palaiologos (Kaiser, 1294/5 –
1320) 418
Michael Glabas Tarchaneiotes 426, 430 – 431
Miracula Sancti Demetrii 224 – 228,
318 – 320, 454
Sammlung des Erzbf. Johannes 224 – 227,
238
I.1 (Heilung des Präfekten Marianos)
167, 172 , 177, 225 – 226
I.2 (Heilung eines blutflüssigen Statthalters) 225
I.3 (Heilung von Pestkranken) 225,
226
I.4 (Heilung eines besessenen Soldaten) 172 –173, 225
I.5 (Vergebliche Suche nach den
Deme­triosreliquien) 47, 144 –145,
225, 344
I.6 (Brandzerstörung des Ziboriums)
225, 172
Anhang
I.7 (Betrügerischer Sakrestan) 168, 177,
225
I.8 (Umleitung von Getreideschiffen
nach Thessaloniki) 225, 226, 228, 441
I.9 (Umleitung von Getreideschiffen
nach Thessaloniki) 225, 228, 441
I.10 (Demetrios und Eutaxia) 171,
173, 177 –178, 225, 404
I.11 (Betrafung eines blasphemischen
Statthalters) 225
I.12 (Brandzerstörung des Ziboriums)
172 , 225
I.13 (Abwehr der belagernden Awaren)
225, 258
I.14 (Abwehr der belagernden Awaren)
268
I.15 (Belagerung Thessalonikis durch
die Slawen) 167, 178, 225, 228,
239 – 240
Anonyme Sammlung 224 – 227, 239
II.1 (Belagerung Thessalonikis durch
die Slawen) 225, 226, 239
II.2 (33 -tägige Belagerung Thessalonikis) 225, 226, 239
II.3 (Brandzerstörung von Hagios
Deme­trios) 129 –134, 208, 225, 239
II.4 (Komplott des Perbundos) 225,
226, 239
II.5 (Komplott des Kuber) 225, 239
II.6 (Errettung des Bischofs Kyprianos
von Thenai) 179, 217 – 218, 225, 258,
320, 344, 367
Anonyme Sammlung des 10. Jh. 224,
248 – 251
III.1 (Heilung eines in Kpl. erblindeten
Thessalonikers) 249 – 250, 254
III.2 (Heilung eines erblindeten Bürgers von Adrianopel) 249 – 250
III.3 (Errettung von Pilgern auf dem
Weg nach Thessaloniki) 249 – 251
III.4 (Heilung eines alten Mannes vor
den Mauern Thessalonikis) 249 – 250
­III.5 (Errichtung einer Demetrioskirche in Drakontiana) 249 – 250
Mistra
Metropolis 354 – 355, 375
Peribleptos-Kirche 457
Monogramm 129, 385
Monza
Domschatz
Ölreliquien aus Rom 344
Morigerati
San Demetrio 23
Moskau
Historisches Museum im Kreml
Demetriosreliquiar in Ziboriumform
358 – 366
Tretjakow-Galerie
Ikone mit Darstellung des thronenden
Demetrios 305
Mosaik mit Darstellung des hl. Demetrios (aus Kiew) 302
Münzen
Münzen Alexios’ I. Komnenos mit Deme­
triosdarstellung 286
Münzen Johannes’ V. Palaiologos mit
Darstellung der Lanzentötung des hl.
Demetrios 377 – 378
Münzen des Theodoros Angelos mit
Darstellung des thronenden Demetrios
305
Münzen des Theodoros Komnenos
Dukas mit Demetriosdarstellung 409
Münzen der Aseniden mit Demetriosdarstellung 294
Normannische follari mit Demetriosdarstellung 288
Muttergottes s. Maria, hl.
Myron, Myroblysie (s. a. Demetrios, hl.: Reliquien: Myron) 345 – 346, 454 – 455
Mzcheta
Kirche des hl. Kreuzes 176 –177
Nea Anchialos
Basilika A 114, 129, 240
Nestor, hl. (Gefährte des hl. Demetrios)
33 – 34, 37 Anm. 23, 56, 267 – 268, 288,
308, 310, 338, 341, 352 – 356, 359, 366,
395, 414 – 415
Nestorchronik 299, 302
New York
Metropolitan Museum (The Cloisters)
Elfenbeintafel mit Darstellung des hl.
Demetrios 258
Fieschi-Morgan-Staurothek 337 – 338
Nikasios (Mönch des Pantokratorklosters in
Kpl. 12 . Jh.) 297 – 288
Nikephoros Gregoras 380, 415
Niketas (Erzbf. von Thessaloniki, 12 . Jh.) 367
Niketas Choniates 292 , 349 – 350
Nikodemos Hagiorites, hl. (Asket und
Mönch, 1749 –1809) 298
Nikolaos Kabasilas, hl. (Theologe und Mystiker, † nach 1391) 395, 432
Nikolaos Mystikos (Patriarch von Kpl.,
901– 907; 912 – 925), 253 – 254
Nikolaus, hl. (Bischof von Myra) 283, 288,
346, 430
Register (Orte, Personen, Sachen)
Nikolaus von Thingeyrar 296, 305
Nikon von Sparta, hl. (Mönch, † 998) 346
Nikopolis
Kirche des Bischofs Dometios 241
Nimbus, Rechtecknimbus 205, 242 , 245,
423
Normannen
Angriffe auf Nordgriechenland 284 – 285
Oleg (Herrscher in der Kiewer Rus,
879 – 912 o. 922) 299
Onesiphoros, hl. (Soldatenheiliger, 1. Jh.) 54
opus sectile 88 – 89, 122 –125, 177, 223, 457
Orans 55, 171, 191, 194 –195, 209, 213, 220,
310, 341, 352 , 359, 366, 371, 405, 414
Orarion 33, 35, 199, 207
Oxford
Bodleian Library
Menolog des Demetrios Palaiologos
375, 411– 414
Palermo
Cappella Palatina 288
Martorana (Sta. Maria dell’Ammiraglio)
288
Pallium 31, 216, 264
Panteleimon, hl. (Arztheiliger, † 303) 430
Panteleimon II. (Metropolit von Thessaloniki, 1974 – 2003) 13
Paraklesis 213
Parenzo (Poreč)
Euphrasius-Basilika 115
Paris
Louvre
Harbaville-Triptychon 264
Steatitikone 264
Saint Dénis du Pas 324
Passio Altera 32 – 34, 35, 56, 351
Passio Prima 32 – 34, 35
Passio Tertia 33
Patara
Querhausbasilika 146
Paul d. Jüngere, hl. (Mönch, † 956 in Latros)
346
Peć
Demetrioskirche 308, 311
Perbundos (Anführer der Slawen im 7. Jh.)
239
Perge
Querhausbasilika 146
Perotti, Niccolò (Erzbf. von Siponto,
1458 –1480) 457 – 461
Peter IV. (Teodor-Peter. Zar der Bulgaren,
1185 –1197) 291
481
Petros von Atroa, hl. (Mönch, † 837 in
Atroa) 346
Petrus Tudebode 323
Phantinos, hl. (Asket, 10. Jh.) 344
Phelonion 205, 207
Philemon, hl. (Flötenspieler, † 305) 54
Philippi
Basilika A 114, 146
Oktogon-Kirche 224
Philippos, hl. (Bf. von Herakleia in Thrakien,
† 304) 54
Philotheos Kokkinos (Patriarch von Kpl.,
1364 – 1376) 4 32
Phokas (Kaiser, 602 – 610) 238, 247
Photeine, hl. 424
Photios I. (Patriarch v. Kpl., 858 – 867 und
878 – 886) 33
Pilgerampullen (s. a. Koutrouvia) 174, 308,
324, 337, 383, 386, 460
Pilgerwesen 30, 326 – 327, 399
Pococke, Richard (engl. Reisender, 1704 –
1765) 72 , 444
Pola
Kathedrale 324
Polykarp, hl. 417
Porphyrios, hl. (Diener des hl. Onesiphoros,
1. Jh.) 54
Priskos, hl. (Soldatenheiliger, † 259) 54
Prizren
Bogorodica Ljeviška 308 – 311, 371
Prokesch von Osten, Anton 449
Prokopios, hl. (Märtyrer, † 303 in Skythopolis) 262 , 264, 266 – 267, 269, 271, 429
Pullan, Richard P. (Archäologe und Architekt, 1825 –1888) 70 – 72 , 76
Quirinus, hl. (Bf. von Siscia, † 308/9) 32
Ravenna
San Apollinare Nuovo 31, 216
San Vitale 111
Recktecknimbus s. Nimbus
Reliquien s. a. Demetrios, hl.: Reliquien
Kontaktreliquien 343 – 344
Robert von Clari 296
Robert Guiskard (Normannenherzog,
1058 –1085) 285
Roger II. (Normannenkönig, 1130 –1154)
288
Rom
Bibliotheca Apostolica Vaticana
Menolog Basileios’ II. 375
Palazzo Venezia
Elfenbeintriptychon 260 – 264
San Giorgio in Velabro 317
San Teodoro 317
Santa Maria Antiqua 220 – 221, 317 – 318
Santi Cosma e Damiano 317
Santi Quirico e Giulitta 317
Titulus Pammachii (Santi Giovanni e
Paolo) 55
Vatikanische Museen
Reliquiar mit Steinen aus dem Hl.
Land 337
Elfenbeintriptychon 264
Romanos, hl. (Diakon aus Caesarea, † 303)
54
Romanos Lekapenos (Kaiser, 920 –944) 235
Romuliana (Geburtsstadt d. Kaisers Galerius) 51
Roncalli, Angelo Giuseppe (apost. Nuntius
in Kpl. und Bf. von Mesembria, 1931–
1944) s. Johannes XXIII.
Sabas, hl. (Mönch und Einsiedler, † 532) 317
Saladin (Sultan von Ägypten, 1171–1193)
324
San Lorenzo in Campo 13 –18, 22 , 25, 455
Klosterkirche San Lorenzo 18 – 21
Sankt Petersburg
Eremitage
Steatitikone 268
Elfenbeintriptychon 266
Sassoferrato
Museo Civico
Mosaikikone des hl. Demetrios 380,
457 – 461
Sava, hl. (Erzbf. von Serbien, 1220 –1236)
307
Schiltperger, Johann 379 – 380
Schultz, Robert W. (schott. Architekt,
1860 –1951) 72
Schwert 19, 258, 260, 262 , 267 – 269, 286,
294, 305, 308, 373, 405 – 406
Sergios, hl. 209, 214, 217, 323, 373
Sergios (Patriarch von Kpl., 610 – 638) 237
Siegel
Siegel der Aseniden mit Darstellung des
hl. Demetrios 294
Siegel der Erzbf. Thessalonikis mit Darstellung des hl. Demetrios 396 – 398
Siegel der Fürsten von Kiew mit Darstellung des hl. Demetrios 302
Siegel der Fürsten von Nowgorod mit
Darstellung des hl. Demetrios 302 , 305
Simeon, hl. (Stylit, † 459) 30, 216
Sirmium 30 – 32 , 34 – 36
Anastasiakirche 34, 38 Anm. 39,
482
Demetriuskirche 34, 38 Anm. 39, 293
Eroberung durch die Hunnen 441 31, 36
Skorpion 33, 179, 353, 395, 414 – 415
Slawenmission 292 – 294
Sofia
Archäologisches Nationalmuseum
Ikone aus Poganovo 407 – 408
Staurothek von Pliska 337
Soğanlı
Karabaş Kilise 267
Soissons
Kloster St.-Jean-des-Vignes 324
Spolien 107 –121, 125, 153 –154, 159, 165,
173, 224, 368, 445
Sremska Mitrovica s. Sirmium
Stefan Nemanja (König der Serben,
1167 –1196) 307
Stefan Uroš II. Milutin (König der Serben,
1282 –1321) 430
Stefan Uroš III. Dečanski (König der Serben,
1321–1331) 308
Stefan Uroš IV. Dušan (König der Serben,
1331–1355) 308, 311
Sticharion 199, 207
Stobi
Bischofskirche 115
Symeon (Erzbf. von Thessaloniki, 1416/17 –
1429) 380, 400 – 403, 439 – 441
Synaxar der Großen Kirche 49, 254
Tetrabasileion 459
Texier, Charles (Archäologe und Architekt,
1802 –1872) 70 – 72 , 76
Thaddäus, hl. (Apostel) 235
Thekla, hl. (Schülerin des Paulus) 216
Thenai
Demetrioskirche 179, 344, 367
Theodor Stratelates, hl. 210, 214, 217, 262 ,
264, 266 –267, 268, 269, 271, 322 –323, 430
Theodor Tiron, hl. 262 , 264, 266 – 267, 269,
271, 288, 430
Theodor Angelos (Kaiser, 1224 –1230) 305
Theodor Komnenos Dukas (König von
Thessaloniki, 1222 –1230; Kaiser,
1224 –1230) 328, 398, 408 – 411
Theodor (Bf. Thessalonikis, 11. Jh.) 147
Theodor Balsamon (Kleriker in Kpl. 12 . Jh.)
292
Theodora, hl. (Nonne in Thessaloniki, 9. Jh.)
345 – 346
Theodosius I. (Flavius Theodosius. Kaiser,
379 – 395) 45
Theodulos, hl. (Märtyrer Thessalonikis,
† um 300) 47
Anhang
Theophanu, hl. (Gemahlin Leons VI.)
254 – 256
Therinos, hl. (Soldatenmärtyrer, † 303) 54
Thessaloniki
Geschichtliche Ereignisse
Aufstand der Bevölkerung gegen den
kaiserlichen Beamten (390) 45
Belagerung durch die Goten (479) 31,
45
Belagerung durch die Bulgaren (1040)
349
Belagerung durch die Bulgaren, Tötung
Kalojans (1207) 294 – 295, 326
Belagerung durch die Awaren (586)
238
Belagerung durch die Slawen (614)
238 – 239
Belagerung durch die Slawen (617/18)
239
Belagerung durch die Slawen (676/77)
239
Besuch Kaiser Alexios’ I. Komnenos
(1107) 287
Besuche Kaiser Basileios’ II. (1001 und
1014) 271
Besuch Kaiser Justinians II. (688) 244
Brand des Jahres 1917 63 – 68
Einfälle der Goten im 3. Jh. 41, 44
Erhebung zum Sitz der Diözese Macedonia et Dacia 45
Eroberung durch die Araber (904)
244, 248 – 254, 346, 367
Eroberung durch die Normannen
(1185) 289 – 291
Eroberung durch die Osmanen (1430)
398 – 399, 441– 443
Eroberung durch Theodoros Komnenos Dukas (1222) 328
Gründung der Stadt (316/315 v. Chr.)
41
Herrschaft der Lateiner (1204 –1222)
324 – 328
Hungernot und Unruhen unter Phokas
(602 – 610) 238, 247
Komplott des Kuber (7. Jh.) 239, 247
Venezianische Herrschaft (1423 –
1430) 399
Verlegung des Sitzes der Präfektur des
Illyricum (441 n. Chr.) 31, 45, 127
Wiedereroberung durch die Griechen
1912 73, 450
Zelotenregierung (1342 –1350) 398
Hagios Demetrios 63 –136
Älterer Vorgängerbau? 83 – 86
Altarbereich 88, 147 –156
Altarkrypta 155 –156
Altarziborium 147
Ambo 223 – 224, 228
Annexräume im Nordwesten 165 –
166, 444
Apsis 418
Bischofsthron 150, 403
Bodenniveaus, Paviment 89 – 93, 99,
149, 153
Brandzerstörung im 7. Jh. 208, 239
Brandzerstörung 1917 63 – 68
Brunnen 383, 415 – 417
Datierung 127 –136
Emporen 88, 93, 99, 104 –105
Euthymioskapelle 244, 418, 426 – 431
Fenster, Durchfensterung 86, 88
Forschungsgeschichte 70 –81, 444 – 450
Graffiti 214
Grundrißanomalien 93 –105
Heiligenschrein (s. a. Ziborium)
369 – 373, 385 – 388, 403 – 404, 414
Myronabsonderung 349 – 350,
370, 383 – Plünderung durch die
Normannen (1185) 289 – 291 –
Reli­quiare als Reflex des Heiligenschreins 351– 353.
Inschrift Justinians I. 30 – 31
Kapelle Johannes’ d. T. 346 – 349
Kapitelle 86, 106 –121
Anordnung 106 – Bossenleisten 111 – Faltkapitelle 106, 111
– feingezahnter Akanthus 106,
129 – ionische Kämpferkapitelle
119 –120 – Kompositkapitell 106,
129 – Pilasterkapitelle 119 – windbewegter Akanthus 106
Krypta unter der Apsis und dem Querhaus 99 –104, 156 –165
Hagiasma 159 – Kapelle 159 –
Myronabsonderung 383 – 384,
417 – Ziborium 159
Malereien 220 – 223
M. im Narthex 418 – 423 – M.
(Demetrioszyklus) im nördlichen
Seitenschiff 414 – 417 – Darstellung
eines reitendes Würdenträgers und
eines Kirchenraums auf der Südwand des Naos 242 – 247 – Heiligendarstellungen 417 – 418 – M. auf
dem Obergaden 223 – M. auf den
Pfeilern zwischen Mittelschiff und
südlichem Seitenschiff 423 – 424 –
M. auf der Südwand des Naos 220
Register (Orte, Personen, Sachen)
Modernes Ziborium 16
Mosaikdekor 72 – 73, 129, 189 – 215
M. hinter der Apsis 220 – M. auf
den Querhauspfeilern 199 – 215 –
M. im nördl. Seitenschiff 171,
189 –197 – M. auf der Westwand
des Naos 207 – M. im südlichen
Seitenschiff 171, 195 – M. in den
Bögen der Westfassade 129 – Spätere Ergänzungen und Restaurierungen 198 –199, 223
Obergaden 86, 88, 105, 223
opus sectile 88 – 89, 122 –125, 177
Planimetrie 126 –127
Querhaus 88, 93 –104, 125, 129,
144 –146
Rekonstruktion des Ursprungsbaus
105
Säulen 86 – 88, 93
Postamente 106 – Säulenbasen
95
Schrankenplatten 120 –121, 129,
147 –150, 153, 159
Seitenschiffe 86 – 88, 93 – 95
Stützenwechsel 86, 93, 135
Stylobat 93
Synthronon 150
Templonanlage 149 –150, 153
Tribelon 86, 107, 115, 119, 129, 228,
420
Übertragung an den lat. Klerus
(1204 –122s) 326 – 328
Umwandlung in eine Moschee 166,
444
Vorgängerbebauung 82 – 83
Nymphäum 159 – Therme 83, 165
– Vorhof 159
Vorhalle 86, 195, 418 – 420
Wiederaufbau im 7. Jh. 129 –134,
208 – 209
Wiederaufbau nach 1917 68 – 70
Wiedereinweihung 1949 70
Ziborium 166 –172 , 177 –178, 195,
223 – 224, 454
Beschreibungen 167 –171,
177 –178 – Brandzerstörung 167,
171–172 – Darstellungen 171 –
Inneres 167 –171, 404 – Reste eines
Marmorziboriums 368 – Spätere
Geschichte 366 – 373
Ziegelstempel 129
483
Zugänge 144
Weitere Kirchen:
Acheiropoeitoskirche 46, 48, 73, 114,
215 – 216, 400
Baptisterium 215 – 216, 404 –
Mosaikdekor 129
Apostelkirche 375 – 377
Basilika an der Tritis-SeptembriouStraße 49
Hagia Katharina 443
Hagia Sophia (Bischofskirche) 46, 48,
73, 144, 344, 443
Hagios Georgios 41, 46 – 47, 51–55, 443
Mosaiken 51– 55, 129
Hagios Nikolaos Orphanos 443
Hagios Nikolaos Tranos 407
Hagios Panteleimon 443
Hosios David 46
Kataphyge-Kapelle 400, 406 – 408
Kirche der h. Matrona 49 – 50
Oktogon im Westen der Stadt 46
Vlatadon-Kloster 443
Profanbauten:
Agorai (Obere und Untere A.) 41, 46,
55, 407
Galeriusbogen 41
Hafen 45
Palast des Galerius 41, 45
Rotunde s. Thessaloniki: Weitere Kirchen: Hagios Georgios
Stadion bei Hagios Demetrios 244
Stadion beim Palast 41, 46
Stadtmauer 41, 42 – 43, 45, 46, 251
Theater an der Oberen Agora 41, 45
Therme unter Hagios Demetrios
55 – 56, 83, 244
Zisternen 46
Timarion 399 – 400
Toga 205, 209
Tragekreuz s. Kreuz
Translationen von Heiligen 32 , 55, 283
Traum 33, 167, 171, 178, 215, 227 – 228, 248,
254, 258, 285, 290, 351, 370, 378, 441
Trikkala
Porta Panhagia 457
T’rnovo
Aufstand der Brüder Peter und Asen
(1185) 291– 292
Demetrioskirche 291– 292
Tunika 205, 209, 217, 244, 258, 262 , 317,
375, 423 – 424
Ulrich, hl. (Bf. von Augsburg, 923 – 973)
27
Urban II. (Papst, 1088 –1099) 320
varietas 113 –121
Venedig
Geschichtliche Ereignisse
Überführung der Markusreliquien
(828) 283
Biblioteca Marciana
Titelblatt des Psalters Basileios’ II.
269 – 271
San Marco
campitello 173
Fassadenrelief mit Darstellung des
thronenden Demetrios 305
Pala d’Oro 338 – 340, 343
Spolien aus Konstantinopel 325
San Marco, Schatzkammer
Emailikone des hl. Michael 267 – 268,
343
Verhüllte Hände 191, 193 –195, 205, 209,
317, 407
Via Egnatia 41, 46, 406
Vier Gekrönte, hll. († um 302) 32
Višgorod 302
Vision 227 – 228, 285, 454
Vladimir
Demetrioskathedrale 302
Vsevolod III. (Fürst von Vladimir-Soustal,
1176 –1212) 302 , 305
Warinus (lat. Erzbf. von Thessaloniki,
1209 –1216) 327
Washington DC
Dumbarton Oaks Collection
Enkolpionreliquiar 373 – 374
Weihrauch 144, 235, 403, 414, 423
Wilhelm II. (Normannenkönig, 1166 –1189)
289
Zacharias (Papst, 741– 752) 317
Zachos, Aristoteles (Architekt, 1871–1939)
66, 68
Zara (Zadar) 324
Zeloten 398
Zepter 205, 209, 320, 377
Zeremonienbuch Konstantins VII. Porphyrogennetos 268 – 269
Ziborium 173 –178
484
Anhang
Abbildungsnachweis
I. Prolog: Die Überführung
von Demetriosreliquien nach
Thessaloniki in den Jahren 1978
und 1980
Abb. 9: Verf. auf der Grundlage von Ćurčić
2010, 105 Abb. 99 u. 108 Abb. 106 sowie
Spieser 1984, 166 Abb. 9.
Abb. 10: Thomas Kaffenberger.
Abb. 11: Euterpi Marki, Ἕνας ἄγνωστος
Abb. 1: Verf.
Abb. 2: Angeloni-Giorgi 1989,
Farbabbildung 7.
Abb. 3: Angeloni-Giorgi 1989,
SW-Abbildung 31.
Abb. 4: Angeloni-Giorgi 1989,
Farbabbildung 9.
Abb. 5: Verf.
Abb. 6: Tassias 2002 , Taf. im Anhang.
Abb. 7: Verf.
Abb. 8: Verf.
Abb. 9: Verf.
Abb. 10: Verf.
Abb. 11: Verf.
Abb. 12: Verf.
Abb. 13: Theochari 1979, Taf. 14.
Abb. 14: Angeloni-Giorgi 1989,
Farbabbildung 5.
Abb. 15: Archiv der Tageszeitung Makedonia.
ὀκταγωνικὸς ναὸς στὴ Θεσσαλονίκη,
Makedonika 23, 1983, 117 –133.
Abb. 12: Ćurčić 2010, 103 Abb. 95.
Abb. 13: Verf.
Abb. 14a: Zentralinstitut für
Kunstgeschichte, München (Fotoarchiv).
Abb. 14b: Zentralinstitut für
Kunstgeschichte, München (Fotoarchiv).
Abb. 15: Maria G. Soteriou, Προβλήματα
τῆς εἰκονογραφιáς τοῦ τρούλλου τοῦ ναοῦ
Ἁγίου Γεωργiόυ Θεσσαλονίκης, Deltion
tes Christianikes Archaiologikes Hetaireias,
ser. IV, Bd. 6, 1972 , 191– 204, Taf. 66 (mit
Veränderungen des Verf.).
Abb. 16: Verf.
Abb. 17a: Zentralinstitut für
Kunstgeschichte, München (Fotoarchiv).
Abb. 17b: Zentralinstitut für
Kunstgeschichte, München (Fotoarchiv).
II. Thessaloniki und Sirmium:
Zwei Städte im Streit um den
heiligen Demetrios
IV. Ein Heiliger erhält ein Zuhause:
Die Kirche Hagios Demetrios
Abb. 1: Wikipedia Commons
Abb. 2: Wikipedia Commons
Abb. 3: Verf.
Abb. 4: Verf.
Abb. 5: Benedikt Huber
III. Demetrios’ Konkurrenten:
Heilige im spätantiken Thessaloniki
Abb. 1: Tilmann Bechert, Die Provinzen des
Römischen Reiches, Mainz 1999, 73 Abb 88.
Abb. 2a–c: Adam-Veleni 2003, Abb. auf S.
124 –125
Abb. 3: Vitti 1996, Plan 6.
Abb. 4: Benedikt Huber
Abb. 5: Google Earth (Beschriftungen Verf.)
Abb. 6: Thomas Kaffenberger
Abb. 7: Verf.
Abb. 8: Verf.
Abb. 1: British School at Athens (Aufnahme:
Schultz und Barnsley).
Abb. 2a–c: Postkarten aus dem Jahr 1917,
Archiv Verf.
Abb. 3: Wikipedia Commons.
Abb. 4: Mazower 2004, Abb. auf S. 319 (mit
Veränderungen des Verf.)
Abb. 5a–b: Postkarten aus dem Jahr 1917,
Archiv Verf.
Abb. 6: Sakis Serefas – Haris Yiakoumis,
Thessalonique à la première personne, Paris
2005, Abb. auf S. 164.
Abb. 7a–d: Postkarten aus dem Jahr 1917,
Archiv Verf.
Abb. 8: Soteriou 1952 , Taf IIb.
Abb. 9: Frédéric Boissonnas, L’image de la
Grèce: La Macédoine Occidentale, Genf 1921,
Taf. 9.
Abb. 10: Olga Gratziou – Anastasia
Lazaridou, Από τη Χριστιανική Συλλογή
στο Βυζαντινό Μουσείο, 1884 –1930 (Apo
te Christianike Sylloge sto Byzantino Museio,
1884 –1930), Athen 2006, 328 Abb. 555.
Abb. 11: Elene-Anna Chlepa, Τα Βυζαντινά
μνημεία στη Νεότερη Ελλάδα. Ιδεολογία και
πρακτική των αποκαταστάσεων 1833 –1939
(Ta byzantina mnemeia ste neotere Hellada.
Ideologia kai praktike ton apokatastaseon
1833 –1939), Athen 2011, 181 Abb. 181.
Abb. 12: The Courtauld Institute of Art
(Aufnahme: Robert Byron).
Abb. 13a–b: Sammlung Verf.
Abb. 14: Archiv Verf.
Abb. 15: Aufnahme im Museum der Krypta
von Hagios Demetrios.
Abb. 16: Postkarte aus dem Archiv des Verf.
Abb. 17: British School at Athens
(Aufnahme: Schultz und Barnsley).
Abb. 18: British School at Athens
(Aufnahme: Schultz und Barnsley).
Abb. 19: Texier – Pullan 1864, Taf. 18 –19.
Abb. 20: Uspenskij 1909, Taf. 17.
Abb. 21: British School at Athens
(W. S. George).
Abb. 22: British School at Athens
(W. S. George).
Abb. 23: Musée Albert Kahn, Paris.
Abb. 24: Pelekanides 1972 (1977), 321 Abb. 1.
Abb. 25: Soteriou 1952 , Plan V.
Abb. 26: Verf. auf der Grundlage eines
Plans im Museum der Krypta von Hagios
Demetrios.
Abb. 27: Soteriou 1952 , Plan II (mit
Ergänzungen des Verf.).
Abb. 28: Mentzos 2001, 190 Abb. 3.
Abb. 29: Verf.
Abb. 30a: Soteriou 1952 , Taf. 7a
(Beschriftungen Verf.).
Abb. 30b: Soteriou 1952 , Taf. 6a
(Beschriftungen Verf.).
Abb. 30c: Soteriou 1952 , Taf. 6b
(Beschriftungen Verf.).
Abb. 31: Verf.
Abb. 32: Soteriou 1952 , Taf. 18c.
Abb. 33: Verf.
Abb. 34: Verf.
Abb. 35: Verf.
Abb. 36: Krautheimer 1986, 124 Abb. 79.
Abb. 37: Benedikt Huber
Abb. 38: The Warburg Institute (Aufnahme:
Schultz und Barnsley)
Abbildungsnachweis
Abb. 39: Diehl – Le Tourneau – Saladin
1918, Taf. 19.
Abb. 40: Papageorgiou 1908, Taf. 14.1
Abb. 41: British School at Athens (Walter S.
George).
Abb. 42: British School at Athens
(Aufnahme: Schultz und Barnsley)
Abb. 43: British School at Athens (Walter S.
George).
Abb. 44: Verf.
Abb. 45: Verf.
Abb. 46: British School at Athens (Walter S.
George).
Abb. 47: Verf. auf der Grundlage von
Soteriou 1952 , Taf. 7.
Abb. 48: Verf.
Abb. 49: British School at Athens
(W. S. George, mit Veränderungen des Verf.)
Abb. 50: Verf.
Abb. 51: Diehl – LeTourneau – Saladin 1918,
Taf. 20b.
Abb. 52: British School at Athens
(Aufnahme: W. Harvey).
Abb. 53: Verf. auf der Grundlage von
Kalliope Theocharidou-Tsaprale –
Chrysanthe Mavropoulou-Tsioume,
in: Η αναστήλωση των βυζαντινών και
μεταβυζαντινών μνημείων στη Θεσσαλονίκη
(He anastelose ton byzantinon kai
metabyzantinon mnemeion ste Thessaloniki),
Athen 1985, 23 Abb. 11, und Elene-Anna
Chlepa, Τα βυζαντινά μνημεία στη νεότερη
Ελλάδα. Ιδεολογία και πρακτική των
αποκαταστάσεων 1833 –1939 (Ta byzantina
mnemeia ste neotere Hellada. Ideologia kai
praktike ton apokatastaseon 1833 –1939),
Athen 2011, 161 Abb. 156.
Abb. 54a–c: Verf.
Abb. 55: Verf.
Abb. 56: Soteriou 1952 , 124 Abb. 50
(Überarbeitung Verf.).
Abb. 57: Soteriou 1952 , Plan VII.
Abb. 58a: Soteriou 1952 , Taf. 27.
Abb. 58b: Soteriou 1952 , 83 Abb. 26.
Abb. 59: Soteriou 1952 , 103 Abb. 37
(Überarbeitung Verf.).
Abb. 60: Zusammenstellung Verf.
Abb. 61a-f: Diehl – Le Tourneau – Saladin
1918, Taf. 23 – 26.
Abb. 62: Zusammenstellung Verf.
Abb. 63a–b: Verf.
Abb. 64a–b: Verf.
Abb. 65a–b: Verf.
Abb. 66: Verf.
485
Abb. 67: Verf.
Abb. 68a: Verf.
Abb. 68b: British School at Athens
(Aufnahme: Schultz und Barnsley, Detail).
Abb. 68c: Verf.
Abb. 68d: Verf.
Abb. 69: Wikipedia Commons.
Abb. 70: Beat Brenk, Spätantike und frühes
Christentum (Propyläen Kunstgeschichte,
Suppl. 1), Frankfurt M. – Berlin – Wien
1977, 181 Abb. 33a und b.
Abb. 71a–f: Verf.
Abb. 72: Hoddinott 1963, Taf. 38.
Abb. 73: Thomas Kaffenberger.
Abb. 74a: British School at Athens
(Aufnahme: J. Penoyre).
Abb. 74b–f: Zentralinstitut für
Kunstgeschichte, München (Fotoarchiv.
Anonyme Aufnahme im Nachlass Ernst
Gall, Details); British School at Athens
(Aufnahme: Schultz – Barnsley, Detail).
Abb. 75a: Zentralinstitut für
Kunstgeschichte, München (Fotoarchiv.
Anonyme Aufnahme im Nachlass Ernst Gall,
Detail).
Abb. 75b: British School at Athens
(Aufnahme: Schultz – Barnsley, Detail).
Abb. 76: British School at Athens
(Aufnahme: Schultz – Barnsley, Detail).
Abb. 77: Papageorgiou 1908, Taf. 7.2 .
Abb. 78a–b: Verf.
Abb. 78c: British School at Athens
(Aufnahme: Schultz - Barnsley)
Abb. 79: DAI Rom Neg. 1931 4387
(Ergänzungen Verf.)
Abb. 80a–b: Verf.
Abb. 81a: Ludwig-Maximilians-Universität
München, Institut für Byzantinistik,
Neugriechische Philologie und
Byzantinische Kunstgeschichte, Diathek.
Abb. 81b: Verf.
Abb. 82: Zentralinstitut für Kunstgeschichte,
München (Fotoarchiv. Anonyme Aufnahme
im Nachlass Ernst Gall, Detail).
Abb. 83: British School at Athens
(Aufnahme: Schultz – Barnsley, Detail).
Abb. 84: Verf.
Abb. 85: Zentralinstitut für Kunstgeschichte,
München (Fotoarchiv. Anonyme Aufnahme
im Nachlass Ernst Gall, Detail).
Abb. 86: Stanzl 1979, Taf. 14, 22 .2 , 22 .3,
23 .3, 28 .2 (mit geringfügigen Veränderungen
des Verf.). Patara: Stephanie-Gerrit Bruer –
Max Kunze, Der Stadtplan von Patara
und Beobachtungen zu den Stadtmauern,
Istanbul 2012 , 12 Abb. 2 (Überarbeitung
Verf.). Tropaeum Traiani: Ion Barnea, Les
monuments paléochrétiens de Roumanie,
Vatikanstadt 1977, 163 Abb. 55.
Abb. 87a: Thomas Kaffenberger.
Abb. 87b: Verf.
Abb. 88: Soteriou 1952 , 172 Abb. 69.
Abb. 89: Verf.
Abb. 90: Verf. auf der Grundlage von Ćurčić
2010, 106 Abb. 100.
Abb. 91: Forschungen in Ephesos IV.3: Die
Johanneskirche, Wien 1951, 165 Abb. 42 .
Abb. 92: Verf.
Abb. 93: Verf.
Abb. 94: Verf.
V. Wo sich irdische und himmlische
Sphäre begegnen: Hagios Demetrios
als Verehrungsort
Abb. 1: Verf.
Abb. 2: Ćurčić 2010, 106 Abb. 100 (mit
Veränderungen des Verf.)
Abb. 3: Orlandos II 1954, 528 Abb. 493.
Abb. 4: Papageorgiou 1908, Taf XVI.1.
Abb. 5: Soteriou 1952 , 108 Abb. 39 (mit
Veränderungen des Verf.)
Abb. 6a–b: Verf.
Abb. 7: Soteriou 1952 , Taf. 28b.
Abb. 8: Soteriou 1952 , 109 Abb. 40.
Abb. 9a–d: Verf.
Abb. 11: Denis Feissel – Jean-Pierre Sodini,
Un arc byzantin à Kassandra (Valta), Bulletin
de Correspondance Hellenique 103, 1979,
321– 326, hier 322 Abb. 56.
Abb. 12a: Soteriou 1952 , 178 Abb. 71.
Abb. 12b: Verf. auf der Grundlage von
Soteriou 1952 , 178 Abb. 71.
Abb. 13: Soteriou 1952 , Taf. 18b.
Abb. 14: Soteriou 1052 , 60 Abb. 12 .
Abb. 15: Soteriou 1952 , 63 Abb. 14.
Abb. 16: Soteriou 1952 , 61 Abb. 13 .
Abb. 17: Soteriou 1952 , Taf. 15b.
Abb. 18: Soteriou 1952 , Taf. 11a.
Abb. 19: Soteriou 1952 , 116 Abb. 44.
Abb. 20: Verf.
Abb. 21: Verf.
Abb. 22: Soteriou 1952 , 52 Abb. 8.
Abb. 23a: Verf. auf der Grundlage von
Soteriou 1952 , 53 Abb. 9.
Abb. 23b: Verf. auf der Grundlage von
Soteriou 1952 , 53 Abb. 9.
486
Abb. 24: Verf.
Abb. 25: Verf.
Abb. 26a–b: Verf.
Abb. 27a–b: Verf.
Abb. 28: Verf.
Abb. 29: British School at Athens
(W. S. George)
Abb. 30: Papageorgiou 1908, Taf. XVII.1.
Abb. 31: Soteriou 1952 , Taf. 26a.
Abb. 32: British School at Athens
(Aufnahme: M. Hasluck)
Abb. 33: Mentzos 1994, 146 Abb. 4.
Abb. 34: Verf.
Abb. 35: British School at Athens
(W. S. George).
Abb. 36: Verf.
Abb. 37: Splendori di Bisanzio, Mailand 1990,
138 Abb. zu Nr. 50.
Abb. 38: Staatliche Museen zu Berlin,
Kupferstichkabinett.
Abb. 39: Adriano Alpago-Novello – Vahtang
Beridze – Jacqueline Lafontaine-Dosogne,
Art and Architecture in Medieval Georgia,
Louvain-la-Neuve 1980, Plan auf S. 387.
Abb. 40: Verf.
Abb. 41: Verf. auf der Grundlage von
Orlandos I, 1952 , 195 Abb. 159.
Abb. 42: Papageorgiou 1908, Taf. VI.
Abb. 43: British School at Athens
(W. S. George)
VI. Bilder und Legenden,
Gesehenes und Gehörtes: Ver­gegen­
wärtigungen eines Heiligen
Abb. 1: Verf.
Abb. 2: Paris, Musée Albert-Kahn.
Abb. 3: DAI Rom, Neg. Nr. 1931, 4387.
Abb. 4: Uspenskij 1909, Taf. 6 –12 .
Abb. 5: British School at Athens
(W. S. George; Collage: Verf.)
Abb. 6a: Uspenskij 1909, Taf. 6.
Abb. 6 b: British School at Athens
(W. S. George).
Abb. 6c: Verf.
Abb. 7a: Uspenskij 1909, Taf. 11.
Abb. 7b: British School at Athens
(W. S. George).
Abb. 8a: Uspenskij 1909, Taf. 9.
Abb. 8b: British School at Athens
(W. S. George).
Abb. 9: British School at Athens
(W. S. George; Collage: Verf.)
Anhang
Abb. 10a: Uspenskij 1909, Taf. 7.
Abb. 10b: British School at Athens
(W. S. George).
Abb. 11a: Uspenskij 1909, Taf. 10.
Abb. 11b: British School at Athens
(W. S. George).
Abb. 12: Verf.
Abb. 13: British School at Athens (W. S.
George; Collage und Ergänzungen: Verf.)
Abb. 14a: Uspenskij 1909, Taf. 9.
Abb. 14b: British School at Athens
(W. S. George).
Abb. 14 c: Verf.
Abb. 15: Verf.
Abb. 16: Verf.
Abb. 17: Tassias 2002 , Abb. auf S. 23 (die
Inschrift am unteren Rand ergänzt nach
Wolfgang Fritz Volbach, Frühchristliche
Kunst, München 1958, Taf. 217).
Abb. 18: Verf.
Abb. 19a–c: Thomas Kaffenberger.
Abb. 20: Verf.
Abb. 21: Verf.
Abb. 22: Verf.
Abb. 23: Verf.
Abb. 24a–d: Bakirtzis – KourkoutidouNikolaidou – Mavropoulou-Tsioumi 2012 ,
161 Abb. 39; 162 Abb. 40 u. 41; 176 Abb. 46.
Abb. 25: Tassias 2002 , Abb. auf S. 24.
Abb. 26: Verf.
Abb. 27: Verf.
Abb. 28: Anastasia Lazaridou (Hrsg.),
Transition to Christianity. Art of Late
Antiquity, 3rd–7th Century AD, New York
2011, 133 Abb. 93 .
Abb. 29: Zusammenstellung Verf.
Abb. 30: British School at Athens
(W. S. George).
Abb. 31a: Verf.
Abb. 31b: Soteriou 1952 , Taf. 77.
Abb. 32: Verf.
Abb. 33a: Soteriou 1952 , Taf. 75.
Abb. 33b: Soteriou 1952 , Taf. 74 γ.
Abb. 34: Verf.
Abb. 35: Orlandos II 1954, 560 Abb. 526.
Abb. 36a: Georgios Soteriou, Αἱ
παλαιοχριστιανικαί βασιλικαί τῆς Ἑλλάδος,
Archaiologike Ephemeris 1929, 159 – 248, hier
245 Abb. 79.
Abb. 36 b: Soteriou, a. O. 245 Abb. 78.
VII. Vom Schutzheiligen
Thessalonikis zum byzantinischen
Soldatenheiligen
Abb. 1: New York, Metropolitan Museum
of Art.
Abb. 2: Kurt Weitzmann, The Monastery
of Saint Catherine at Mount Sinai, The Icons
I: From the Sixth to the Tenth Century,
Princeton NJ 1976, Taf. 37.
Abb. 3: Gerhard Wolf – Colette Dufour Boz­
zo – Anna Rosa Calderoni Masetti (Hrsg.),
Mandylion. Intorno al Sacro Volto, da Bisanzio
a Genova, Mailand 2004, Abb. auf S. 90.
Abb. 4: Benedikt Huber.
Abb. 5: Paulos Lazaridis, Ἐργασίαι
ἀναστηλώσεως καὶ συντηρήσεως μνημείων,
Praktika Archaiologikes Hetaireias 1972 ,
354 – 360, Taf. 303a.
Abb. 6: Abb. 15: Athina Konstantaki u. a.,
Nikopolis: zwei Spaziergänge, Athen 2000,
Abb. 18.
Abb. 7a: Anastasios Orlandos, Nikopolis,
Archaiologikon Deltion 20, 1965, 375 – 377,
Taf. 433b.
Abb. 7b: Orlandos, a. O. 377 Abb. 3.
Abb. 8: Verf.
Abb. 9: Soteriou 1952 , 80 Abb. 24.
Abb. 10: Soteriou 1952 , Taf. 78.
Abb. 11: Soteriou 1952 , Taf. 79a.
Abb. 12: Verf.
Abb. 13: Spieser 1973, Taf. VIII.2 .
Abb. 14: www.bibliotecadigitalhispanica.
bne.es
Abb. 15: Jonathan Bardill, Visualizing the
Great Palace of the Byzantine Emperors
at Constantinople, in: Franz Alto Bauer
(Hrsg.), Visualisierungen von Herrschaft.
Frühmittelalterliche Residenzen – Gestalt
und Zeremoniell (= Byzas 5), Istanbul 2006,
5 – 45, hier 29 Abb. 10.
Abb. 16a: Paris, Musée du Louvre.
Abb. 16 b: Hans R. Hahnloser, Il tesoro di
San Marco. Il tesoro e il museo, Florenz 1971,
Taf. 62 .
Abb. 16c: Wikipedia Commons.
Abb. 16d: Faith and Power 2004, 347 – 348
Nr. 206
Abb. 17a–d: www.coinarchives.com.
Abb. 18: Adolph Goldschmidt –
Kurt Weitzmann, Die byzanzinischen
Elfenbeinskulpturen des X.–XIII. Jh., II: Reliefs,
Berlin 1934, Taf. 10.
Abb. 19: Paris, Musée de Louvre.
Abbildungsnachweis
Abb. 20: Rom, Vatikanische Museen.
Abb. 21: Paris, Musée du Louvre.
Abb. 22a: Byzanz, Pracht und Alltag 2010,
303 – 304 Nr. 376.
Abb. 22b: Sankt Petersburg, Staatliches
Museum Eremitage.
Abb. 22c: Sankt Petersburg, Staatliches
Museum Eremitage.
Abb. 22d: Wikipedia Commons.
Abb. 23: Sankt Petersburg, Staatliches
Museum Eremitage.
Abb. 24a: Verf.
Abb. 24b: Verf.
Abb. 25: Verf.
Abb. 26a: Venedig, Procuratoria di San
Marco.
Abb. 26 b: Hans R. Hahnloser, Il Tresoro di
San Marco, II: Il tresoro e il museo, Florenz
1971, Taf. 18 .
Abb. 27a: Vitalien Laurent, Le corpus de
sceaux de l’empire byzantine, V: L’église,
Planches, Paris 1965, Taf. 61 Nr. 449.
Abb. 27b: Laurent, a. O. Taf. 62 Nr. 454.
Abb. 27c: Laurent, a. O. Taf. 62 Nr. 455.
Abb. 28: Alice Banck, Byzantine Art in the
Collection of Soviet Museums, Leningrad 1985,
Abb. 262 .
Abb. 29: Marcell Restle, Die byzantinische
Wandmalerei in Kleinasien, Recklinghausen
1967, II, Abb. 246 u. 247.
Abb. 30: Berlin, Staatliche Museen.
Abb. 31: Anthony Cutler – Jean-Michel
Spieser, Das mittelalterliche Byzanz, 725 –
1204, München 1996, 321 Abb. 254.
VIII. Byzanz und seine Nachbarn
im Streit um den hl. Demetrios
Abb. 1: Ἱερά Μεγίστη Μονή Βατοπαιδίου.
Παράδοση – Ἱστορία – Τέχνη (Hiera Megiste
Mone Vatopaidiu. Paradose – Historia –
Techne), Berg Athos 1996, ΙΙ, 457 Abb. 391.
Abb. 2: OttoDemus, The Mosaics of San
Marco in Venice, 1: The Eleventh anf Twelfth
Centuries, 2: Plates, Chicago – London 1984,
Taf. 64.
Abb. 3: Benedikt Huber.
Abb. 4: www.coinarchives.com.
Abb. 5a–c: www.coinarchives.com.
Abb. 6a: William Tronzo, The Cultures of his
Kingdom. Roger II and the Cappella Palatina,
Princeton NJ 1997, Abb. 62 (Ergänzung
Verf.).
487
Abb. 6 b: Alessandro Vicenzi (Hrsg.),
La Cappella Palatina a Palermo – The
Palatine Chapel in Palermo (= Mirabilia
Italiae Guide), Modena 2011, 76 Abb. 74
(Ergänzungen Verf.).
Abb. 7a: bei Beat Brenk (Hrsg.), La Cappella
Palatina a Palermo – The Cappella Palatina
in Palermo (= Mirablia Italiae 17), Modena
2010, Atlante 1, 175 Abb. 225.
Abb. 7b: Brenk, a. O. 176 Abb. 226.
Abb. 8: Wikipedia Commons.
Abb. 9: Wikipedia Commons.
Abb. 10: Jurukova – Pentchev 1990, Abb.
auf S. 90.
Abb. 11a: Jurukova – Pentchev 1990, Abb.
auf S. 80 – 81.
Abb. 11b: Jurukova – Pentchev 1990, Taf.
IIIa und b.
Abb. 12a: Assen Tschilingirov, Die Kunst des
christlichen Mittelalters in Bulgarien, München
1979, Abb. auf S. 77.
Abb. 12b: André Grabar, La peinture
religieuse en Bulgarie, Paris 1928, Taf. 51b.
Abb. 13: Verf.
Abb. 14a–e: Valentin Janin, Актовые
Печати Древней Руси, I: Печати Х – начала
ХIII в. (Aktovye pečati Drevnej Rusi, I: pečati
X - načala XIII v.), Moskau 1970, 249 Taf.
1.3 u. 1.6; 266 Taf. 18 .199 u. 18 .201; 265 Taf.
17.192 .
Abb. 15: Viktor Lazarev, Old Russian Murals
and Mosaics from the XI to the XVI Century,
London 1966, 75 Abb. 56.
Abb. 16: Wikipedia Commons.
Abb. 17: Viktor I. Lazarev, Русская
иконопись, I: От истоков до начала XVI
века (Russkaja ikonopis', I: Ot istokov do
načala XVI veka), Moskau 1983, Taf. 20.
Abb. 18: Zentralinstitut für Kunstgeschichte,
München (Fotoarchiv).
Abb. 19: DOC IV, Taf. 39 Nr. 9.1 und 9.2 .
Abb. 20: Grierson 1991, 172 Abb. 384.
Abb. 21: Vojislav J. Djurić (Hrsg.), Zidno slikarstvo manastira Dečana. Građa i studije, Belgrad 1995, Taf. XVII (Überarbeitung Verf.).
Abb. 22a–c: Branislav Todić – Milka
Čanak-Medić, Манастир Дечани (Manastir
Dečani), Belgrad 2005, 405 Abb. 325, 407
Abb. 326, 408 Abb. 327.
Abb. 23: Gojko Subotić, Die Kirche des
Heiligen Demetrius im Patriarchat von Peć,
Belgrad 1977, Abb. auf S. 30 u. 33.
Abb. 24: Branislav Živković, Bogorodica
Ljeviška, Belgrad 1991, Abb. auf S. 61– 63
(Montage Verf.).
IX. Der hl. Demetrios in der
Wahrnehmung des Westens
Abb. 1: Kurt Weitzmann, Icon Painting in
the Crusader Kingdom, Dumbarton Oaks
Papers 20, 1966, 49 – 83, Abb. 65.
Abb. 2: Archiv Verf.
Abb. 3: Joseph Wilpert, Die römischen
Mosaiken und Malereien der Kirchlichen
Bauten vom IV. bis zum XIII. Jh., IV: Tafeln
Malereien, Freiburg i. Br. 1916, Taf. 144.
Abb. 4: Benedikt Huber.
Abb. 5: John Carne, Syria, The Holy Land,
Asia Minor, I, London 1836, Tafel zw. S. 18 u.
19 (Stich: William H. Bartlett).
Abb. 6: Benedikt Huber
Abb. 7: Verf.
Abb. 8: Verf.
X. Reliquien, Reliquiare und der
Heiligenschrein in Thessaloniki
Abb. 1: Landesamt für Denkmalpflege und
Archäologie Sachsen-Anhalt (Aufnahme:
Juraj Liptak).
Abb. 2: Wikipedia Commons.
Abb. 3: Wikipedia Commons.
Abb. 4: Verf.
Abb. 5a–b: Anthony Cutler – Jean-Michel
Spieser, Das mittelalterliche Byzanz, 725 –
1204, München 1996, 26 – 27 Abb. 7 –10.
Abb. 6: Metropolitan Museum of New York.
Abb. 7a–d: Landesamt für Denkmalpflege
und Archäologie Sachsen-Anhalt (Aufnahmen: Juraj Lipták, Reinhard Ulbrich).
Abb. 8: Verf.
Abb. 9a–d: Landesamt für Denkmalpflege
und Archäologie Sachsen-Anhalt
(Aufnahmen: Karl Geipl, Juraj Lipták).
Abb.10a–e: Landesamt für Denkmalpflege
und Archäologie Sachsen-Anhalt
(Aufnahmen: Juraj Lipták).
Abb. 11: Georges Tchalenko – Emile
Baccache, Églises de village de la Syrie du nord,
Paris 1979, Taf. 249.
Abb. 12: Verf.
Abb. 13: Moutsopoulos 1995/96, 322 – 32
Abb. a und b.
Abb. 14: www. bibliotecadigitalhispanica.
bne.es
488
Abb. 15a: Hiera Megiste Mone Vatopaidiu.
Paradose – Historia – Techne, Berg Athos
1996, ΙΙ, 471 Abb. 413 .
Abb. 15b–h: Berg Athos, Kloster Vatopedi.
Abb. 16: Zentralinstitut für Kunstgeschichte
(Fotoarchiv).
Abb. 17a: Verf.
Abb. 17b: Suzy Dufrenne, Les programmes
iconographiques des églises byzantines de
Mistra, Paris 1970, Taf. 8 (Überarbeitung
Verf.).
Abb. 18a: Manolis Chatzidakis, Mistra. Die
mittelalterliche Stadt und die Burg, Athen
1990, 40 Abb. 18 .
Abb. 18b: Chatzidakis, a. O. 39 Abb. 17.
Abb. 18c: Chatzidakis, a. O. 41 Abb. 19.
Abb. 18d: Chatzidakis, a. O. 41 Abb. 20.
Abb. 19a–e: Loverdou-Tsigarida 2004, Abb.
auf S. 143 –144.
Abb. 20: Athanasios Lavriotis (Kloster der
Großen Lavra, Berg Athos).
Abb. 21a: Iskusstvo Vizantii 1977, I, Einband.
Abb. 21b–c: Grabar 1950, Abb. 19 – 20.
Abb. 21d–e: Grabar 1950, Abb. 21– 22 .
Abb. 22a–f: Athanasios Lavriotis (Kloster
der Großen Lavra, Berg Athos).
Abb. 23a: Verf.
Abb. 23b: Verf.
Abb. 24: Hoddinot 1963, 132 Abb. 62
(Veränderungen Verf.).
Abb. 25: Манастир Дечани (Manastir
Dečani), Belgrad 1941, Taf. 296.
Abb. 26: Branislav Živković, Bogorodica
Ljeviška, Belgrad 1991, Abb. auf S. 63
(Detail).
Abb. 27a–d: London, British Museum.
Abb. 28a–c: Washington DC, Dumbarton
Oaks Collection.
Abb. 29: Wikipedia Commons
Abb. 30a: Verf.
Abb. 30b: Andreas Xyngopoulos, Η
τοιχογραφία του μαρτυρίου του Αγίου
Δημητρίου εις τους Αγίους Αποστόλους
Θεσσαλονίκης, Deltion tes Christianikes
Archaiologikes Hetaireias, ser. 4, Bd. 8,
1975/76, 1–18 (wieder abgedruckt in ders.,
Thessalonikeia meletemata (1925 –1979),
Thessaloniki 1999, 531– 548), 2 Abb. 1.
Abb. 31: Ioannes Motsianos – Maria
Polychronake, Τύπος παλαιολόγειου
νομίσματος της συλλογής της 9 ης με
Anhang
παράσταση του μαρτυρίου του αγίου
Δημητρίου, Obolos 4, 2000, 211– 231, hier
213 Abb. 9.
Abb. 32: www.coinarchives.com.
Abb. 33: Verf.
Abb. 34: Verf.
Abb. 35: Soteriou 1952 , 54 Abb. 10.
Abb. 36: Verf.
Abb. 37a–c: Verf.
Abb. 38a–b: Verf.
XI. Demetriosverehrung in
spätbyzantinischer Zeit
Abb. 1: Oxford, Bodleian Library.
Abb. 2: Vitalien Laurent, Le corpus des sceaux
de l’Empire Byzantin, V: L’Église, 1: L’Église
de Constantinople, Paris 1963, 338 – 339, Taf.
63 Nr. 464.
Abb. 3: Laurent, a. O., Taf. 63 Nr. 466.
Abb. 4: Benedikt Huber.
Abb. 5: Verf. auf der Grundlage von Ćurčić
2010, 106 Abb. 100.
Abb. 6: Verf.
Abb. 7a–b: Wikipedia Commons.
Abb. 8: www.coinarchives.com.
Abb. 9: www.coinarchives.com.
Abb. 10a–b: Oxford, Bodleian Library.
Abb. 11: Papageorgiou 1908, Taf. VI.8.
Abb. 12: Papageorgiou 1908, Taf. XI.
Abb. 13: Soteriou 1952 , Taf. 27.
Abb. 14: Soteriou 1952 , 206 Abb. 83.
Abb. 15a: Verf.
Abb. 15b: Soteriou 1952 , 222 Abb. 87
(Entzerrung: Verf.).
Abb. 16: Thomas Kaffenberger.
Abb. 17: Verf.
Abb. 18: Soteriou 1952 , Taf. 81b.
Abb. 19: Verf.
Abb. 20: Verf.
Abb. 21: Verf.
Abb. 22: Verf.
Abb. 23a: Verf.
Abb. 23b: Bakirtzis 2002 , 176 Abb. 10.
Abb. 24: Verf.
Abb. 25: Velenis 2003a, 13 Abb. 2 .
Abb. 26: Thomas Kaffenberger.
Abb. 27: Verf.
Abb. 28: Verf.
Abb. 29: Verf.
Abb. 30: Silke Schumacher.
XII. Demetriosverehrung in
osmanischer Zeit
Abb. 1: British School at Athens (Anon.
Aufnahme d. J. 1907 aus dem Besitz von W.
S. George).
Abb. 2: Wikipedia Commons.
Abb. 3: Papageorgiou 1908, Taf. 17.4.
Abb. 4: Verf.
Abb. 5: Postkarte (Archiv Verf.).
Abb. 6: Musée Albert-Kahn.
Abb. 7: Frédéric Boissonas, L’image de la
Grèce: L’Epire, berceau des Grecs, Genf 1920,
Taf. 33.ч
Abb. 8: Postkarte (Archiv Verf.)
XIII. Epilog:
Eine Stadt und ihr Patron
Abb. 1: Jacqueline Lafontaine-Dosogne –
Wolfgang Fritz Volbach, Byzanz und der
christlich Osten (= Propyläen Kunstgeschichte
III), Berlin 1968, Farbtaf. XIII.
Abb. 2: Verf.
Abb. 3: Verf.
Abb. 4: Giorgio Pieri – Ciro Castelli – Paola
Bracco, Il restauro, Rivista dell’Opificio delle
Pietre Dure e Laboratori di Restauro di Firenze
8, 1996, 17 – 20, hier 17 Abb. 8 .
Abb. 5: Alfredo Aldrovandi – Maria Chiara
Casini – Giancarlo Lanterna – Mauro
Matteini – Maria Rosa Nepoti – Isetta
Tosini – Renza Trosti Ferroni, Indagini
scientifiche per lo studio dei materiali
costituivi e il restauro dell’icona musiva di
San Demetrio, Rivista dell’Opificio delle Pietre
Dure e Laboratori di Ristauro Firenze 8, 1996,
9 – 20, hier 12 Abb. 3 (Ausschnitt).
Abb. 6: Verf.
Abb. 7: Verf.
Abb. 8: Aspasia Louvi-Kizis, Οἱ κτήτορες
τῆς Περιβλέπτου τοῦ Μυστρᾶ, Deltion tes
Christianikes Archaiologikes Hetaireias 24,
2003, 101-118, hier 107 Abb. 9.
Abb. 9: Anastasios Orlandos, Ἡ Πόρτα
Παναγιὰ τῆς Θεσσαλίας, Archeion ton
byzantinon mnemeion tes Hellados 1, 1935,
5 -40, hier 29 Abb. 19.
Abb. 10: Baltimore, The Walters Art
Museum.
Abb. 11: Frank Sternberg AG, Zürich, Auktion 12 (18.–19. November 1982), Lot 990.
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